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Murraysburg – Mürzzuschlag
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Murray, John'
gen zu W. Scott, Byron, Campbell, W. Irving stand. (Vgl. Smiles, A publisher and his friends, 2 Bde., Lond.
1891.) Dessen Sohn, John Murray (geb. 16. April 1808, gest. 2. April 1892 in Wimbledon bei London),
legte den Grund zu dem Verlag der Reisehandbücher, von denen er selbst mehrere verfaßte. Seit 1892 sind Besitzer seine Söhne
John Murray und Hallam Murray. Die wichtigsten
Unternehmungen sind: die «Quarterly Review» (s. d.), die «Handbooks for travellers»
(seit 1829), d. h. Handbücher für Reisende, bisher für europ. Länder (19), für Großbritannien speciell (22), für das Mittelländische Meer, für
Ostindien (4), für Japan, Palästina, asiat. Türkei, Ägypten, Algerien und Tunis, Neuseeland; Unterrichtsbücher mit Einschluß von klassischen,
biographischen und biblischen Wörterbüchern von William Smith, desselben «Educational Series»,
«Murray's Student's Manuals» und die «University Extension Series».
Daran schließen sich Geschichtswerke von Stanley, Grote, Lord Campbell, Motley; Reisewerke von Layard, Livingstone, Du Chaillu, Miß Bird;
Werke über Naturwissenschaften, Litteratur, Kunst von Lyell, Darwin, Schliemann, Crowe und Cavalcaselle u.a.
Murraysburg (spr. mörrĕsbörg), Bezirk in der Midland-Provinz der Kapkolonie, mit einem
Flächeninhalt von 5270 qm und (1891) 4452 E., worunter 1496 Weiße, liegt nördlich von der Großen Karroo und südlich vom Winterveld auf
einer 1250 m hohen, spärlich bewaldeten, doch gut bewässerten Hochfläche. Der Winter ist sehr kalt; der Sommer zeichnet sich durch
angenehmes und gesundes Klima aus. Der Hauptort M. (1045 E.) befindet sich 60 km östlich von der
Bahnlinie Kapstadt-Kimberley.
Mürren, Bergdorf im Bezirk Interlaken des schweiz. Kantons Bern, zur Gemeinde Lauterbrunnen
(s. d.) gehörig, in 1636 m Höhe am Ostabhange der Schilthornkette, auf einer Alpterrasse, die mit steilen Kalkwänden zu der 780 m tiefer
gelegenen Sohle des Lauterbrunner Thals abstürzt, mit Drahtseilbahn (s. Lauterbrunnen-Mürrenbahn), besteht aus einer
Gruppe von Holzbauten, mehrern Hotels und Kurhäusern und einer Kapelle, und ist wegen seines Höhenklimas und seiner Aussicht über das
Jungfraumassiv einer der beliebtesten Luftkurorte des Berner Oberlandes. Nach dem Kienthal führt der rauhe Paß der Sefinenfurgge (2616 m).
Murrhardt, Stadt im Oberamt Backnang des württemb. Neckarkreises, an der Murr und der Linie
Waiblingen-Hessenthal der Württemb. Staatsbahnen (Murrthalbahn), hatte 1890: 4209, 1895: 4200 evang. E., eine zu dem ehemaligen
Benediktinerkloster gehörende got. Stadtkirche (1434), St. Walterichskirche, frühroman. Kapelle, Rathaus, Marktbrunnen, Lateinschule,
Krankenhaus, Wasserleitung; Eisenhammer, mechan. Buntweberei, Strickerei, Möbelschreinereien, Gerbereien, Wagenfabrik, Mahl- und
Sägemühlen, Holzhandel und Viehzucht.
Murrīnische Gefäße (lat. vasa murrĭna oder bloß
murrina) nannten die alten Römer kostbare, in verschiedenen Farben schillernde Gefäße, vermutlich aus
Achat gefertigt. Pompejus brachte die ersten Exemplare aus dem Schatze des Mithridates 61 v.Chr. nach Rom; später faßte man eine ganz
besondere Vorliebe für diese Gefäße. – Vgl. Thiersch, über die Vasa murrina der Alten (Münch. 1835).
Murrthalbahn, Bahn von Waiblingen nach Hessenthal (60,7 km, 1876–80 eröffnet),
mit den ↔ Verbindungsbahnen Backnang-Bietigheim (25,7 km, 1879 eröffnet) und
Ludwigsburg-Beihingen a.N. (5,1 km, 1881 eröffnet), württemb. Staatseisenbahn.
Murrumbidgee (spr. mörrĕmbiddschih), austral. Fluß, s. Murray.
Murschidābād, engl. auch Moorshedabad,
ursprünglich Maqßūdābād (engl. verderbt Muxadabad), Stadt im
Distrikt M. in der Präsidentschaftsdivision von Bengalen, an beiden Seiten des Gangesarmes Bhagirathi, an der Zweiglinie der East-Indian-Bahn,
hat (1891) 35576 E. M. ist jetzt ein heruntergekommener Ort, fast nur aus Erdhütten bestehend, mit den Trümmern des von Ali-Wardi-Chan
(1739–56) erbauten Palastes, dem prächtigen, 1837 vollendeten Palais des Titular-Nawwabs von Bengalen, und mit einer höhern Schule für
Eingeborene. Berühmt war M., wie die südlich dicht anstoßende Stadt Qaßimbasar oder
Gaßimbasar, engl. verderbt Cossimbazar (bis 1813 ein
Hauptmarkt für Seide), durch ihre Fabrikate feiner Baumwoll- und Seidenstoffe, namentlich der schönsten Shawls von Bengalen.
Mursuk (Murzuk), Hauptstadt von Fessan in Nordafrika, in 543 m Höhe, in
sumpfiger, im Sommer oft von Malaria heimgesuchter Gegend, ist wohlgebaut, von Erdmauern umgeben, mit breiten Straßen, einstöckigen
Häusern und dem gewaltigen Residenzschloß des Paschas. Die Einwohner, etwa 6500, sind ein Gemisch verschiedenster Stämme.
Lederarbeiten, Weberei, Handel (früher der Sklavenhandel) sind die Haupterwerbszweige.
Murten (frz. Morat; lat. Moratum),
Hauptstadt des Seebezirks im schweiz. Kanton Freiburg, am östl. Ufer des Murtener Sees, in 464 m Höhe, an der Linie Lausanne-Payerne-Lyß
der Schweiz, Jura-Simplon-Bahn und der Dampferlinie M.-Neuenburg, hat (1890) 2360 E., darunter 214 Katholiken, alte Mauern und Thore,
Laubengänge, ein altes Schloß, welches 1476 vor der Schlacht 10 Tage lang mit 1400 Bernern unter Adrian von Bubenberg den Geschossen
Karls des Kühnen Widerstand leistete, eine Sammlung burgund. Beutestücke; Uhrenindustrie, Liqueur- und Absynthfabrikation, Tabak- und
Weinbau und ist berühmt durch den Sieg der Eidgenossen über Karl den Kühnen von Burgund (22. Juni 1476). Auf den Gräbern der Gefallenen
ließ 1822 der Kanton einen Obelisken als Nationaldenkmal aufrichten. – Vgl. Ochsenbein, Die Urkunden der Belagerung und Schlacht bei M.
(Bern 1876); Wattelet, Die Schlacht bei M. (Freib. i. Schw. 1894).
Der Murtener See, im Mittelalter Üchtsee genannt,
9,5 km lang, 3,5 km breit, 49 m tief, in 435 m Höhe, wird von der Broye, die
den See mit dem Neuenburger See verbindet, durchflossen und ist merkwürdig durch Fischreichtum und Pfahlbauten.
Murthalbahn, schmalspurige (0,760 m) Lokalbahn (75 km, steiermärk.
Landesbahn) von Unzmarkt über Murau und Tamsweg nach Mauterndorf.
Murviēdro, Ort in Spanien, s. Sagunt.
Mürzsteg, Dorf und Jagdschloß in Steiermark, s. Neuberg.
Murzuk, Hauptstadt von Fessan, s. Mursuk.
Mürzzuschlag, Marktflecken und klimatischer Kurort in der österr. Bezirkshauptmannschaft Bruck an der Mur in
Steiermark, an der Mürz und den Linien Wien-Triest der Südbahn und M.-Neuberg (12 km) der Österr. Staatsbahnen, Sitz eines Bezirksgerichts
(451,74 qkm, 17407 E.), hat (1890) 3651 E., Bürgerhospital, Kurhaus, Wasserleitung,
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 98.