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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Morin; Morlok; Mornard; Morot; Morris

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Morin - Morris.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Morgenstern'

Anmerkung: Fortsetzung von Nummer 1)

Waldkapelle, Abendstimmung, verlassene Mühle, Flußlandschaft u. a.

2) Karl, Landschaftsmaler, geb. 1811 zu Frankfurt a. M., Sohn und Schüler von Joh. Friedrich M. (gest. 1844) und Enkel von Joh. Ludwig Ernst M. (gest. 1819), bezog 1832 die Akademie in München, machte Studienreisen ins bayrische Hochland und 1834 nach Rom und dem übrigen Italien. Seine Landschaften, von meisterhafter Perspektive, sind vorzugsweise Fernsichten aus verschiedenen Teilen Italiens.

Morin (spr. mŏräng), 1) Edmond Alexandre, franz. Illustrator und Landschaftsmaler, geb. 26. März 1824 zu Havre, widmete sich anfangs dem Kaufmannsstand, ging 1846 in Paris zur Kunst über und war kurze Zeit Schüler von Gleyre. Nachdem er im »Journal amusant« und im »Musée cosmopolitique« debütiert hatte, ging er 1851 nach London, wo er fünf Jahre vorzugsweise für die »Illustrated London News« arbeitete; dann kehrte er nach Paris zurück und wurde ständiger Mitarbeiter der »Monde illustré«, der »Vie parisienne« und andrer Zeitschriften. Zahlreiche Illustrationen lieferte er außerdem für die Bücher: »Contes d'un vieil enfant« von Feuillet de Conches, »L'hôtel des haricots« von A. de Lasalle, »Comédie des animaux« von Méry u. a. sowie Radierungen für die »Aventures de Mlle. Mariette« von Champfleury, für die Prachtausgabe der »Chronique de Charles IX« von Mérimée, für die »Chansons« von Nadaud etc. Auch manche sehr ansprechende Landschaften in Öl und in Aquarell aus den Gegenden des nördlichen Frankreich stellte er seit 1865 aus.

2) François Gustave, franz. Maler des historischen Genres, geb. 8. April 1809 zu Rouen, machte dort seine ersten Studien, ging dann nach Paris, wo er Schüler von Cogniet wurde. 1837 kehrte er nach Rouen zurück und wurde dort Direktor der Malerakademie. Unter seinen zum Teil durch den Stich von Sixdeniers bekannt gewordenen Bildern nennt man als bedeutend: die letzten Bewohner des Klosters St. Marcus, Ariost liest Bruchstücke ↔ seines Gedichts vor (Museum in Rouen), Tizian bereitet seine Farben (Museum in Havre), die Jugend Bassompierres, die Altertumsforscher, die Holzschuhmacher im Wald von Lyons (Seine-Inférieure) feiern den Sieg bei Solferino, die Muschelfischer u. a. 1863 erhielt er das Kreuz der Ehrenlegion.

Morlok, Georg, Architekt und Ingenieur, geb. 20. Jan. 1815 zu Dätzingen in Württemberg, besuchte die Gewerbschule in Stuttgart und die Ateliers der dortigen Architekten von Groß, Elsässer und Zanth, machte wiederholte Studienreisen in Nord- und Westdeutschland und begann seine praktische Thätigkeit beim Bau mehrerer Eisenbahnen, bei deren Hochbauten er zum erstenmal die Holzarchitektur in Anwendung brachte. Daneben war er als Architekt für Privat- und öffentliche, kirchliche und Profangebäude stark beschäftigt; sein glänzendstes Werk aber ist das 1867 vollendete, ebenso prachtvolle wie praktisch eingerichtete Bahnhofsgebäude in Stuttgart, das bereits vielen andern als Musterbild gedient hat. Er ist Inhaber mehrerer Orden, seit 1868 Oberbaurat in Stuttgart.

Mornard (spr. mŏrnáhr), Louise, s. Thuillier, Louise.

Morot (spr. mŏróh), Aimé Nicolas, franz. Historienmaler, geboren zu Nancy, war Schüler von Cabanel und trug 1873 mit seinem Bilde: Daphnis und Chloe den großen römischen Preis davon. In der Pariser Ausstellung von 1877 hatte er eine Medea und, was ihn namentlich in Deutschland bekannt machte, in der Münchener Ausstellung 1879 eine blutdürstige, besonders in den Weibern grauenhafte Scene aus der Schlacht bei Aquä Sextiä, wo die Frauen der Besiegten ihr Lager gegen die römische Reiterei verteidigen.

Morris, Philip Richard, engl. Historien- und Genremaler, geb. 4. Dez. 1838 zu Devonport (Devonshire), begann seine künstlerische Ausbildung mit dem Studium der Elginschen Marmorwerke im Britischen Museum und trat dann in die Akademie, wo er mehrere Preise nacheinander und 1858 die goldne Medaille für sein Bild des barmherzigen

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 379.