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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Concepcion (Stadt in Mexiko) - Concha

zwei Privatbahnen führen nach Penco und nach dem Centrum der Provinz Arauco, letztere berührt die Kohlenbergwerke von Puchoco, Coronel und Lota. Der Biobio ist trotz seiner Breite und Wassermasse, wegen seiner Seichtheit und vieler Sandbänke nur von ganz flach gehenden Schiffen und auch dann nur mit Schwierigkeit befahrbar. Die Industrie (Mühlenbetrieb, Ziegelei und Brennerei) ist gering, desto bedeutender der großenteils in deutschen Händen befindliche Handel, besonders seit Unterwerfung und Besiedelung des Araukanergebietes. Die Ausfuhr (vor allem Kohlen) wertete (1889) 4,18, die Einfuhr 2,11 Mill. Pesos. C. ist Sitz eines deutschen Konsuls. – C. wurde 1550 von Pedro de Valdivia dicht am Meere an der Stelle des jetzigen Penco gegründet, 1554 und 1608 von den Araukanern erobert und verheert und 1570, 1657 sowie 1751 durch Erdbeben zerstört. An seiner jetzigen Stelle 1754 erbaut, wurde es 20. Febr. 1835 durch ein Seebeben abermals fast vollständig zerstört. Unter der span. Herrschaft war es die zweitwichtigste Stadt des Generalkapitanats Chile.

Concepciōn (Villa de C.), Stadt im mexik. Staate Chihuahua, 80 km im WSW. von der Stadt Chihuahua, ist Distriktshauptort, zählt 4000 E. und ist berühmt durch seine Äpfel, die weithin versendet werden. C. war früher wichtig durch die noch immer ergiebigen Silberminen von Jesus-Maria in der Sierra Tarahumare.

Concepciōn (Villa real de la C.), Hauptstadt des Departamento C. (mit diesem zusammen 11000 E.) in der südamerik. Republik Paraguay, unter dem Wendekreis gelegen, hat seit dem Kriege mit Brasilien kaum 2000 E. und Handel mit der in den östl. Ebenen gesammelten Yerba (Paraguay-Thee).

Concepciōn de Apolobamba oder Apolobamba, Stadt im bolivian. Departamento Beni, etwa 300 km nördlich von La Paz, östlich des Gebirgsknotens der Cordilleren (Nudo de Apolobamba), hat indian. Bevölkerung, Gewinnung von Chinarinde, Koka und Kakao. C. ist ursprünglich eine Mission der Franziskaner.

Concepciōn de Comayagua, s. Comayagua.

Concepciōn del Arauco oder Arauco, Stadt in der argentin. Provinz La Rioja, nördlich von La Rioja, hat etwa 5000 E., Oliven- und Weinbau auf den Bergabhängen der Umgegend.

Concepciōn de la Vega, s. La Vega.

Concepciōn del Rio Cuarto, s. Rio Cuarto.

Concepciōn del Uruguāy oder Concepcion, früher Arroyo de China genannt, Hauptort der argentin. Provinz Entre Rios, rechts am Uruguay, hat 10000 E., ein Nationalkolleg, ein Lehrerinnenseminar und eine Filiale der Nationalbank. Die Stadt hat Eisenbahnverbindung mit Parana und ist größern Schiffen zugänglich. C. d. U. wurde 1778 gegründet.

Concepciōn de Puno, Stadt in Peru, s. Puno.

Concēpi (lat.), ich habe es verfaßt. Sein C. unterschreiben, sich als Verfasser, namentlich einer Rechtsschrift, bekennen. (S. Konzipieren.)

Conceptĭo (lat.), Empfängnis; Festum conceptiōnis immaculātae beātae Mariae virgĭnis, Fest der Unbefleckten Empfängnis Maria, in der röm.-kath. Kirche am 8., in der griechisch-katholischen am 9. Dez. (21. Dez. n. St.), s. Maria.

Conception (spr. -ßeppsch’n), Kleine Windwardinsel, Insel des Bahama-Archipels, 60 km im SW. von San Salvador, 7,2 qkm groß.

Conceptionsbai (spr. -ßeppsch’ns-), Einschnitt an der Nordküste der Halbinsel Avalon des östl. Neufundland, mit zahlreichen Fischeransiedlungen und dem Hafen Harbour-Grace.

Concertīna, s. Ziehharmonika.

Concertīno (ital., spr. -tscher-), Konzertino, s. Konzert.

Concerto (ital., spr. -tschérto), Konzert (s. d.).

Concerto di camĕra (ital., spr. -tschérto), s. Konzert.

Concerto di chiēsa (ital., spr. -tschérto di ki-), s. Konzert.

Concerto grosso (ital., spr. -tschérto), s. Konzert.

Concerts spirituels (frz., spr. kongßähr spiritüéll, d. h. geistliche Konzerte), die im 18. Jahrh. in Paris an den kirchlichen Festtagen, an denen die Theater geschlossen waren, veranstalteten Konzerte, in denen Tonwerke ernsten Inhalts (anfangs vorwiegend geistliche) zur Aufführung kamen. Sie wurden 1725 von Anne Danican Philidor ins Leben gerufen und im Schweizersaal der Tuilerien an 24 Tagen jährlich abgehalten. Sie gelangten zu großer Bedeutung, eiferten zur Gründung ähnlicher Unternehmungen in Paris an und förderten die Pflege der Orchestermusik, insbesondere der Sinfonie, in mächtigster Weise. Im Laufe der Zeit haben die C. s. mehrmals ihren Namen gewechselt, in der Revolutionszeit auch zeitweise ein Ende gefunden. Trotz verschiedener Schicksale blieben sie immer das vornehmste franz. Institut ihrer Art. Heute leben sie in den Concerts du Conservatoire fort.

Concetti (ital., spr. -tschetti), eigentlich Gedanken, Einfälle, besonders glänzende Einfälle, Redewendungen, Metaphern u. s. w.

Concha (lat., «Muschel»), in der Architektur, s. Apsis.

Concha (spr. kontscha), Don José Gutierrez de la C., Marqués de la Habana, span. General und Staatsmann, geb. 1810, diente in Amerika und machte dann seine Laufbahn hauptsächlich im Karlistenkriege. 1849 wurde er als Generalkapitän nach Cuba geschickt, aber infolge des Flibustiereinfalles von Lopez 1852 wieder abberufen. Im folgenden Jahre ging er mit seinem Bruder Manuel zur Opposition über. Nach Majorca verbannt, floh er Jan. 1854 nach Frankreich, wo er in Bordeaux interniert blieb, bis ihn die Julirevolution desselben Jahres nach Spanien zurückrief. Er wurde abermals nach Cuba als Generalkapitän geschickt, jedoch bereits 1856 durch Narvaez wieder abgesetzt. Im Juli 1862 als Gesandter nach Paris geschickt, gab er bereits im Dezember seine Entlassung, nahm im März 1863 im Kabinett Miraflores’ das Kriegsministerium an und bekleidete sodann provisorisch das Ultramarministerium. Am 18. Sept. 1868, als Gonzalez Bravo nach der Erhebung von Cadiz seine Entlassung gab, wurde José de la C. mit der Bildung eines neuen Ministeriums betraut. Er teilte Spanien in vier große Militärbezirke und schickte ein Heer unter Novaliches nach Andalusien. Als dieses bei Alcolea 28. Sept. unterlegen war, legte er am folgenden Tage sein Amt nieder. 1872‒75 hatte C. die Stellung eines Generalkapitäns von Cuba inne; doch gelang es ihm nicht, die Ruhe dort herzustellen. Nach dem Regierungsantritt Alfons’ ⅩⅡ. im Jan. 1875 zog er sich vom öffentlichen Leben zurück, doch wurde er 1882 zum Senatspräsidenten und 1883 zum Befehlshaber der Nordarmee Spaniens ernannt.

Concha (spr. kontscha), Don Manuel Gutierrez de la C., Marqués del Duero, span. General, Bruder

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