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Sulky – Sully
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Sułkowski'
geb. 6. Febr. 1844 zu Reisen. Er ist erbliches Mitglied des preuß. Herrenhauses.
Sulky (engl., spr. ßöllki), einspänniger, zweiräderiger, sehr leichter Wagen, der hauptsächlich für
Trabrennen bestimmt ist. Das Rennsulky stammt aus Amerika, ist aus Hickoryholz gefertigt und wiegt etwa 20 kg. Neuerdings werden Rennsulkies mit
luftgefüllten Gummireifen, sog. Pneumatiksulkies benutzt.
Süll, die Balkenbegrenzung der Schiffsluken. Auf Panzerschiffen werden die S. mit
Kofferdämmen (s. d.) versehen oder besonders gepanzert.
Sulla, Beiname eines Zweiges des röm. Patriciergeschlechts der Cornelier, der in den frühern Jahrhunderten der röm. Republik mit
dem Beinamen Rufinus vorkommt. Der einzige wirklich bedeutende Vertreter dieser altpatricischen, aber herabgekommenen und verarmten Familie ist der
Diktator Lucius Cornelius S. Felix. S. wurde 137 v.Chr. geboren und erhielt schon in seiner ersten öffentlichen Stellung,
als Quästor des Gajus Marius im Kriege gegen Jugurtha, 106 v.Chr., Gelegenheit, seine militär. und diplomat. Talente zu erweisen: er zeigte sich nicht nur als
trefflicher Reiterführer, sondern erlangte auch durch seine kühne und gewandte Unterhandlung die Auslieferung Jugurthas vom König Bocchus von
Mauretanien. In den J. 104–101 nahm S. zuerst als Legat des Marius in Gallien, dann in Oberitalien unter Lutatius Catulus Anteil am Kriege gegen die Cimbern
und Teutonen. 93 war er Prätor in Rom, 92 wurde er als Proprätor mit der Verwaltung Ciliciens betraut. Dann nahm S. am Bundesgenossenkriege teil; 88 wurde
er Konsul und erhielt den Auftrag, in Asien den Krieg gegen Mithridates zu führen. Er galt schon damals als Haupt der Aristokratie. Der Tribun Sulpicius Rufus
suchte der Aristokratie entgegenzuwirken. S. verbot kraft seines Amtes alle weitern ordentlichen Volksversammlungen; aber Sulpicius erzwang durch
Straßenunruhen die Aufhebung des Verbots. Daraufhin begab sich S. zu seinem Heere nach Campanien und zog, als Sulpicius außer seinen frühern
Gesetzesvorschlägen auch noch den Antrag, den Krieg in Asien S. abzunehmen und dem Marius zu übergeben, beim Volke durchgebracht hatte, mit den ihm
ganz ergebenen Legionen nach Rom, erklärte den Sulpicius samt dem Marius und dessen Sohn nebst neun andern in die Acht und ließ mit seinem Kollegen
vom Senat die Gesetze des Sulpicius für ungültig erklären. Darauf ging er Anfang 87 nach Asien ab; doch kaum hatte er Italien verlassen, so kehrte Marius
zurück. Nun wurde S. geächtet und nach Marius' Tode (86) ein anderer Gegenfeldherr für den Krieg in Asien ernannt.
Durch dies alles ließ sich indes S. in seinen Kriegsoperationen gegen Mithridates (s. d.) nicht stören. Er kehrte erst nach des Mithridates
Besiegung 83 nach Italien zurück, wo inzwischen Cinna und nach dessen Tode Papirius Carbo und der jüngere Marius als Häupter der Demokratie geherrscht
hatten, unterstützt durch die noch vom Bundesgenossenkriege her in Waffen stehenden Samniter und Lucaner. Bis Ende 82 war Marius in Latium, Carbo in
Etrurien und Umbrien besiegt, Rom durch den blutigen Kampf am Collinischen Thor vor einem Überfall der Samniter gerettet und S. mit der Diktatur bekleidet.
Damals nahm er den Beinamen des «Glücklichen» (Felix) an. Durch Proskriptionen räumte er mit den Gegnern
↔ auf, während die Verfassung und Verwaltung des Staates durch eine Reihe einzelner Gesetze
(leges Corneliae) im Sinne einer aristokratischen Restauration umgestaltet wurde. Die politisch wichtigsten Punkte
dieser Reform waren die Beschränkung des Volkstribunats und die Steigerung der Macht des Senats. Die Ansiedelung seiner Veteranen in ganz Italien und die
Errichtung einer Art Leibwache von 10000 freigelassenen Sklaven in Rom, den sog. Corneliern, sollten der neuen Gewalt zur Stütze dienen. Nachdem S. 80 mit
seinem Schwiegervater Metellus Pius neben seiner Diktatur das Konsulat bekleidet hatte, überraschte er 79 viele Parteien durch Niederlegung der Diktatur
und zog sich auf seine prächtige Villa nach Puteoli zurück. Hier vollendete er seine Memoiren, die Plutarch bei der noch erhaltenen Biographie S.s benutzte. Er
starb aber schon 78 wahrscheinlich an einem Blutsturz. – Vgl. Zachariä, L. Cornelius S. als Ordner des röm. Freistaates (Heidelb. 1834); Drumann, Geschichte
Roms, Bd. 2 (Königsb. 1835); H. Fritsche, Die Sullanische Gesetzgebung (Essen 1882); Cantalupi,
La guerra civile Sullana in Italia (Rom 1892).
Sulliv.., hinter lat. Pflanzennamen Abkürzung für
William Sullivant (spr. ßöllĭwĕnt), Bryolog, geb. 1803 in Franklinton, gest. 1873 in Columbus.
Sullivan (spr. ßöllĭwèn), Sir Arthur, engl. Komponist, geb. 13. Mai 1842 in London, war Schüler des
Leipziger Konservatoriums, schrieb seit Anfang der sechziger Jahre eine Reihe von Instrumentalkompositionen und Chorwerken, von denen das Oratorium
«The light of the world» (1873) und «Die Goldne Legende» (1886) am bekanntesten geworden sind, letzteres auch in
Deutschland. Seine große Popularität in England verdankt er aber seinen Liedern und Operetten. Unter den letztern ragt «Der Mikado» (1885) hervor, der auch
in fremde Sprachen übersetzt wurde. Mit «Ivanhoe» (1891) wandte er sich der großen Oper zu. Seine neueste Oper
«The Chieftain» (aus dem span. Räuberleben) wurde 12. Dez. 1894 in London aufgeführt. Von 1879 bis 1881 war S.
Prinzipal der Royal Training School for Music; seitdem ist er einer der Direktoren des
Royal College of Music. Er wurde 1883 von der Königin in den Ritterstand erhoben.
Sully (spr. ßüllih), Maximilian de Béthune, Baron von Rosny (Mantes), Herzog von, Minister und Freund
Heinrichs IV. von Frankreich, wurde 13. Dez. 1560 zu Rosny geboren und im prot. Glauben erzogen. Im Alter von 11 J. kam er an den Hof der Königin von
Navarra, Jeanne d'Albret, die ihn 1571 mit ihrem Sohne, dem spätern Heinrich IV., nach Paris schickte, wo er in der Bartholomäusnacht 1572 fast ein Opfer der
Mörder geworden wäre. Als Heinrich 1576 in das Heerlager der Protestanten entwich, begleitete S. ihn. 1580–83 diente er unter Anjou in den Niederlanden,
kehrte dann aber zu Heinrich nach Südfrankreich zurück. In der Schlacht bei Coutras 1587 trug er viel zum Erfolge des Tags bei. Auch an den fernern Kämpfen
Heinrichs nahm er teil, hielt sich eine Weile lang mißvergnügt vom Hofe fern, trat dann aber wieder in das volle Vertrauen des Königs ein und riet Heinrich IV.,
zur Beendigung des Bürgerkrieges und Befestigung seiner Krone zur kath. Kirche überzutreten. Heinrich stellte ihn 1597 an die Spitze der Finanzverwaltung;
1599 erhielt er den Titel eines Oberintendanten. Mit Festigkeit und rastloser Thätigkeit brachte der harte,
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 502.