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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Kreuzorden - Kreuzstein
auf den Stoffwechsel (in der "Berliner klinischen
Wochenschrift", 1888); Engelmann, K., seine beil-
quellen und deren Anwendung (8. Aufl., Kreuznach
1890); Schneegans, Geschichte des Nahethals mit
besonderer Berücksichtigung K.s (ebd. 1890); ders.,
K., Münster am Stein und das Nahethal (5. Aufl.,
ebd. 1892); Voigtländer, Bad K., Bad Münster am
Stein und das Nahethal (13. Aufl., ebd. 1892).
Kreuzorden, Ritterorden, s. Kreuz Herren.
Kreuzorden, Verdienstorden, s. Südliches Kreuz
(Orden).
Kreuzotter, Otter, Adder, Kupferotter,
Kupferschlange (?6iia3 dsruL Mn-,-., s. Tafel:
Giftschlangen, Fig. 3), zu der Familie der Vi-
pern (s. d.) gehörige gemeinste und häufigste Gift-
schlange Deutschlands. Sie erreicht eine Länge von
höchstens 70 cm und variiert in ihrer Färbung un-
gemein; sie ist braun durch alle Schattierungen von
gelblichbraun bis fast schwarz, auf dem Bauche
dunkelgrau mit weißlichen Querflecken; über den
Rücken zieht eine dunkle, oft in einzelne Flecke auf-
gelöste Zickzackbinde; eine Varietät wird ganz
schwarz (Höllennatter, ?6iia3 prezter Iv., s.
Tafel: Giftschlangen, Fig. 4). Die K. ist ein
Nachttier, das sich vorzugsweise von Mäusen, aber
auch Fröschen und Eidechsen nährt; sie beißt nur
angegriffen, doch vermag ihr Biß bereits innerhalb
einer Stunde zu töten. (S. Giftschlangen und
Schlangengist.) In der Färbung ähnelt der K. sehr
eine nicht giftige Schlange, die glatte Natter
((^0l0ii6i1a W6vi3 ^ace/).), deshalb ist stets darauf
zu achten, daß untrügliche Kennzeichen der K. sind
der kurze, breite, nach hinten fcharf abgesetzte Kopf,
der keine Schilder, sondern kleine Schuppen trägt,
und die Form der Hautschuppen, welche nicht glatt
sind, sondern in ihrer Mitte einen deutlich hervor-
tretenden Längskiel tragen. Die K. ist wie die
meisten Giftfchlangen lebendig gebärend. - Vgl.
Blum, Die K. und ihre Verbreitung in Deutfchland
(Frankf. a. M. 1888).
Kreuzpeilung, f. Peilen.
Kreuzritter, die Teilnehmer an den Kreuz-
zügen; auch foviel wie Deutfche Ritter (s. d.; vgl.
auch Kreuzherren).
Kreuzrosette, Echliffformder Edelsteine (s. Edel-
steinschleiferei, Bd. 5, S. 710 d).
Kreuzschlag, ein Hammer (s. d.).
Kreuzschläger, s. Drehkrankheit.
Kreuzschmerzen, schmerzhafte Empfindungen
in der Kreuzgegend (s. d.), beruhen entweder auf
einer rheumatischen Affektion der Lendenmuskeln
oder auf einer Zerreißung einzelner Muskelfasern
der Rückenmuskeln infolge einer plötzlichen An-
strengung, wie Bücken, Heben u. dgl. (s. Hexen-
schuß), seltener auf Nieren- und Nervenleiden. Bei
den Blattern gehören heftige K. zu den ersten und
wichtigsten Symptomen der Krankheit. Bei dem
weiblichen Geschlecht sind anhaltende K. häufia eine
Begleiterscheinung von Gebärmutterkrankyeiten
(s. d.) und erfordern frauenärztliche Behandlung.
Die während des Geburtsaktes auftretenden K.
werden als Wehen unterschieden. (S. Geburt.)
Kreuzschnabel (I^oxia), eine aus 7 Arten be-
stehende, im Norden und den nördlich gemäßigten
Zonen der Alten und Neuen Welt vorkommende
Vogelgattung aus der Abteilung der Finken, zeich-
net sich vor allem durch die ganz eigentümliche Bil-
dung des Schnabels aus, indem die beiden, in
scharse, hakenförmige Spitzen auslaufenden Schna-
belhälften seitlich so stark gekrümmt sind, daß sie beim
Schlüsse einander kreuzen, wobei der Oberschnabel
bei derselben Art nach rechts oder nach links gewen-
det sein kann. Die K. klettern geschickt an den Zwei-
gen auf und ab, indem sie sich dabei ihres Schna-
bels bedienen. Es sind lebhafte und gewandte
Vögel, die an ein beständiges Wandern (daher auch
Zigeunervögel genannt) gewöhnt find und des-
halb in der Gefangenschaft nicht lange am Leben
bleiben. In Deutfchland ist am häusigsten der ge-
meine oder Fichtenkreuzschnabel, Gicht-
vogel ll.oxiH curviroLti-a ^., s. Tafel: Mittel-
europäische Singvögeln, Fig. 4, beim Artikel
Singvögel), Christvogel oder Tannenpapa-
gei, der den Norden von Europa und Asien be-
wohnt und sich vorzugsweise von den Samen der
Nadelbäume, dann aber auch der Disteln, Ebereschen
und anderer Pflanzen nährt. Merkwürdigerweise
brütet er zu allen Jahreszeiten, doch meistens im
Winter. Der Gesang des Männchens ist zwar nur
mittelmäßig, ertönt aber auch bei großer Kälte fort.
Der K. wird oft als Stubenvogel gehalten; am
besten gefchieht es in einem Käfig aus Metall. Eine
Eigentümlichkeit ist es, daß das Fleisch derjenigen
K., welche sich ausschließlich von Nadelholzsamen
genährt haben, nach dem Tode des Vogels der Fäul-
nis widersteht und eintrocknet. Die Länge des
Vogels beträgt 18 cm und in seinem Gefieder ist
vorherrschend Rot und Gelbrot mit Olivengrün in
verschiedenen Schattierungen gemischt. Nicht ebenso
allgemein verbreitet in Deutschland ist derKiefern -
kreuzschnabel (I^oxia pit^opLittHous Jee/ist.),
der sich durch größern Schnabel und kürzere Haken
der Kieferfpitzen, sowie durch das noch mehr vor-
herrschende Hochrot im Gefieder des Männchens
auszeichnet. Die schöne Färbung des Männchens
verliert sich in der Gefangenschaft nach der Mauser.
Kreuzschwestern oder Töchter des heiligen
Kreuzes, mehrere franz. Genossenschaften, die sich
mit Mädchenerziehung oder Krankenpflege beschäf-
tigen. Eine solche Genossenschaft, die 1833 zu
Lüttich entstand und sich mit Unterricht beschäftigt,
hat auch in der Rheinprovinz einige Häuser mit
dem Mutterhaus in Aspel. Schwestern vom heiligen
Kreuz heißt auch eine von dem Kapuziner Theo-
dosius Florentim von Chur (gest. l865) gegrün-
dete Genossenschaft, die sich mit Unterricht und
Krankenpflege beschäftigt, in Ingenbohl im Kan-
ton Schwyz ihr Mutterhaus hat und in der Schweiz,
in Österreich und Süddeutfchland verbreitet ist.
Kreuzspinnen (Npeira. ^a?c/c.), eine Spinnen-
gattung aus der Unterordnung der Radweber (s. d.).
Die sehr zahlreichen Arten (allein aus Deutschland
sind etwa 20 bekannt) sind außer an der eigentüm-
lichen Stellung der Augen an dem breiten, etwas
niedergedrückten, oben häufig hell gezeichneten Hin-
terleib zu erkennen. Die K. fertigen unter allen
Radwebcrn die kunstvollsten Netze. Die gröhte
unter den einheimischen Arten ist die gemeine
Kreuzspinne (Npeira, äi^äematI. Ol., s. Tafel:
Spinnentiere und Tausendfüßer I, Fia. 6).
Sie ist 10 (Männchen) bis 15 (Weibchen) mm lang,
von gelbbrauner bis schwärzlicher Farbe, auf dem
Hinterleibe mit weißen oder gelben, ein Kreuz
bildenden Fleckeil gezeichnet.
Kreuzsprung, s. Nnti-eckat.
Kreuzstein, alter Name für die kreuzförmigen
Zwillingskrystalle des Harmotoms (s. d.) und des
Phillipsits (s. d.).
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