Schnellsuche:

Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Diese Seite ist noch nicht korrigiert worden und enthält Fehler.

221
Salmakis - Salmanassar
(s. unten Niedersalm). Sonach ist das alte Zaus der
Grafen zu S. erloschen und die beiden Familien,
welche jetzt diesen Namen führen, sind andern Blutes.
1) Obersalm. Die Nachkommen des Rhein-
grasen Johanns V. stifteten 1499 die Linien Dhaun
und Kyrburg. Letztere starb 1688 aus, und ihre Be-
sitzungen sielen an die erstere zurück. Die Dh aun er
Linie, welche die halbe Grafschaft Obersalm bei der
Teilung erhalten hatte, teilte sich 1561 in die Liste
zu S. (wohin die heutigen Linien Salm-Salm und
Salm-Kvrburg gehören), zu Grumbach (der die
heutigen Salm-Horstmar entstammen) und zu Dhaun
(1750 erloschen).
a. Der älteste Sohn des Stifters des Salm er
Astes, Rheingraf Philipp Otto, trat zum kath.
Glauben über und wurde 1623 für sich und seine
Nachkommen (auch die der nunmehr gesürsteten
Graffchaft S.) in den Rcichsfürstenstand erhoben.
1651 wurde Sitz und Stimme im Rcichsfürstcnrat
in der Weise an die Grafschaft geknüpft, daß der-
jenige, der das Land erbte, die Stimme auch fort-
führen durfte. Der zweite Fürst zu S., Leopold
Philipp Karl, erwarb durch Heirat mit einer Erb-
tochter Vronähorst 1618 die zum westfäl. Kreis ge-
hörige reichsunmittelbare.Herrlichkeit Anholt.
Nheingraf Friedrich Magnus, Philipp Ottos
jüngster Bruder, stiftete den Salmschen Nebenast,
der sich unter seinen Enkeln wieder in die Zweige von
Hoogstraeten (in Flandern) und Leuze (im Henne-
gau) teilte. Als 1738 der Salmsche Hauptast im
Mannsstamm ausstarb, folgte ihm mit Nikolaus
Leopold der Hoogstraetcnsche Zweig in der gcfürste-
ten Graffchaft S. mit Titel und Würden und nannte
sich von nun anSalm- S a l m. 1751 schloß Nikolaus
Leopold mit Stanislaus Leczinsky als Herzog von
Lothringen eine definitive Teilung der Grassä^aft
S. ab. Die bisherige Hauptstadt Pfalzweiler kam
an Lothringen und vom Salmschen Teil wurde jetzt
Senoncs die Hauptstadt.
Der Leuzer Zweig erhielt die Kyrburger Besitzun-
gen des Salmschen Hauptastes und wurde 1712 mit
dem Titel Fürst zuSalm - Kyrburg in den Reichs-
fürstenstand erhoben. Beide fürstl. Häuser verloren
1801 durch den Luue'viller Frieden sowobl die Salm-
schen als wie die wild- und rheingräfl. Länder und
wurden 1803 mit den Ämtern AHaus und Bockolt
in der Weise entschädigt, daß Salm-Salm zu zwei
und Salm-Kyrburg zu einem Drittel daran partici-
pierten. Beide Fürsten traten 1806 als Souveräne
dem Rheinbund bei, verloren aber 1810 ihre Sou-
veränität und kamen uuter franz. Hoheit. Der
Wiener Kongreß stellte dann ihre Entschädigungs-
länder als Standesherrschastcn unter preuß. Ober-
hoheit. 1825 trat Salm-Kyrburg seinen Anteil an
den Standesherrlichen Besitzungen gegen eine ewige
Rente an Salm-Salm ab. Der jetzige Fürst zu
Salm-Salm, Nikolaus Leopold, geb. 18. Juli
1838, ist preuß. Standesherrund erbliches Mitglied
des Herrenhauses. Der jetzige Vertreter der Linie
Salm-Kyrburg ist Friedrich VI. Ernst Ludwig, geb.
3. Aug. 1815.
d.DieRheingrafenzuGrumbach,diebeiderlutb.
Religion verblieben, erhielten 1803 als Entschädi-
gung für ihre ebenfalls durch den Luneviller Frieden
verlorenen Landesteile das Münstcrische Amt Horst-
mar, das 1806 unter die Souveränität des Groß-
herzogs von Berg und 1815 unter preuh. Landes-
hoheit kam. Der König von Preußen erhob 1816
den Rheingrafen Friedrich von Grumbach in den
fürstl. Stand mit dem Titel Fürst zu Salm-
Horstmar. Gegenwärtiger Standesherr ist seit
15. Febr. 1892 Fürst Otto, geb. 23. Sept. 1867,
erbliches Mitglied des preusi. Herrenhauses.
2) Das Haus Niedersalm, aus dem Stamme
der Herren von Reifferscheidt (s. oben), teilte sich
1639 in zwei der tath. Konfession angehörende Li-
nien, deren Mitglieder den Titel Altgraf und Alt-
grüsin fübren, auch wenn sie dem fürstl. Stande an-
gehören. Die ältere, Salm-Reifferscheidt, teilte
sich 1731indrciZweige:a. Salm-Reifferscheid t-
Vedbur, verlor im Lune'viller Frieden ihre reichs-
ftändifchcn Besitzungen Reifferscheidt undVedburund
erhielt dafür 1803 Ländercien, die 31. Dez. 1805 bei
ihrer Erhebung in den Fürstcnstand nach dem Erst-
geburtsrecht zu einem Fürstentum Krautheim er-
doben wurden, das durch den Rheinbund unter die
Souveränität von Württemberg und Baden kam.
Seitdem führte die Linie den Namen Salm-Reif-
ferfcheidt - Krautheim, veräußerte aber ihren
1803 erlangten Entschädigungsbcsitz an Württem-
berg und Baden. 1888 beerbte sie die erloschene
Linie zu Dnck. Ibr Haupt, seit 16. Mai 1893, ist
Fürst und Altgraf Alfred, geb. 23. Juni 1863, erb-
liches Mitglied des preuß. Herrenhauses, d. Salm-
Reifscrscheidt-Heinspach, gräflich, besitzt das
Fidc'ikommiß Hainspach in Böhmen, c. Salm-
Rcifferfcheidt-Raitz erbte die Majoratsherr-
schaften der 1781 ausgestorbenen Salm-Neuburger
Linie und wurde 9. Okt. 1790 in den Fürstenstand
nach dem Rechte der Erstgeburt erhoben. Der jedes-
malige Fürst ist erbliches Mitglied des Herrenhauses
des östcrr. Reichsrates. - Die jüngere Linie nannte
sich nach ibrer bei der Teilung erlangten Herrschaft
Dyck Salm-Reifferfcheidt-Dyck, wurde für
die infolge der franz. Occupation verlorenen Feudal-
rechte 1803 mit Grundeigentum entschädigt und in
Person des Grafen Joseph (geb. 4. Sept. 1773,
gest. 21. März 1861) und seines Bruders 1816 vom
König von Preußen in den Fürstenstand erhoben.
Seine Gattin war die als Dichterin bekannte Für-
stin Konstanze Marie von Salm - (Reifferfcheidt-)
Dyck. Diefe Linie erlofch mit des Fürsten Iofeph
Bruderssohn, dem Fürsten und Altgrafen Alfred
(gest. 2. Aug. 1888), preuh. Oberst-Marschall und
erblichem Mitglied des Herrenhauses, worauf Dyck
an Salm-Reifscrschcidt-Krautheim (s. oben) fiel. -
Vgl. Fahne, Geschichte der Grafen, jetzigen Fürsten
von Salm-Rcifferfcheidt (1. Bd., Köln 1867; 2. Bd.,
Urkundcnbuck, 1858).
Salmakis, Quellnymphe, s. Hermaphroditos.
Salmanassar, hebr. Salmaneser, assyr.
Schulmanascharid, Name mehrerer assyr. Kö-
nige. Der berühmteste unter ihnen ist S. II., 860
- 824, Sohn des Assurnasirbal (s. d.), der wäh-
rend seiner langjährigen Regierungszeit fast unab-
lässig Kriege führte: gegen Armenien, die uordsyr.
Staaten vom Euphrat bis ans Meer, gegen Hamath
und Damaskus, gegen Tyrus und Sidon sowie
auch gegen Iehu, den König von Israel. Ein Erb-
solgetrieg in Babel zwang S., auch in die dortigen
Verhältnisse mit den Waffen einzugreifen. Im Osten
dehnte er seine Eroberungen bis Medien aus. Eine
Gesamtausgabe der Inschriften S.s II. (s. Balawat)
ist veranstaltet von Amiaud und Scheit, 1^68 In-
Lci-iptiong 66 8a1mana8ai' II (Par. 1890). Der
aus der Bibel (2 Kön. 17) bekannte S. ist der S. IV.
der Keilinschriften, der Sohn Teglattphalasars III.,
727-722, von dem aber, mit Ausnahme von Reichs-