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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Süderoog - Südliches Kreuz (Sternbild)

Staatsbahnen, hat (1895) 1239 evang. E., Post, Telegraph, evang. Kirche (1878), eine seit 1829 bekannte Solquelle (Beringerbrunnen), mehrere Badeanstalten und Hotels (1896: 3724 Kurgäste). Aussichtspunkte der Umgegend sind der Schwedderberg (Preußenplatz, Olbergshöhe, Saalsteine), die Stecklenburg, die Georgshöhe und die schon im 12. Jahrh. erwähnte, jetzt zerfallene Lauenburg (350 m). - Vgl. Öhlmann, Bad S. (Suderode 1895).

Süderoog, eine der Halligen (s. d.), südwestlich von Pellworm.

Sudeten, das bedeutendste Gebirge Deutschlands außerhalb der Alpen, beginnen an der nur 260 m hohen Ebene, welche, eine Einsenkung oder Gebirgslücke zwischen dem deutschen und karpatischen Hochland bildend, von dem Nordostlaufe der Oder und der gegen Westen zur March fließenden Betschwa durchströmt sowie von der Österr. Nordbahn durchzogen wird, und erstrecken sich von da gegen NW. bis zum Elbdurchbruch oberhalb Pirna, so daß auf der nordöstl. Seite Schlesien und die Lausitz in Sachsen, auf der südwestlichen Mähren und Böhmen liegen. Ihre Länge beträgt 310 km, ihre Breite 30-45 km. Die S. bilden keinen fortlaufenden Rücken, denn nur in der Mitte des ganzen Zugs, im Riesen- und Isergebirge, ist ein undurchbrochener wallartiger Kamm, während die Enden, sowohl im SO. wie im NW., mehr aus breiten plateauartigen Berglandschaften mit getrennten Bergzügen und einzelnen Kuppen bestehen. Granit, Gneis, Glimmerschiefer und Porphyr sind die Urfelsarten dieses Gebirges, an welche sich die Übergangs- und Flözgebirgsarten an den Abhängen auflagern. Außerdem ist es reich an Mineralien, besonders an Metallen, wohin Eisen, Blei, Kupfer, Zink und in geringerm Maße Zinn, Kobalt, Spießglanz, Silber und Gold gehören. In den untern Regionen giebt es fruchtbare Äcker und schöne Wiesen: die Höhen von 650 bis über 975 m sind bewaldet, fast durchweg mit Nadelholz; die höchsten Kämme sind kahl oder tragen Knieholz; die Kuppen stehen nackt, mit Moos, meist mit Rollsteinen bedeckt. In den herrlichen Thälern finden sich nicht selten stundenlange Dörfer mit fleißigen gewerbsamen Bewohnern. Die Wasser fließen auf der Ostseite größtenteils in die Oder, einige im N. in die Elbe, die auf der Westseite in die March und Elbe. Die einzelnen Teile des vielgliederigen Gebirgszugs sind von SO. gegen NW. (nach Dathe): 1) Die südlichen S. oder das Mährisch-Schlesische Gebirge von der Mährischen Pforte bis zur Glatzer Senke, und zwar a. das Mährische Gesenke, eine niedere Berglandschaft mit Hügeln von 325 bis 400 m und einzelnen Kuppen von mehr als 650 m, wie der Sonnenberg bei Hof in Mähren (798 m), und dem Odergebirge im SO., mit dem Lieselberg (670 m), wo die Oder entspringt; b. das Altvater- oder Mährische Schneegebirge (s. Altvater): c. das Glatzer Gebirge (s. d.); d. das Reichensteiner Gebirge; e. das Habelschwerdter Gebirge; f. das Adlergebirge oder die Böhmischen Kämme. 2) Die mittlern S. oder die Eulengebirgsgruppe, und zwar a. das Warthaer Gebirge; b. das Eulengebirge; c. das als Durchgangsland wichtige Waldenburger Bergland; d. das Heuscheuergebirge. 3) Die nördlichen S. oder die Riesengebirgsgruppe, und zwar a. das Riesengebirge (s. d.), mit der Riesen- oder Schneekoppe, dem 1605 m hohen Kulminationspunkte des ganzen Sudetengebirges; b. das Isergebirge (s. d.); c. das Niederschlesische Schiefergebirge. Daran schließt sich, ist aber nicht zum Sudetenzuge zu rechnen, das Lausitzer Gebirge (s. d.) und das Elbsandsteingebirge (s. d.).

Südexpreßzug, s. Eisenbahnwagen-Mietgesellschaften.

Südfall, eine der Halligen (s. d.), östlich von Pellworm.

Südfrüchte, die aus Südeuropa, teils in frischem, teils in getrocknetem oder eingemachtem Zustande eingeführten, den dortigen Ländern eigenartigen Obstarten, wie Apfelsinen, Datteln, Feigen, Mandeln, Citronen. Der Haupthandelsplatz dafür in Mitteleuropa ist Triest.

Südfünensche Eisenbahn, s. Dänische Eisenbahnen.

Südgeorgien, Insel von 160 km Länge und 15-22 km Breite, östlich vom Kap Hoorn unter 54° 5' südl. Br. (s. Karte der Südpolarländer, S. 488), 1675 durch Laroche entdeckt, 1756 von Duclos Guyot gesichtet, 1774 durch Cook wiedergefunden. Das Klima ist subpolar-oceanisch: mittlere Wärme 1,4°, höchste Temperatur 17,8°, niederste -12,3°, wärmster Monat, Februar, 5,4°, kältester, Juni, -2,9°; Niederschlüge 1070 mm (meist Schnee). Die im Winter bis 1 m mächtige Schneedecke schmilzt auf der nördl. Seite vom Vorland und den niedern Hügeln fast vollständig weg. Die Durchforschung bei Gelegenheit der deutschen Venusexpedition ergab aber nur 13 Arten von Blütenpflanzen, welche im Küstengebiet zu grünen Rasen vereinigt sind. Höher hinauf giebt es nur noch Moose und Flechten; reich aber ist die See noch an großen Tangen, zumal Fucaceen. Der Roßgletscher bedeckt einen großen Teil der Insel.

Süd-Georgs-Fehnkanal, s. Tabelle beim Artikel Fehn- und Moorkolonien (Bd. 6, S. 629).

Süd-Harzbahn, von Northeim nach Nordhausen (69 km, 1868 und 1869 eröffnet). Sie besteht aus den Linien Northeim-Nixei vom preuß. Staate, Nixei-Nordhausen von der ehemaligen Magdeburg-Cöthen-Halle-Leipziger Eisenbahngesellschaft (s. Magdeburg-Halberstädter Eisenbahn) erbaut, mit Zweigbahn Harzburg-Osterode-Landesgrenze bei Bodenhausen (16,3 km, 1870 und 1871 eröffnet, vom preuß. Staate erbaut), jetzt durchweg preuß. Staatsbahnen.

Südhasel, s. Haselnußstrauch.

Sudhaus, s. Bier und Bierbrauerei, A, II.

Südholland, niederländ. Provinz zwischen Nordholland, Utrecht, Nordbrabant und Seeland (Grenze ist der Meeresarm Grevelingen und Krammer), hat auf 3022 qkm (1895) 1061828 E. und umfaßt 58 Proz. Wiesen, 22 Proz. Feld, 6,4 Proz. Wasser und Sumpf und nur 3,5 Proz. Wald. Gewaltige Dünen schützen die Marschen vor Überflutung. Über die Hälfte der Bevölkerung wohnt in den Städten mit über 20000 E., wie in Rotterdam, der Hauptstadt, in Leiden, Haag, Delft, Dordrecht und Schiedam. - Geschichte s. Holland.

Südlausitzer Eisenbahn, von Löbau über Ebersbach nach Warnsdorf zum Anschluß an die Bahn nach Zittau (48,3 km, 1873-76 eröffnet), sächs. Staatsbahn.

Südlicher Fisch, Sternbild, s. Fisch, südlicher.

Südliches Dreieck, kleines Sternbild des südl. Himmels in der Nähe des Altars.

Südliches Eismeer, s. Eismeer.

Südliches Kreuz, Sternbild des südl. Himmels, zeichnet sich durch vier in Kreuzform stehende helle Sterne aus (s. Sternkarte des südlichen