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Kochschule und Ratgeber für Familie & Haus

Autorenkollektiv, Verlag von Th. Schröter, 1903-1905

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allein, nicht etwa wegen der Pilzwucherungen als solcher, werden daher mit Hausschwatnm infizierte Häuser auch künftig zu beanstanden sein. Daneben mögen vielleicht durch die üblen Gerüche, die bei der Fäulnis des Pilzes entstehen, bei sensiblen (empfindlichen) Personen Belästigungen hervorgerufen werden; aber auch diese haben nichts Spezifisches und können in ganz ähnlicher Weise durch anderes, fäulnisfähiges Material bewirkt werden; auch von diesem Standpunkt aus erscheint daher die Beseitigung der Schwammwucherungen in den Häusern nur als einfaches Gebot der Sauberkeit. Trotz der Ungiftigkeit des Hausschwammes wird man also auch fernerhin wegen seiner indirekten Gefahren für die Gesundheit des Menschen darauf bestehen dürfen und müssen, vom Schwamm befallene Häuser ohne Ausnahme als gesundheitsschädlich zn erklären, da feuchte Wohnungen immer der Ruin der Gesundheit ihrer Bewohner sind.

(Häusl. Ratgeber.)

Kleine Rundschau.

Gerne machen wir unsere Leserinnen darauf aufmerksam, daß die Schweiz. Fachschule für Damenschneiderei und Lingerie (Krenzstr. 68, Zürich V) neben den Spezialkursen im Flicken, den Zuschneidekursen für Schneiderinnen und Weißnäherinnen, Kleidermachen, Abendglättekursen und Knabenkleidermachen vom 9. November an auch einen Glättekurs von zwei Halbtagen per Woche für die Dauer von 10 Wochen eingerichtet hat. Das Kurshonorar beträgt 15 Fr. Möchte diese günstige Gelegenheit recht häufig benutzt werden.

Von der Union für Frauenbestrebungen in Zürich sind außer dem von Herrn Pfarrer Hirzel bereits gehaltenen Vortrag über Frauenstimmrecht noch folgende Themata in Aussicht genommen: "Moderne Dichterinnen" von Frl. Siebet; "Das Problem des Frauenstudiums" von Dr. Förster; "Gerhardt Hauptmanns Frauengestalten" von Frau Dr. Phil. Bleuler-Waser; "Aus dem Frauenleben der ital. Renaissance" von Dr. Trog, und "Weiblicher Militärdienst" von Frau Dr. Hilsiter. Die wichtigen Stoffgebiete werden hoffentlich auf die Frauenwelt um so anziehender wirken, als die Vortragenden alle Gewähr bieten für erschöpfende und interessante Behandlung derselben.

Über den Wert des Kaffee's als Frühstücksgetränk

schreibt anläßlich einer neulichen Umfrage Herr Dr. v. Fetzer aus Stuttgart nachträglich: "Kaffeeabsud ist nach meinen Erfahrungen eines der wirksamsten Erregungsmittel insbesondere für das Herz, wenn er in starker Konzentration und rein, ohne weiteren Zusatz von Milch oder Sahne, höchstens mit Zucker versüßt, gegeben wird. Er ist aber nur dann in erwünschter Weise wirksam, wenn er bei Menschen verwendet wird, die nicht zuvor schon durch habituellen Kaffeegenuß gegen die exzitierende Wirkung des Kaffees mehr oder weniger abgestumpft sind. Um mich deshalb der vorzüglichen erregenden Wirkung dieses Mittels zu begeben, empfehle ich meinen Patienten, im gewöhnlichen Tagesleben auf Kaffee zu verzichten und nur ausnahmsweise denselben zu genießen (wie etwa Champagner ab und zu als Erregungsmittel getrunken werden mag) in Fällen, wo es sich darum handelt, den Körper zu irgend einer größeren physischen oder psychischen Leistung augenblicklich fähig zu machen. Daraus ergiebt sich, daß ich den Kaffee als regelmäßiges Frühstücksgetränk widerrate und dafür weniger exzitierende Substanzen (wie Theeaufguß mit Milch, Kakao, Schokolade, Suppen 2c.) verwende. Als therapeutisches, speziell als Herzerregungsmittel, verwende ich den Kaffeeaufguß in starker Konzentration mit Vorliebe bei Zuständen, wo die Herzkraft gesunken ist und unzureichend zu werden droht und demnach einer alsbald in Wirksamkeit tretenden starken Erregung bedarf. In vielen derartigen Fällen hat sich mir ein konzentrierter Kaffeeaufguß als eins der wirksamsten Erregungsmittel für das erschlaffte Herz erwiesen.

Hausmittel und Rezepte.

Zur Reinigung von Wachstuchdecken. Die Wachstuch- oder Wachsleinwanddecken, die uns auf Küchentischen, Waschtischen 2c. so gute Dienste leisten, werden durch sorgsame und sachverständige Behandlung für lange Zeit wie neu erhalten. Vor allen Dingen darf, man diese Decken niemals - ebensowenig wie man, ohne ihnen Schaden zu tun, keine heißen Gegenstände, Töpfe 2c. darauf stellen darf - mit kochendem oder auch nur mit heißem Wasser in Berührung bringen. Man wäscht sie mit etwas weißer Seife und Wasser sauber, nimmt dann kaltes Wasser zum Nachspülen und reibt die Decke vollkommen trocken. Die auf der Oberfläche gemachten Zeichnungen und den Glanz erhält man, wenn man einige Tropfen Terpentinöl, in welchem man Bienenwachs aufgelöst hat, auf der Decke mit einem wollenen Stück verreibt. Dies erhält die Farben und den Glanz. Einen Glanz erzielt man auch durch die Anwendung einiger Tropfen Milch oder Sahne, die mit einem Flanelllappen auf der sauber gereinigten und gut getrockneten Decke verrieben werden.

M. N. (Aus Heimchen am Herd).

Milchglasglocken dürfen nie mit fettigen Fingern angefaßt werden. Man reinigt diese