Schnellsuche:

Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

438

Maclurin - Mâcon

Maclurin, s. Morin.

Mac-Mahon (spr. maóng), Maria Edme Patrice Maurice, Graf von, Herzog von Magenta, Marschall von Frankreich, Präsident der franz. Republik, geb. 13. Juni 1808 anf Schloß Sully bei Antun (Saône-et-Loire), stammte aus altirischer Familie, die nach dem Sturze der Stuarts nach Frankreich auswanderte. In St. Cyr vorgebildet, trat er 1830 als Generalstabsoffizier in die Armee, wohnte als solcher der Belagerung von Antwerpen bei, nahm dann an den ersten Kämpfen in Algerien teil, zeichnete sich bei dem Sturm auf Konstantine aus und wurde, 1848 zum Brigadegeneral ernannt, mit der Verwaltung der Provinzen Oran und Konstantine betraut. 1852 zum Divisionsgeneral befördert, kehrte er 1855 nach Frankreich zurück, um die erste Division des 2. Armeekorps zu übernehmen, mit der er am Orientkriege teilnahm und 8. Sept. 1855 den Sturm auf den Malakowturm leitete, wofür ihm die Senatorwürde verliehen wurde. 1857 kehrte er nach Algier zurück und leitete unter Marschall Randon die letzte große Expedition, durch die die Kabylen unterworfen wurden. Als 1858 ein Ministerium für Algerien geschaffen wurde, erhielt M. den Oberbefehl über die Land- und Seemacht, wurde aber im folgenden Jahre abberufen, um im ital. Feldzuge das 2. Armeekorps zu befehligen, mit dem er bei Magenta 4. Juni 1859 durch einen rechtzeitigen Angriff auf die rechte Flanke der Österreicher den siegreichen Ausschlag gab. Noch auf dem Schlachtfelde wurde er zum Herzog von Magenta und Marschall von Frankreich ernannt. Auch an der Schlacht von Solferino 24. Juni 1859 hatte er ruhmreichen Anteil. Nach dem Kriege zum Commandeur des 2. Armeekorps in Lille ernannt, fungierte M. 1861 als außerordentlicher Gesandter Napoleons bei der Krönung Wilhelms I. in Königsberg und ging dann 1864 als Generalgouverneur von neuem nach Algier, wo er mit Glück mehrere Aufstände niederwarf. Bei Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges erhielt er das Kommando über das 1. Armeekorps im Elsaß und wurde bei Wörth 6. Aug. besiegt und zum Rückzuge genötigt. In Châlons an die Spitze einer neugebildeten Armee gestellt, konnte er sich nur zögernd zu dem Marsche nach Metz zum Ersatze Bazaines entschließen, und seine Unentschlossenheit und Langsamkeit ermöglichten die Rechtsschwenkung der deutschen Armee, das Zurückdrängen M.s auf die belg. Grenze und die Katastrophe von Sedan. Am Morgen des 1. Sept. bei Sedan verwundet, mußte er die Leitung der Schlacht an Wimpffen abgeben und geriet in Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Rückkehr 11. April 1871 mit dem Kommando der Armee von Versailles betraut, schlug er mit dieser den Widerstand der Commune nieder. Er blieb alsdann an der Spitze der Truppen von Paris, Versailles und Lyon, bis er nach dem Sturz Thiers' 24. Mai 1873 durch die vereinigten antirepublikanischen Parteien zum Präsidenten der franz. Republik gewählt wurde. Er zeigte sich anfangs der Restauration der Bourbons nicht abgeneigt, mußte aber 1875 die definitive Organisation der Republik anerkennen und nahm keinen bestimmenden Anteil an der Staatsleitung. (S. Frankreich, Geschichte.) Nur auf militär. Gebiet griff er selbstthätig ein, und sein Werk war wesentlich die Reorganisation der franz. Armee und die Durchführung der Pläne zur Landesbefestigung. Als die Republikaner die Besetzung der höhern militär. Kommandostellen mit ihren Parteigenossen erzwingen wollten, legte M. 30. Jan. 1879 seine Würde nieder und zog sich ins Privatleben zurück. Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte er in tiefer Zurückgezogenheit und starb 17. Okt. 1893 auf seinem Schlosse La Forest bei Montargis. Ein Denkmal (Standbild) wurde ihm 4. Juni 1895 auf dem Schlachtfelde von Magenta errichtet. Er schrieb: "L'armée de Versailles. Rapport officiel" (Par. 1891).

Macmillan & Co. (spr. mäckmillänn), engl. Verlagsbuchhandlung auf Aktien in London, gegründet unter der Firma D. & A. Maemillan 1843 von Daniel Macmillan (geb. 13. Sept. 1813 auf der Insel Arran, gest. 27. Juni 1857) und Alexander Macmillan (geb. 1818 in Irvine in Schottland, gest. 25. Jan. 1896 in London). Sie wurde in demselben Jahre nach Cambridge und 1863 wieder nach London verlegt, wo schon seit 1858 eine Filiale bestand, und führte seit 1850 die Firma Macmillan & Co. 1896 wurde das Geschäft in eine Aktiengesellschaft mit beschränkter Haftpflicht umgewandelt. Eine in Neuyork seit 1869 bestehende Filiale wurde 1890 selbständig und 1896 unter der Firma The Macmillan Company, Newyork ebenfalls in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Der reichhaltige Verlag umfaßt besonders Naturwissenschaften (Huxley, Foster, Geikie, Roscoe u. a.), aber auch Belletristik (Tennyson, Clough, Kingsley, Austin, Thomas Hardy, Oliphant, Henry James, Thomas Hughes u. a.), Geschichte und Litteratur (Green, Freeman, Morley, Bryce, Masson, Palgrave, F. Harrison, Lord Arton, Seeley u. a.), Theologie, Philologie, Ausgaben griech. und röm. Klassiker, Schulbücher, periodische Unternehmungen, "Macmillan's Magazine" (1859 fg., monatlich), "Nature" (1869 fg., wöchentlich), Sammelwerke wie "The Globe Library", "Golden Treasure Series", "English Men of Letters" u. a. - Vgl. Hughes, Memoir of Daniel Macmillan (Lond. 1883).

Macocha (Mazocha), s. Adamsthal.

Macolin (spr. -läng), Kurhaus bei Biel (s. d.).

Maçon (frz., spr. maßóng), Maurer, auch Freimaurer (eigentlich Franc-maçon).

Mâcon (spr. -kóng). 1) Arrondissement des franz. Depart. Saône-et-Loire, hat 1198,34 qkm, (1891) 108 834 E., 130 Gemeinden und 9 Kantone. - 2) Hauptstadt des Depart. Saône-et-Loire, in fruchtbarer Gegend, an einer Anhöhe, rechts an der Saône und an den Linien Paris-Lyon-Marseille, M.-Genf (185 km), Moulins-Paray-le-Monial-M. (145 km) der Mittelmeerbahn, im ganzen eng gebaut, ist Sitz des Präfekten, eines Gerichtshofs erster Instanz, Handelsgerichts, Filiale der Bank von Frankreich, des Kommandos der 29. Infanteriebrigade, hat (1891) 16104, als Gemeinde 19 573 E., in Garnison das 134. Infanterieregiment, schöne Promenaden , Quais, einen Flußhafen, Reste eines röm. Triumphbogens und Janustempels, Ruinen der Kathedrale St. Vincent, moderne roman. St. Peterskirche, Justizpalast, Bibliothek (7000) Bände), Museum und Bronzedenkmal des hier geborenen Lamartine, von Falguière. Die Stadt besitzt ein Lyceum (im ehemaligen Jesuitenkollegium), Seminar für Lehrer und Lehrerinnen, Zeichen- und Uhrmacherschule, zwei Hospitäler, Gefängnis, Korrektionshaus, Waisenhaus, drei wissenschaftliche Gesellschaften, Theater, zwei Zeitungen. Wichtige Erwerbszweige sind: Fabrikation von Uhren, Eisen-, Kupfer- und