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Die Kunst des 17. und 18. Jahrhunderts.
beispielsweise Antoine Pesne sie durch Helldunkelmalerei versuchte, fanden keinen Anklang. Pesne (1683-1757) fand in Berlin eine Stellung als Hofmaler und Direktor der Akademie, während ein anderer Nebenbuhler Bouchers, Charles Hutin, in Dresden Akademie-Direktor wurde, so daß an zwei deutschen Hauptkunststätten die französische Kunst maßgebend erschien.
Zu einer besonderen Beliebtheit brachte es die Pastellmalerei, für welche die helle und leichte Farbengebung der Art Bouchers auch paßte. Von den Pastellmalern haben Jean Etienne Liotard - dessen "Chokoladenmädchen" ein berühmtes Stück der Dresdner Galerie ist - und Elisabeth Vigee-Le Brun (1755-1842) es zu bedeutendem Ansehen gebracht. Die Le Brun war die letzte bis in das 19. Jahrhundert hineinragende Säule der französischen Kunstrichtung im Geiste der Bouchers und Watteaus (Fig. 699). Schon vor Beginn der Revolution hatte auch auf dem Kunstgebiete sich wieder eine Wandlung vorbereitet, und zwar - man möchte sagen: selbstverständlich - im Sinne der Rückkehr zur Antike. Den endgiltigen Bruch mit der bisherigen Ueberlieferung vollzog Jaques Louis David, der die neue Zeit einleitete.
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Unselbständigkeit der englischen Malerei. Noch später als in Frankreich entwickelte sich in England eine selbständige volkliche Malerei, die noch im 15. Jahrhundert dieselbe untergeordnete Rolle einnahm, wie andernorts im romanischen und frühgotischen Zeitalter. Es ist eigentlich auffallend, daß die Engländer in diesem Kunstzweig so rückständig blieben, denn daß man die Malerei zu schätzen wußte, bezeugt wohl am besten die ehrenvolle Aufnahme fremder Meister und deren Ueberhäufung mit Aufträgen. Im 16. Jahrhundert hatte Holbein England mit Bildern versorgen müssen und im 17. Jahrhundert war die gleiche Aufgabe van Dyck zugefallen. Die Nachfrage ging hauptsächlich nach Bildnissen, seltener nach Gemälden, für den Zimmerschmuck; das religiöse Bild kam fast gar nicht in Betracht. Van Dyck hatte dem englischen Geschmack derart entsprochen, daß man auch fernerhin den Niederländern treu blieb, von denen eine Reihe der bedeutenderen Meister in England längere oder kürzere Zeit thätig war. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts tauchen auch zwei Deutsche, Peter Lely und Gottfried Kneller, auf, die sich aber auch der nun einmal eingebürgerten Art van Dycks anschließen mußten, wie dies auch die einheimischen Maler thaten. Man kann füglich sagen, daß im 17. Jahrhundert die gesamte englische Malerei ausschließlich auf Nachahmung van Dycks sich beschränkte.
Erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts zeigen sich die Anfänge einer eigen-englischen Kunstweise, welche jedoch noch einer festen Richtung entbehrt und teils französischen, teils klassischen Anregungen folgt. Merkwürdigerweise verhielt man sich gegenüber der italienischen Kunst, die doch sonst allenthalben einflußreich war, ziemlich ablehnend. So scheint auch im 16. Jahrhundert nur ein Italiener, Antonio Verrio, unter den übrigen vielen Fremden zu einigem Ansehen gelangt zu sein, der verschiedene Wandgemälde für Palasträume lieferte. Da diese Schmuckmalerei, die das Hauptfeld der Italiener war, in England nur geringe Verwendung fand, so erklärt sich wohl das seltene Auftreten italienischer Künstler. Die Engländer selbst teilten aber auch nicht die Gepflogenheit der Festländer, in Italien ihre Studien zu machen.
Hogarth. Der erste völlig selbständige Künstler Englands ist William Hogarth (1697-1764), der das satyrische Sittenbild pflegte. Völlig frei von allen Ueberlieferungen und fremden Schuleinflüssen, allein nur auf scharfe Naturbeobachtung sich stützend, entwickelte er seine Eigenart ganz im englischen Volksgeiste; der sittliche Lehrzweck steht obenan, und diesen verfolgt er mit trockenem Humor, der, wenn nötig, bis zur ätzenden Schärfe sich steigert. In Reihen von Bildern schildert oder geißelt er vielmehr die Zustände seiner Zeit, so in dem "Leben eines Wüstlings" (8 Bilder) oder in der "Heirat nach der Mode" (6 Bilder) und in den "Parlamentswahlen" (4 Bilder). Die Farbengebung ist seine schwächste Seite; seine Arbeiten wirken hauptsächlich durch den Inhalt und die scharfe