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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Salzäther; Salzbäder; Salzbahnen; Salzbildner; Salzbrunn; Salzburg

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Salzäther - Salzburg (Herzogtum)

darunter die Krimmler Ache, welche von der Dreiherrnspitze kommend die schönen Krimmler Fälle (s. d.) bildet, weiterhin bei Bruck die Fuscher Ache vom Großglockner her, bei Taxenbach die Rauriser Ache vom Rauriser Goldberge, bei Lend die Gasteiner Ache, bei St. Johann die Große und Kleine Arl und bei Golling die Lammer. Linke Zuflüsse sind: der Abfluß des Zeller Sees, die Berchtesgadner Ache, die bei Berchtesgaden den Abfluß des Königssees aufnimmt, und die Saalach (s. d.). Die S. ist fast in dem größten Teile ihres Laufs reguliert.

Salzäther, s. Chloräthyl.

Salzbäder, s. Solbäder.

Salzbahnen, Máramaroser, s. Máramaroser Salzbahnen.

Salzbildner, s. Halogene.

Salzbrunn oder Obersalzbrunn, Dorf im Kreis Waldenburg des preuß. Reg.-Bez. Breslau, am Fuße des Hochwaldes im Schweidnitzer Gebirgsland, an der Linie Breslau-Halbstadt der Preuß. Staatsbahnen, zieht sich mit Hartau, Nieder- und Neusalzbrunn, drei Dörfern von zusammen 4435 E., in dem 13 km langen freundlichen Thale des Salzbachs hin und hat (1890) 3641 E., Post, Telegraph, kath. und evang. Kirche, Synagoge, ein fürstl. von Pleßsches Bad (Wiesenbad) und mehrere Privatbadeanstalten, Molkenkur- und Moorbadeanstalt und neue alkalisch-salinische Säuerlinge, von denen der Oberbrunnen, Mühlbrunnen, die Luisen- und Kronenquelle als die gehaltreichsten (Doppeltkohlensaures Natron, Lithion, Magnesia, Kalk u. a.) zum Trinken, die übrigen zum Baden verwendet werden (1894: 4000 Kurgäste). Die wichtigste, der Oberbrunnen, ist eine alkalische Quelle ersten Ranges in Europa und wird besonders bei Krankheiten der Atmungs- und Harnorgane, bei Unterleibsbeschwerden und Drüsenverhärtungen angewendet. Versendet werden vom Wasser des Oberbrunnen und der Kronenquelle jährlich je über 900000 Flaschen. Ihrer auffallend starken Wirkungen wegen waren die Quellen schon im 14. Jahrh. bekannt; doch gerieten sie namentlich durch den Dreißigjährigen Krieg in Verfall und Vergessenheit, bis sie zu Anfang des 19. Jahrh. durch Mogalla und Ebers wieder in Aufnahme kamen. Die Umgegend bietet interessante Punkte, z. B. Altwasser (s. d.), den Alten und Neuen Fürstenstein, Adersbacher und Weckelsdorfer Felsen u. s. w. – Vgl. Valentiner, Der Kurort Obersalzbrunn (2. Aufl., Berl. 1877); ders., Die Unterschiede des Oberbrunnens in Obersalzbrunnen gegenüber der Kronenquelle (Bresl. 1880); Fresenius, Chem. Analyse des Oberbrunnens (3. Aufl., Wiesb. 1884); Laucher, Die Kronenquelle zu Obersalzbrunnen in Schlesien (Bresl. 1885); Liebreich, Zur Kenntnis des Salzbrunner Oberbrunnens (in den «Therapeutischen Monatsheften», 1888); Wörl, Führer durch S. und Umgegend (Würzb. 1891).

Salzburg, Herzogtum und Kronland der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, zu deren cisleithanischem Teil gehörig, grenzt im N. an Oberösterreich, im O. an Oberösterreich und Steiermark, im S. an Tirol und Kärnten und im W. an Tirol und Bayern und hat einen Flächenraum von 7152,23 qkm (d. i. 2,38 Proz. der Fläche der österr. Reichshälfte). (Hierzu Karte: Salzburg und Salzkammergut.)

Oberflächengestaltung. S. ist ein ganz den Ostalpen angehöriges Gebirgsland, in dem sich drei Teile unterscheiden lassen: das Gebiet der Hohen Tauern, der nördl. Kalkalpen und des vorgelagerten Hügel- und Flachlandes.

Die Hohen Tauern entsenden in nördl. Richtung zahlreiche hohe Seitenkämme, zwischen welchen tief eingeschnittene Hochthäler liegen, und zwar das Krimmler, das Ober- und Unter-Sulzbach-, das Habach- und Hollersbach-, das Velber, das Stubach-, das Kapruner, Fuscher, Rauriser, Gasteiner, Groß- und Klein-Arlthal, welche alle in das Längenthal der Salzach münden. Diesen Thälern entsprechen meist auch Einsattelungen und Übergänge über den Hauptkamm, vom Volke Tauern genannt, so der Krimmler Tauern (2635 m), die Birnlücke, der Velber (2540 m) und Kalser Tauern (2512 m), die Pfandlscharte (2665 m), der Mallnitzer Tauern (2414 m, von Gastein nach Kärnten führend), der viel (angeblich auch von den Römern) betretene Hohe Tauern (2463 m), endlich die Arlscharte (2251 m). Bei dieser letztern zweigen die Niedern (auch Radstädter) Tauern nach Nordost, die Steirischen Alpen nach Südost. Von den Tauern durch das Oberpinzgauer Salzachthal geschieden, erstreckt sich bis zur Thalsenke des Zeller Sees das dem Thonschiefer angehörige Übergangsgebirge mit dem Großen Rettenstein (2361 m) und der Schmittenhöhe (1935 m) als Kulminationspunkte und dem eine prächtige Aussicht auf die Tauern bietenden Paß Thurn (1275 m).

Die nördlichen Kalkalpen bilden im Süden keine zusammenhängende Kette, sondern große, meist aus Dachsteinkalk gebildete Bergstöcke. Es sind dies die Loferer Steinberge, die Leoganger Steinberge mit dem Birnhorn (2630 m), das Sonntagshorn (1962 m) als Aussichtspunkt berühmt, die Reitalm mit dem Stadelhorn (2288 m), das Kammerlinghorn (2483 m), das Steinerne Meer (2651 m), die Übergossene Alm oder Ewige Schnee mit dem Hochkönig (2938 m), das Hagengebirge (2391 m), das Tennengebirge (2428 m), der Hohe Göll (2519 m) und der Untersberg (1975 m). Der Dachstein (s. d.; 2996 m) gehört nur zum kleinen Teile S. an. Den Voralpen gehören an das Ischler Gebirge mit dem Gamsfeld (2024 m), der Schafberg (1780 m), insoweit es auf salzburg. Gebiete liegt, und der als Aussichtspunkt berühmte Gaisberg (s. d.; 1286 m) bei S.

Bewässerung. S. gehört ganz dem Flußgebiet der Donau an, und zwar zum größten Teile dem Gebiet der Salzach (s. d.), eines Nebenflusses des Inn; nur der durch die Radstädter Tauern abgetrennte Lungau (Gerichtsbezirke Tamsweg und St. Michael) gehört dem Gebiet der Mur (Länge in S. 28 km) an, die hier entspringt, und der Gerichtsbezirk Radstadt jenem der Enns (Länge in S. 30 km), die ebenfalls in S. ihren Ursprung (1720 m) hat. Die Salzach, welche im obern Pinzgau nur geringes Gefälle hat, weshalb dieses Thal versumpft, wird dann zum reißenden Gebirgsstrom, bis sie bei S. in die Ebene hinaustritt, und mündet nach 221 km Lauflänge in den Inn. Sie hat ein Gefälle von 9,5 mm auf den Meter. Ihr Hauptzufluß ist die 103 km lange Saalach (s. d.). S. hat einen großen Reichtum an prachtvollen Wasserfällen, so die Krimmler Fälle (s. d.), den Gasteiner, den Schleierfall bei Böckstein, den 62 m hohen Radstädter Tauernfall, den 62 m hohen Gollingerfall, die pittoresken Felsschluchten Liechtenstein- und Kitzlochklamm und die Vorderkaserklamm bei Loser.

Das Land S. ist reich an Seen. Im Voralpenlande liegen der Ober- und Nieder-Trumersee (Mattsee, 500 m ü. d. M.), der Wallersee bei Seekirchen (504 m, 23 m tief), der Hintersee bei Faistenau (685 m), der Fuschlsee (661 m) sowie die nur teil- ^[folgende Seite]