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Kochschule und Ratgeber für Familie & Haus

Autorenkollektiv, Verlag von Th. Schröter, 1903-1905

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fehlt dem Patienten selbst der Mut, Schmerz zu ertragen, die Energie, sich in die Anordnungen des Arztes zu fügen, Jammern, Stöhnen und "Zwingeln" sind die Aeußerungen, über die gewiß keine Mutter oder Pflegerin entzückt sein wird.

Lehrt Eure Kinder den Arzt achten, das könnt Ihr, wenn Ihr sie an denselben gewöhnt! Mutter, Kind und Arzt gewinnen in verschiedener Hinsicht dabei; der Charakter des Kindes wird fester und Schmerzen erträgt es viel mutiger und leichter, wenn es in seiner Jugend gelehrt wurde, den Arzt als Helfer anzusehen, ihm zu vertrauen und seine Anordnungen gewissenhaft zu befolgen.

Doch ist das nur zu erreichen, wenn man stets den gleichen Arzt hat, welcher als Berater in allen gesundheitlichen Fragen angesehen wird und auch Interesse an unserem Ergehen nimmt. Nur dann ist es möglich, dem Kinde die Furcht vor dem Arzte zu nehmen; aber dann ist auch das Kurieren leichter und - dankbarer. Gs.

Fleckenreinigung.

Oelflecken. Um Glas und Holz, auf welche Oelfarben oder Lack getropft sind, zu reinigen, befeuchtet man die Flecken einigemale mit verdünntem Wasserglas. Das Wasserglas erweicht alle Farben und Lacke in kürzester Zeit, so daß dieselben alsdann mit Wasser leicht entfernt werden können.

Seidenstoff zu reinigen. Um weißen Seidenstoff zu reinigen, gebrauche man folgendes Verfahren:

Man tauche ein Stück vollkommen reine Watte in Kartoffelmehl und reibe den Seidenstoff Strich für Strich, bis er rein ist. Ist die Watte schmutzig, so muß sie jedesmal erneuert werden. Ein sehr probates Mittel. L. B.

Hausmittel und Rezepte.

Fliegenschmutz, selbst ältere Flecke, verschwinden durch Reiben mittels eines Schwämmchens und Waschblau, das in wenig Wasser aufgelöst wurde. Diese Anwendung eignet sich jedoch nur bei waschechten Stoffen. Bei andern Gegenständen z. B. wie Bilderrahmen 2c. muß nachher mit einem reinen Leinwandlappen trocken und blank gerieben werden.

Waschkleider aufzubewahren. Junge noch unerfahrene Hausfrauen möchte ich darauf aufmerksam machen, ihre Waschkleider und Blousen doch ja nicht in gestärktem Zustande über Winter aufzuheben. Sie würden dadurch im Frühjahr in der ersten Wäsche mürbe und brüchig. Man wasche sie vor dem Aufheben gut aus und lege sie lose zusammengelegt weg.

Dem allzu schnellen Reißen der Strümpfe vorzubeugen. Es kommt oft vor, staß die Stiefel und Schuhe inwendig uneben sind, oder es stehen die Spitzen von Nägeln zu weit hervor. Dies sind häufig die Ursachen, daß die Strümpfe allzuschnell schadhaft werden. Um diesem Nebelstande entgegen zu treten, trage man Sohlen aus Karton in den Stiefeln. Diese sind fast kostenlos herzustellen und können so oft, als man es für nötig erachtet, erneuert werden. Man teile zu diesem Zweck einen Bogen Pappdeckel in Streifen von der Breite einer Sohle stelle den Stiefel darauf, zeichne die Umrisse der Sohlen nach und schneide sie aus. Statt Karton kann auch Filz genommen werden, was im Winter der Wärme wegen von vielen vielleicht vorgezogen wird.

Vermischtes.

Die Spalten der Fußböden sind die Brutstätten des Ungeziefers und der Ort für allerhand Bakterien. Wo sie sichtbar klaffen, da sollte man deshalb sofort für Ausfüllung forgen. Das Ausspähnen ist umständlich, weil dazu das Zimmer ganz ausgeräumt werden muß. Aber der Zweck läßt sich auch durch einen Kitt erreichen, der hergestellt wird, indem man pulverisierten gebrannten Gips mit dickflüssigem Leim zu einem Brei anrührt und diesen heiß in die Ritzen streicht. Ist der Fußboden braun oder gelb, so setzt man etwas helleren oder dunkleren Ocker zu. Dieser Kitt hält ziemlich lange.

An die geschätzten Leserinnen der Kochschule.

An unserem Preisausschreiben vom 4. Juli haben sich 65 Leserinnen beteiligt. Wir danken für die schätzenswerten Beiträge und beginnen heute mit deren Abdruck, der, soweit es der Raum gestattet, fortgesetzt wird. Die entfallenden Preise sind bereits versandt.

Die Klassifikation und Wertschätzung der einzelnen Rezepte stellen wir gern den werten Leserinnen anheim. Dank der regen Beteiligung hat unser Rezeptenschatz eine erfreuliche Bereicherung erfahren. Wir dürfen voraussetzen, daß der durch den Abdruck bezweckte Zuwachs auch unsern werten Leserinnen willkommen sein wird.

Hochachtend

Redaktion der "Kochschule"

Frau Elise Schröter.