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Buddleia – Budge
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Buddha und Buddhismus'
setzung dazu Le Lotus de la bonne loi (ebd. 1852); Schott, Der Buddhismus in Hochasien und China (Berl. 1845); E.
Schlagintweit, Buddhism in Tibet (Lpz. u. Lond. 1863); Târanâthas Geschichte des Buddhismus in Indien. Aus dem
Tibetischen von Schiefner (Petersb. 1869); Wassiljews Vorrede zu seiner russ. Übersetzung von Târanâthas Geschichte des Buddhismus in Indien, deutsch
von Schiefner (ebd. 1869); Wassiljew, Der Buddhismus, seine Dogmen, Geschichte und Litteratur. Aus dem Russischen übersetzt von A. Schiefner (Bd. 1,
ebd. 1870); Beal, Outline of Buddhism from Chinese sources (Lond. 1870); ders.,
Buddhism in China (ebd. 1884); Eitel,
Buddhisme, its historical, theoretical and popular aspects (ebd. 1873); Edkins,
Chinese Buddhism (ebd. 1880); Fujishima, Le Bouddhisme japonais (Par. 1889);
Rockbill, The Life of Buddha and the early History of his Order. Derived from Tibetan works (Lond. 1884). – Über die
etwaigen Beziehungen des Buddhismus zum christl. Evangelium vgl. Seydel, Das Evangelium von Jesu in seinen Verhältnissen zur Buddha-Sage und
Buddha-Lehre (Lpz. 1883); ders., Die Buddha-Legende und das Leben Jesu nach den Evangelien (ebd. 1884); ders., Buddha und Christus (Bresl. 1884);
Lillie, The popular life of Buddha (Lond. 1887); Neumann, Die innere Verwandtschaft der buddhistischen und christl.
Lehre (Lpz. 1891).
Buddleĭa L., Pflanzengattung
aus der Familie der Scrophulariaceen (s. d.). Man kennt gegen 70 Arten, die in den Tropen und subtropischen Gegenden weite
Verbreitung besitzen. Es sind Bäume und Sträucher, seltener krautartige Gewächse, sie haben gegenständige einfache Blätter, in achsel- oder
endständige Trugdolden und Rispen gestellte Blüten mit vierspaltigem Kelch und glocken-, trichter- oder präsentiertellerförmiger Blumenkrone und sind der
Mehrzahl nach mit einem wolligen, weißen, seltener rostfarbenen Filz bekleidet. Die Buddleien sind schönblütige Gehölze und verdienen deshalb als
Ziersträucher kultiviert zu werden. B. globosa Lamk. aus Chile ist eine
schön blühende Kalthauspflanze mit wohlriechenden, orangegelben Blüten, B. Lindleyana
Fort. aus China, mit purpurvioletten Blüten, hält in milden Lagen auch in Deutschland im Freien aus, während
die übrigen Warmhauspflanzen sind. Alle verlangen Heideerde, die zum vierten Teil mit guter Gartenerde vermengt ist, und lassen sich durch krautartige
Stecklinge leicht vermehren.
Buddschahjah, Stadt in Algerien, s. Bougie.
Budduma oder Jedina, ein innerafrik. Negerstamm auf den Inseln des Tsadsees. Die B.
sind von den Kanuri, den Bewohnern von Bornu, sprachlich verschieden; nach Nachtigal soll ihre Sprache mit der von Logone zusammenhängen.
Budé (spr. bü-), Guillaume, s. Budäus.
Budějovice, czech. Name der Stadt Budweis in Böhmen.
Budeng (Semnopithecus maurus Desm.),
javanischer Schlankaffe (s. d.) von glänzendschwarzer Färbung, mit einem mützenartigen Haarschopf auf
dem Kopfe. Länge des Körpers 65 cm, des Schwanzes 80 cm. Der B. kommt nur selten in die Tiergärten und seine Haltbarkeit ist stets eine beschränkte,
da man ihm die gewohnte Nahrung nicht ersetzen kann. Man reicht ihm Salat, Kohl, Blätter, Kartoffeln, Wurzeln, Brot u. dgl., daneben viel Wasser. Der
Preis beträgt, je nach der Größe, 50–150 M. ↔
Budenz, Jos., Sprachforscher, geb. 13. Juni 1836 zu Rasdorf bei Fulda, studierte in Marburg und Göttingen Philologie und
wurde durch die Arbeiten Böllers über das Magyarische und die finn.-ugrischen und altaischen Sprachen auf ein neues Feld der vergleichenden
Sprachforschung hingewiesen. B. ging 1858 nach Ungarn, wurde 1862 korrespondierendes Mitglied und Unterbibliothekar an der Ungarischen Akademie
der Wissenschaften; 1868 begann er an der Budapester Universität über altaische und namentlich ugrisch-magyar. Sprachvergleichung zu lesen, bis 1872
ein eigener Lehrstuhl für die vergleichende altaische Sprachwissenschaft gegründet wurde, auf dem er seitdem wirkte. Er starb 15. April 1892 in Budapest.
Unter B.' Arbeiten sind außer zahlreichen Abhandlungen in Hunfalvys Zeitschrift «Magyar Nyelvészet» und seit 1862 in
den «Nyelvtudományi közlemények» (der Ungarischen Akademie), welche er seit 1879 redigierte, die bedeutendsten in
ungar. Sprache: «Über die Verbalpräfixe meg und el im Magyarischen» (1863–64),
«Zur magyar. Verbalbildung» (1865), «Tatarisches aus Chiwa» (1865), «Verba denominativa in den ugrischen
Sprachen» (1872), «Finnische Grammatik» («Finn nyelvtan», Pest 1873; 2. Ausg. 1880), «Mordwinische Grammatik»
(«Moksa-és erza-mordvin nyeltvan», 1876). Sein Werk
«Magyar és finn-ugor szóegyezések» (1867–68) enthält eine vergleichende Zusammenstellung des magyar. und
ugrischen Wortschatzes, an deren Stelle ein gänzlich umgearbeitetes und erweitertes «Magyar.-ugrisches vergleichendes Wörterbuch»
(«Magyar-ugor összehasonlitó szótár», Pest 1873–81) trat. Von einer «Vergleichenden Grammatik der ugrischen
Sprachen» sind die Laut- und ein Teil der Flexionslehre erschienen. Deutsch erschienen: «Ugrische Sprachstudien» (2 Hefte, Pest 1870), «Über die
Verzweigung der ugrischen Sprachen» (Gött. 1879).
Büderich, Flecken und Gemeinde im Kreis Mörs des Reg.-Bez. Düsseldorf, am linken Ufer des Rheins, 4 km südwestlich von
Wesel, an der Linie Haltern-Wesel-Venlo der Preuß. Staatsbahnen und Wesel-Bortel der Nordbrabant-Deutschen Eisenbahn, hat (1890) als Gemeinde
2895 E., darunter 219 Evangelische, in Garnison (252 Mann), als Besatzung der beiden Forts, Teile des 56. und 57. Infanterieregiments, Post, Telegraph,
Bürgermeisteramt; 1 evang., 2 kath. Kirchen, Krankenhaus; Handel mit Sauerkraut, Rüben, Gemüsen und Käse. – Das alte B., etwa 2 km von Wesel, wurde
1814 auf Befehl des Kaisers Napoleon I. in die Luft gesprengt, um für das neue Fort Napoleon, jetzt Fort Blücher, Platz zu schaffen. Das jetzige B. ist 1817
von der preuß. Regierung neu erbaut.
Budge, Jul., Physiolog, geb. 6. Sept. 1811 zu Wetzlar, studierte 1828–33 zu Marburg, Würzburg und Berlin Medizin, habilitierte
sich 1842 zu Bonn, ward daselbst 1847 zum außerord., 1855 zum ord. Professor ernannt und wurde 1856 als Direktor des Anatomischen Instituts und ord.
Professor der Anatomie und Physiologie nach Greifswald berufen, wo er 14. Juli 1888 starb. Als Physiolog und Anatom hat sich B. besonders mit dem
Nervensystem beschäftigt. Er wies namentlich einen Zusammenhang zwischen Gehirnteilen einerseits und Harn- und Geschlechtsorganen andererseits
nach und machte die für die Physiologie des Nervensystems höchst wichtige Entdeckung, daß der sympathische Nerv aus dem Rückenmark entspringt,
während vordem
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 698.