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Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

Zweiter Theil

Die Herstellung der gebräuchlichen Handverkaufsartikel.

Schlagworte auf dieser Seite: Leichtflüssige Metalllegirungen; Platinirung von Glas; Rose's Metall; Vergoldung von Glas

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Leichtflüssige Metalllegirungen.

Vergoldung von Glas n. J. v. Liebig.

Man löst reines Gold in Königswasser, setzt auf je 1,0 Gold 0, 292 Chlornatrium, dampft bis zur Trockne ein und erhitzt vorsichtig zur Entfernung aller freien Säure. Man löst dann in so viel Wasser, dass in 100 ccm Flüssigkeit 1,0 Gold enthalten ist.

Man bereitet sich nun zwei Flüssigkeiten; die eine, indem man von dieser Goldlösung 50 ccm mit 20 ccm Natronlauge von 1,035 spez. Gew. und 300 ccm Wasser mischt und diese Flüssigkeit auf 250 ccm einkocht. - Zur zweiten Flüssigkeit nimmt man ebenfalls 50 ccm Goldlösung, 20 ccm Natronlauge, 230 ccm Wasser und stellt das Gefäss 1 Stunde lang in siedendes Wasser. Beide Flüssigkeiten werden alsdann gemischt und müssen frisch zur Vergoldung verwandt werden.

Will man nun ein Gefäss innen vergolden, so giesst man in dasselbe den zehnten Theil seines Volumeninhaltes einer Mischung von 2 Th. Spiritus und 1 Th. Aether, füllt es sodann mit der noch heissen Vergoldungsflüssigkeit und setzt es in ein Gefäss mit Wasser, dessen Temperatur nicht über 80° C. steigen darf. Der Alkohol reduzirt die Goldlösung und nach 10-15 Minuten ist die Vergoldung beendet.

Soll das in der hier gebrachten Liebig'schen Originalvorschrift angegebene Auflösen des Goldes in Königswasser vermieden werden, so kann man eine Goldlösung von gleicher Stärke herstellen, indem man 1,5 Natriumgoldchlorid in 100,0 Wasser löst.

Platinirung von Glas.

Ein Verfahren, um Glas zu platiniren, d. h. dasselbe mit einer Platinschicht zu belegen, so dass dasselbe sowohl als Spiegel, wie als durchsichtiges Glas benutzt werden kann, besteht, nach dem "Sprechsaal", in Folgendem: Man vermischt einerseits Platinchlorid gut mit Lavendelessenz (ätherischem Lavendelöl), andererseits stellt man ein Flussmittel, bereitet aus borsaurem Blei und Bleioxyd mit Lavendelöl, dar. Beide Gemenge werden zu einem Teige zusammengerührt, und wenn derselbe eine ganz gleichförmige Masse bildet, mittelst eines feinen Pinsels auf die eine Seite des Glases aufgestrichen. Trocken geworden, wird das Glas in einer Muffel bei niedriger Rothgluth gebrannt.

Leichtflüssige Metalllegirungen.

Diese Legirungen werden vielfach benutzt um Sicherheitsventile aus denselben herzustellen, die dazu dienen, ein Ueberschreiten von bestimmten Temperaturen zu vermeiden.

Rose's Metall.

1. Blei 300,0

Zinn 200,0

Wismuth 500,0

Schmilzt bei 90° C.