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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Mazzoth - Mechanik

rote Kolorit. Zumeist hat er kleine Bildchen gemalt, von denen eine große Anzahl in Rom und Florenz zu finden sind. Eine große Geburt Christi bewahrt das Athenäum von Ferrara, Die Darstellung des zwölfjährigen Christus im Tempel (eines seiner Lieblingsthemen) die Berliner Galerie.

Mazzoth (hebr.), ungesäuertes Brot, s. Matze.

Mazzuōla, ital. Maler, s. Parmeggianino.

M. B., Abkürzung lateinisch für Medicinae Baccalaureus, englisch für Bachelor of Medicine, der erste (unterste) Grad der mediz. Fakultät in England, auch lateinisch für Musicae Baccalaureus, englisch für Bachelor of Music.

M. B., s. Bieb.

Mbambwa, Station in Deutsch-Ostafrika, in Usagara (s. d.).

Mbarawui, Negerstamm, s. Wakuafi.

Mbomu, Nebenfluß des Uëlle (s. d.).

Mbossi, Fluß in Afrika, s. Alima.

Mbrisch, Stadt in Afrika, s. Ambriz.

Mbuju, der gemeine Affenbrotbaum (s. d.).

Mc, Abkürzung für Mac (s. d.); die mit Mc... beginnenden Namen sind unter Mac zu suchen.

M. C., Abkürzung im Handelswesen für mio conto (ital., d. h. mein Conto), in Amerika für Member of Congress (engl., d. h. Kongreßmitglied).

McCr., hinter lat. Tiernamen Abkürzung für John MacCrady, einen engl. Zoologen.

Mchx., bei naturwissenschaftlichen Namen Abkürzung für André Michaux (spr. -schoh), franz. Botaniker, geb. 1746, gest. 1802, der über die Flora von Nordamerika schrieb; auch für seinen Sohn François André Michaux.

MD., offizielle Abkürzung des amerik. Staates Maryland.

M. D., Abkürzung für Medicinae doctor (lat., Doktor der Medizin).

m. d., in der Musik Abkürzung für mano destra (ital.) und für main droite (frz.), d. h. rechte Hand.

M. d. R., Abkürzung für Mitglied des (deutschen) Reichstags.

m. d. s., auf Rezepten, s. Misce.

Me., offizielle Abkürzung des amerik. Staates Maine.

Mea culpa (lat.), durch meine Schuld.

Mearim, Fluß in Nordost-Brasilien, entspringt auf der Serra do Negro und fließt nach NO. durch den Staat Maranhão, vereinigt sich mit dem von der Serra da Cinta kommenden Guajabu und mündet, auf 900 km schiffbar, in die Bai von San Luiz.

Mearns (spr. mihrns), s. Kincardine.

Meat (engl., spr. miht), Fleisch als Speise; M. biscuit, "Fleischzwieback", Tafelbouillon; preserved meat, konserviertes Fleisch zum Export.

Meath (spr. mihth), East-Meath, Grafschaft in der irischen Provinz Leinster, 2346 qkm groß, hat (1891) 76987 E., d. i. 32 auf 1 qkm, gegen 87469 im J. 1881 und 183848 im J. 1841. Über 92 Proz. sind katholisch. An der Drogheda-Bai berührt M. die Irische See. An der Südgrenze gegen Dublin und Kildare zieht der Royal-Kanal. Ackerbau und Viehzucht sind die Haupterwerbszweige; die Industrie beschränkt sich auf die Anfertigung von Leinwand und Strohhüten. Navan ist Knotenpunkt der Bahnlinien. Hauptstadt ist Trim. M. schickt zwei Abgeordnete in das Parlament.

Meaux (spr. moh). 1) Arrondissement des franz. Depart. Seine-et-Marne, hat 1258 qkm, (1891) 98534 E., 154 Gemeinden und 7 Kantone. - 2) Hauptstadt des Arrondissements M. und der Brie (s. d.) Champenoise, an der schiffbaren Marne, dem Ourcqkanal und der Linie Paris-Reims der Ostbahn, in fruchtbarer Gegend gelegen, hat (1891) 11350, als Gemeinde 12833 E., in Garnison das 18. Dragonerregiment, eine vom 12. bis ins 16. Jahrh. erbaute, aber unvollendete got. Kathedrale mit dem Grabe und dem Standbilde Bossuets, einen bischöfl. Palast mit Garten, ein Stadthaus, große Magazine, ein Theater, Gefängnis, Gerichtshof erster Instanz, Handels- und Friedensgericht, Priesterseminar, Kommunal-Collège, Bibliothek; Getreidemühlen, Baumwollspinnerei, Weberei, Gerberei, Brauerei, Ziegelbrennerei, Fabriken für landwirtschaftliche Geräte, Gemüsekonserven und Leim. Bedeutend ist der Handel mit Getreide, Käse (Fromage de Brie), Schlachtvieh, Holz und Kohlen. - M. ist das alte Jatinum, im Mittelalter Meldae oder Meldis, ward schon 375 Bischofssitz. 1358 erlitten hier die Bauern eine schwere Niederlage. Die Stadt hatte in den Hugenottenkriegen viel zu leiden. Sie wurde später Waffenplatz der Liguisten, denen sie Heinrich IV. erst 1594 entriß. - Vgl. Carro, Histoire de M. et du pays Meldois (Meaux 1865).

Meccherīno, il (spr. mecke-), ital. Maler, s. Beccafumi.

Mechānik (grch., d. i. Werkzeug, Vorrichtung), die Wissenschaft von dem Gleichgewicht (s. d.) und der Bewegung (s. d.) der Körper mittels der Kräfte (s. Kraft); sie bildet einen Teil der angewandten Mathematik und zerfällt in zwei Hauptteile: 1) in die Statik, deren Aufgabe im allgemeinen ist, die Bedingungen aufzusuchen, unter denen mehrere auf ein System untereinander verbundener Punkte wirkende Kräfte sich im Gleichgewicht halten; und 2) in die Dynamik oder Kinetik, deren Aufgabe ist, die Bewegung zu bestimmen, die ein Körper unter dem Einfluß von Kräften, die sich nicht im Gleichgewicht halten, annimmt. Eine andere Einteilung der M. bezieht sich auf den Aggregatzustand der Körper, auf welche die Gesetze der M. angewendet werden. In Bezug auf gasförmige Körper nennt man die Lehre Aeromechanik oder Pneumatik, verfallend in Aerostatik und Aerodynamik; in Bezug auf tropfbarflüssige: Hydromechanik, zerfallend in Hydrostatik und Hydraulik oder Hydrodynamik; in Bezug auf feste: Geomechanik, zerfallend in Geostatik und Geodynamik. Die Bewegungslehre als rein mathem. Wissenschaft ohne Rücksicht auf die Kräfte, d. i. auf die Ursache der Bewegung, wird auch Kinematik (s. d.) oder Phoronomie genannt. Die Anwendung der theoretischen M. auf die Maschinen und statischen Bauwerke heißt angewandte M. Dieselbe zerfällt in technische M. und Ingenieur- oder Baumechanik. Erstere umfaßt die Statik, Dynamik, Festigkeitslehre und Hydraulik; letztere behandelt die Anwendung der Festigkeitslehre auf die Objekte des Ingenieur- und Hochbauwesens. Hauptvertreter der technischen und der Ingenieurmechanik sind Weisbach, Bauschinger, Grashof, von Ott, Ritter, Morin; ihre Geschichte findet in Rühlmann ihren berufensten Bearbeiter. Von seiten der mathem. Physiker wird noch die mechanische Physik als ein besonderer Teil der M. abgeschieden, indem die M. als ein Teil der Physik aufgefaßt wird. Die mechan. Physik umfaßt insbesondere die Potentialtheorie und die Anwendung derselben auf die mechan. Theorie der Elektricität und des Magnetismus, sowie die mechan. Wärmetheorie.

Praktisch war die M. schon den frühesten Völkern bekannt; als Wissenschaft ist sie aber erst in ziemlich später Zeit ausgebildet worden. Als der Gründer