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                    Korana – Korbflechterei
                
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Koran'
	1880), wobei auch Lanes Selections from the K. (2. Ausg., Lond. 1879) zu nennen sind; die französische von Kasimirski (Par. 
	1840 u.ö.) und Savary (ebd. 1892), die deutschen von Wahl (Halle 1828), Ullmann (6. Aufl., Bielef. 1872), Rückert (Der K., im Auszuge übersetzt; hg. von Aug. Müller, 
	Frankf. a.M. 1888) und Klamroth (Die 50 ältesten Suren des K. in gereimter deutscher Übersetzung. Mit einem Anhang über die übrigen mekkanischen Suren, Hamb. 
	1890). Unterrichtszwecken dient: Nallinos Chrestomatia Qorani (mit Glossar, Lpz. 1893). – Vgl. Weil, Histor.-krit. Einleitung in 
	den K. (Bielef. 1844; 2. Aufl., ebd. 1878); Nöldeke, Geschichte des K. (Gött. 1860); Garcin de Tassy, L'islamisme d'après le Coran 
	(Par. 1874) sowie die Einleitungen zu den Übersetzungen von Kasimirski und Palmer.
	Korana (Korannao, Koraqua), Stamm der 
	Hottentotten (s. d.) am mittlern Oranje. In ihren ursprünglichen Wohnsitzen am Hartriver und Vaalfluß errichteten die Boers den 
	Oranje-Freistaat.
 
	Korb, ein aus biegsamen Stäbchen (Ruten, Zweigen, Rohr, Stroh, Draht) geflochtenes tragbares Gefäß zur Aufbewahrung und zum 
	Transport. Über die Herstellung der K. s. Korbflechterei. Über K. als Fanggeräte für Fische s. Reuse; über den K. des Säbels s. 
	Säbel.
	
	Die Redensart einen K. geben (d. h. einen unerwünschten Heiratsantrag ablehnen) stammt wahrscheinlich von dem im 
	Mittelalter üblichen Gebrauch junger Mädchen, ihren Freier des Nachts in einem K. zum Fenster heraufzuziehen, diesen K. aber, wenn der Freier ein 
	unwillkommener war, mit einem so dünnen Boden zu versehen, daß der Liebende durchbrechen (durchfallen) mußte, wie z.B. Ulrich von Lichtenstein von sich 
	erzählt; daraus entstand später die noch im 18. Jahrh. gebräuchliche Sitte, einem unerwünschten Liebhaber, von dem man einen Heiratsantrag erwartete, einen K. 
	hinter die Hausthür zu stellen, oder auch nach dem Antrage einen K. ohne Boden zuzuschicken.
	
 
	Korban (hebr., «Opfer»), in der Mischna einer derjenigen Ausdrücke, mittels deren man eine Sache für sich verboten erklärt, ungefähr: 
	«Ich gelobe, daß...». Der Ausdruck ist bei Mark. 7,11 beibehalten, wofür in der Parallelstelle Matth. 
	15,5 das griech. dóron, «Geschenk», «Opfergabe», gebraucht wird.
 
	Korbbogen, in der Baukunst, s. Bogen (Bd. 3, S. 206b).
 
	Körbelrüben, die rübenartig verdickten Wurzeln von Chaerophyllum bulbosum 
	L. (s. Chaerophyllum), die ein sehr wohlschmeckendes 
	Gemüse liefern. Auf sandigem Boden bleiben die Rübchen kleiner, sind aber haltbarer, während die auf schwerem Boden gewachsenen sich nur etwa bis 
	Weihnachten halten und dann zusammenschrumpfen. Der Same muß schon im Herbst sofort nach der Reife gesät werden, im Frühjahr keimt derselbe nicht mehr. 
	Die Aussaat geschieht in Reihen von 30 cm Entfernung; im Frühjahr, nach dem Aufgehen, sind die zu dicht stehenden Pflanzen auszulichten, sodaß sie in den Reihen 
	etwa 5–6 cm entfernt stehen. Die Ernte kann vom Juli bis Herbst geschehen, nach dem Herausnehmen bewahrt man die Rübchen an einem trocknen, auch kalten 
	Orte auf. Die sibirischen K. (von Chaerophyllum Preskottii 
	DC.) sind größer, aber nicht so  ↔  wohlschmeckend wie die obigen; Aussaat im Februar bis März, Ernte 
	von August an.
 
	Korbflechterei, die Herstellung geflochtener Körbe und Korbwaren. Das gebräuchlichste Material für dieselbe sind Weidenruten, 
	namentlich diejenigen der Korbweide, Salix viminalis L.; viel seltener finden 
	Spanisches Rohr, Bambus u.s.w. Verwendung. Die Weidenruten werden im Frühjahr oder besser im Herbst geschnitten und entweder (nur für grobe Körbe) samt der 
	Rinde oder geschält verwendet.
	
	Das Schälen geschieht stets in frischem Zustand, weil sonst infolge des Austrocknens die Rinde sich mit dem Holz verbindet. 
	Zum Schälen bedient man sich der sog. Klemme, einer aus zwei elastischen Schenkeln bestehenden hölzernen oder eisernen 
	Zange, durch welche die eingeklemmten Nuten hindurchgezogen werden, wobei die Rinde aufspringt und sich so leicht entfernen läßt. Hierauf werden die Ruten 
	rasch getrocknet, damit sie nicht ihre weiße Farbe verlieren; in dieser Weise vorbereitet, können sie mehrere Jahre aufbewahrt werden. Durch etwa halbstündiges 
	Einlegen in Wasser erhalten sie ihre ursprüngliche Zähigkeit wieder und sind alsdann zum Flechten geeignet.
	
	
	Für feinere Flechtarbeiten werden die Ruten gespalten und gehobelt, sodaß sie die Form von Bändchen annehmen. Zum 
	Zerspalten der Ruten bedient man sich des Klöbers oder 
	Reißers, ein kleines Holzstöckchen, das am obern Ende mehrere keilförmige Schneiden besitzt, über die man die Rute 
	hinwegzieht. Der Korbmacherhobel besteht im wesentlichen aus einem breiten Messer, das auf einem Holzklotz mit ebener 
	Glas- oder Metallplatte stellbar befestigt ist und schräg gegen die Platte steht. Das Arbeitsstück wird wiederholt abwärts, der Schneide entgegen, gezogen. Um auch 
	eine gleichmäßige Breite zu erhalten, wird der sog. Schmaler angewendet, der in seiner einfachsten Gestalt aus zwei in einem 
	Klotz vertikal befestigten Klingen besteht, die mit ihren Schneiden so nahe aneinander stehen, als es der beabsichtigten Breite des Arbeitsstücks entspricht. In ganz 
	ähnlicher Weise wird das Spanische Rohr zugerichtet.
	
	
	Das Flechten eines Korbes beginnt stets mit der Bildung des Bodens. Dann kommt meist eine Form, d. h. ein hölzernes Modell 
	von der innern Gestalt des Korbes, zur Anwendung, sowie ein einfaches Gestell (Maschine), auf welchem die Form stellbar befestigt wird. Außerdem benutzt der 
	Korbmacher flache Brettchen (Stöpsel) von der Gestalt des Bodens, die mittels einer Verlängerung gleichfalls auf dem erwähnten Gestell befestigt werden können 
	und zur richtigen Bildung der Seitenwände dienen. Im allgemeinen ist die Art des Geflechts mancherlei willkürlichen Abänderungen unterworfen, Große Körbe 
	werden gewöhnlich ohne die angeführten Hilfsmittel (Form, Stöpsel und Maschine) hergestellt. Die fertigen Körbe werden, falls sie aus geschälten Ruten bestehen, 
	gewaschen oder in einem Kasten, in welchem etwas Schwefel verbrannt wird, gebleicht. 
	
	
	Die K. ist bisher noch  fast ausschließlich dem Handwerk und der Hausindustrie verblieben, jedoch ist die Produktion keine konzentrierte, da das Versenden der 
	sperrigen Waren unrentabel ist. Deutschland führte 1892 nur 490 t im Werte von 216000 M. (also nur geringwertige Ware) ein, dagegen führte es 
	1166,5 t im Werte von 2,8 Mill. M. aus. In Frankreich betrug im selben Jahre die Einfuhr 
	288,3 t (Wert 0,48 Mill. M.), die Ausfuhr 1341,1 t (Wert
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 628.
 
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