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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Pechuenche - Pedro I. (Kaiser von Brasilien)
1884-85 unternahm er eine Reise mit seiner Gattin
nach Südwestafrika, Walsischbai und in das.Herero-
land. Seit 1895 ist er Professor in Erlangen. Von
dem Reisewerke von Gühfelot, Falkenstein und P.
über "Die Loango-Erpedition" bearbeitete P. die
dritte Abteilung'(erste Hälfte, Lpz. 1882). Ferner
veröffentlichte er: "Die Bewirtschaftung tropischer
Gebiete" (Strahb. 1885), "Kongoland" (Jena 1887)
und gab die dritte Auflage von "Brehms Tierleben"
(10 Bde., Lpz. 1890-93) heraus.
Pechuenche(spr.petschuentsche),Pehuentschen
id. i. Fichtenmänner), der mittlere Zweig der Arau-
taner, in den Bergen von Santiago de Chile bis etwa
35° südl. Br.
Peck, engl. Hohlmaß für Getreide und andere
trockne Waren ^ ^ Bushel ^ 2 Gallons (s.d.), für
^alz und Mehl dem Gewicht nach -- 1 Stone ^ 14
engl. Handelspfund oder 6,3503 KF.
Peckham (spr. pe'ckämm), Stadtteil Londons,
auf dem Südufer, im Westen von Deptford.
^sooptsris F?-t)Fn., Name mehrerer fossiler
Reste von Farnen aus der Steinkohle und der
Trias, durch mehrfach gefiederte Wedel, deren Ner-
vatur auch mehrfache fiederartige Verzweigung be
sitzt, charakterisiert. Befonders aus der Steinkohle
sind viele Formen bekannt. Kirchen.
Pöcs (spr. pehtsch), ungar. Name von Fünf'
Pöcska (spr. pehtsch-), Groß-Gemeinde im ungar.
Komitat Arad, rechts an der Maros, an der Linie
Arad-Szegedin der Vereinigten Arader und Csanä-
der Eisenbahnen, besteht aus Magyar- oder Un-
garisch-P^cska, Hauptort eines Stuhlbezirks
i28966 E.), mit (1890) 8336 meist kath. magyar. E.,
undausÖ-Pecska oder Alt-Pscska, auch Raiz-
oder Nomän-Pecska, mit (1890) 7743 griech.-
orient. rumän. E. und Zlckerbau.
?SotSn (lat.), Kamm; in der Zoologie Kamm-
muschel (s. d.), in der Anatomie Schambeinkamm.
?votinidra.nokia, s. Kammkiemcr.
Pectorale (lat.), Vrustschmuck, s. Gewandnadel.
^ootoräles, s. Brustflosser.
?sotu8 (lat.), Brust (s.d.); ?. carinäwin, Hühner-
Pecul, Gewicht, s. Catty. ftrust (s. d.).
?eou1ätus (lat.), s. Pekulat.
?sou1iuin (lat.), s. Pekulium.
?souni3. (lat.), Geld, Vermögen.
?son8 (lat.), Vieh.
Pedal (vom lat. pss, Fuß), bei der Orgel die
Klaviatur für die tiefen Töne, die mit den Füßen
gespielt wird. Ihre Tasten, aus Eichenholz, sind be-
deutend länger und breiter wie diejenigen der Kla-
viaturen für die Finger (Manuale). Große Orgel-
werke haben zwei übereinander liegende P. Vic
' tiefen Töne des P. geben dem Orgeltone Kraft, Fülle,
Würde und Tiefe. Zu Übungszwecken im Pedal-
spiel hat man auch Klaviere (Flügel und Pianinos)
mit solcher Klaviatur für die Füße gebaut. P. heißen
ferner beim Pianino, Piauoforte und Flügel die
mit den Füßen zu bewegenden Tritte, die die Däm-
pfung an den Saiten entweder bewirken oder ver-
ändern. <S. Pianoforte.) Die noch bei Klavieren
(aus dem 17. und 18. Jahrh.) angebrachten Lauten-,
Fagott-, Flöten-, Guitarren- und Harfenzüge sind
als überflüssig anerkannt, werden deshalb nicht mehr
Pedalharfe, s. Harfe. sgebaut.
Pedälpauko, eine Erfindung des ersten Pauken-
schlägers an San Carlo in Neapel; auf je zwei P.
können vermittelst angebrachter Pedale 22 auf-
einander folgende Töne hervorgebracht werden.
Pedant (ital.), eigentlich Erzieher, Hofmeister,
dann ein Mensch, der auf kleinlichen Formelkram
das Hauptgewicht legt und mithin keine Freiheit des
Geistes zeigt; Pedanterie oder Pedantismus,
das ängstliche Festhalten an steifen Formen oder
beschränkten Ansichten; pedantisch, kleinlich, steif.
Peddie, Bezirk in der füdöstl. Provinz der Kap-
kolonie, mit 1702 hkin und (1891) 16525 E., dar-
unter 1454 Weiße, liegt an der Südküste zwischen
dem Großen Fischfluh und dem Keiskama in frucht-
barer, hügeliger Gegend.
Peddigrohr, s. Rohr.
Pedee (spr. -dih) oder Great-Pedee, Fluh in
Nordamerika, entspringt im NW. von Nordcarolina
und heißt dort Jadkin; in Südcarolina wendet er
sich südöstlich und fließt in die Winyahbai nahe bei
Georgetown. Unter den Nebenflüssen sind Lynch's
Creek, Little-Pedee, Black und Waccamaw wichtig.
Pedöll, im Latein des Mittelalters deäkliuL
oder diäeiiuZ, entstanden aus einem german. Worte,
dem heutigen Büttel, das den Diener öffentlicher
Behörden bezeichnete. Besondere Bedeutung er-
langten die Diener der Universitätsbehörden, weil
sie an den großen Privilegien der Universitäten teil-
hatten, und für diese hat sich auch bis heute der
Pedest, s. Podest. Mame P. erhalten.
Pedöfter, pedestrisch (lat.), zu Fuß gehend,
stehend; niedrig, prosaisch.
?süets8, s. Springmäuse.
Pedianus, Quintus Asconius, s. Asconius.
?säiorl1a,r!8 ^., Läusekraut, Pflanzengat-
tung aus der Familie der Scrophulariaceen (s. d.),
mit gegen 120 Arten, meist in der nörol. gemäßig-
ten Zone, mehrere noch in den höchsten arktischen
Gegenden. Es sind krautartige Pflanzen mit Wechsel-
ständigen oder wirteligen, meist fiederteiligen Blät-
tern und lebhaft gefärbten Blüten. Der Kelch ist
zweilippig, seltener mit fünf gleichlangen Zipfeln
versehen; die Blumenkrone ist stets zweilippig und
die Staubgefäße sind zweimächtig. Die Frucht ist
eine bald stumpfe, bald geschnäbelte zweifächerige,
vielsamige Kapsel. In Deutschland wachsen mehrere
Arten, von denen die bekannteste das auf sumpfigen
Wiesen häufige gemeine Läusekraut (?. pa1u8ti-i8 ^/.)
ist. Auf höher gelegenen moorigen Orten kommt
das Waldläusekraut (?. Lilvatica. ^.) vor. Beide
Arten sind, wie die meisten andern, als giftig zn
betrachten, für das weidende Vieh sind sie jedenfalls
schädlich. Das Kraut dient den Landleuten vielfach
! als läusevertreibendes Mittel. ?. 8i1va,ticÄ war
! ?süion1äta>, s. Armflosser. ^offizinell.
! I>saiou1iaa.s, s. Läuse.
?sö.iou1ö3i3, die Läusesucht (s. d.).
?süioüw8 (lat.), die Laus; ?. capitig, die Kops-
laus (s. d.); ?. V68tim6nti, Kleiderlaus (s. d.).
Pedigree (engl., spr. -grih), Stammbaum.
?sÄipa.1pi, s. Geißelstorpione.
Pedo, Albinovanus, röm. Dichter, s. Albino-
vanus Pedo. Mrzola (s. d.).
Pedochio (spr. -dockjo), Hafen auf der Insel
Pedometer (lat.-grch.), Schrittzähler, s. Weg-
Pedro, San, s. San Pedro. Messer.
Pedro I. de Alcantara, Kaiser von Brasi-
lien, geb. 12. Okt. 1798 zu Lissabon als Sohn des
Königs von Portugal und Kaisers von Brasilien,
Johanns VI., und der Infantin von Spanien,
Carlotta, kam 1807 mit der königl. Familie nach
Rio de Janeiro. 1817 vermählte er sich mit der Erz-
herzogin Leopoldine (geb. 22. Jan. 1737), Tochter