Schnellsuche:

Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

180

Fructus. Früchte.

Anwendung. Als Volksheilmittel zur Beförderung der Milchabsonderung. In Holland als Käsegewürz, hier und da in der Likörfabrikation (Cuminlikör).

Fructus cynósbati (Cyónsbata).

Hagebutten.

Rosa canina. Rosacéae.

Ueberall häufig.

Die getrockneten, meist in zwei Hälften getheilten, fleischig gewordenen Kelche der Heckenrose; roth bis braunroth, lederartig zäh, Geruch schwach, Geschmack sauer.

Bestandtheile. Citronensäure, Zucker.

Anwendung. Zu Suppen und Saucen.

Die in den Hagebutten enthaltenen harten Nüsschenfrüchte finden ebenfalls als Semina cynósbati hier und da Verwendung.

Fructus (Semen) foenículi.

Fenchel.

Anéthum foenículum, (Foenículum officinále). Umbelliférae. Südeuropa, Deutschland kultivirt.

Spaltfrüchte 4-6 mm lang, 2-3 mm dick, graugrün, fast stielrund; jede Hälfte mit 5 Rippchen, zwischen diesen dunklere Oelstriemen. Geruch und Geschmack süss, aromatisch.

Bestandtheile. Aetherisches Oel 3-4 %; fettes Oel 10 %.

Anwendung. Vielfach gebraucht als lösendes und beruhigendes Mittel, namentlich bei Kindern, sowohl im Aufguss, wie im wässerigen Destillat. Ferner als Gewürz etc.

Der Fenchel wird in Deutschland (Sachsen, Thüringen, Württemberg etc.) im Grossen gebaut, auch in Mähren und Böhmen. Die besten, schön grünen Sorten kommen als Kammfenchel in den Handel. Der fast doppelt so grosse römische oder kroatische Fenchel stammt von Foeniculum dulce. Er ist feiner und kräftiger als der gewöhnliche Fenchel.

Fructus (Baccae) jujúbae.

Brustbeeren.

Zízyphus vulgáris, Z. lotus. Rhámnéae. Küsten des Mittelmeeres, auch kultivirt.

Man unterscheidet im Handel die grosse spanische und die kleine italienische Sorte. Erstere ist 2-3 cm lang, ca. 2 cm dick, letztere

^[Abb:Fig. 144. Früchte von Foeniculum officinale. a in natürlicher Grösse, b vergrössert, d Theilfrucht, c Querdurchschnitt, r Rippen, f Furchen.]