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Handbuch der Drogisten-Praxis

Gustav Adolf Buchheister, Verlag von Julius Springer, Berlin, 3. Auflage, 1893

Schlagworte auf dieser Seite: Acétaldehyd; Aldehyde; Chloralhydrat; Chloralum hydratum crystallisátum; Paraldehyd; Paraldehydum

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Chemikalien organischen Ursprungs.

Aldehyde.

Acétaldehyd oder Aethýlaldehyd.

C2H4O^[C_{2}H_{4}O].

Acetaldehyd gehört zu einer ganzen Reihe homologer Körper, welche durch Wasserstoffentziehung in Folge oxydirender Agentien aus der homologen Reihe der sog. Alkohole entstehen und dann bei weiterer Oxydation Säuren liefern.

Er wird aus dem Aethylalkohol dargestellt und liefert bei weiterer Oxydation Essigsäure. In reinem Zustande bildet er eine farblose, schon bei 22° siedende neutrale Flüssigkeit von eigenthümlichem, reizendem Geruch, die sich in Aether, Alkohol und Wasser leicht löst. (Der Geruch in den Essigfabriken ist durch ihn bedingt. ) Spez. Gew. 0, 790. Der Aldehyd des Handels pflegt selten absolut zu sein; er wird bereitet durch Destillation eines Gemisches von je 100 Th. zerriebenem Kaliumbichromat und Sprit von 90%, unter allmäligem Zusatz von 133 Th. konzentrirter Schwefelsäure. Das gewonnene Destillat wird von seinen Beimengungen durch ziemlich umständliche Manipulationen gereinigt.

Anwendung. Nur selten bei der Bereitung künstlicher Fruchtäther.

Paraldehydum.

Paraldehyd.

(C2H4O)3^[(C_{2}H_{4}O)_{3}].

Leitet man in Aethylaldehyd bei gewöhnlicher Temperatur Salzsäuregas, so verwandelt sich derselbe grösstentheils in Paraldehyd. Aus dieser unreinen Mischung wird das reine Paraldehyd dargestellt, indem man dasselbe durch Abkühlen der Mischung unter 0° zum Krystallisiren bringt. Die so gewonnenen Krystalle werden durch fraktionirte Rektifikation noch weiter gereinigt.

Klare, farblose, neutrale oder doch nur sehr schwach sauer reagirende Flüssigkeit von eigenthümlich ätherischem, jedoch nicht stechendem Geruch und brennend kühlendem Geschmack. Paraldehyd zeigt ein spez. Gewicht von 0, 998. Bei starker Abkühlung erstarrt er zu einer krystallinischen, bei +10, 5° schmelzenden Masse. Er siedet bei 123 bis 125°. Paraldehyd löst sich in 8,5 Theilen Wasser zu einer Flüssigkeit, die sich beim Erwärmen trübt. Mit Weingeist und Aether mischt er sich in jedem Verhältniss. Muss vor Licht und Luft geschützt aufbewahrt werden.

Anwendung findet das Paraldehyd, gleich dem Chloralhydrat, als Schlafmittel.

Chloralum hydratum crystallisátum. **

Chloralhydrat, Trichloraldehydhydrat.

C2Cl3OH^[C_{2}Cl_{3}OH], H2O^[H_{2}O].

Trockene, farblose, luftbeständige Krystalle von stechendem Geruch und schwach bitterem, ätzendem Geschmack. Es ist leicht löslich in