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Kochschule und Ratgeber für Familie & Haus

Autorenkollektiv, Verlag von Th. Schröter, 1903-1905

Schlagworte auf dieser Seite: Das Bügeln der Manschetten; Das Sterilisieren; Eingesandt

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Man suchte die Verbesserung derselben durch dreierlei Art zu erreichen:

1. Dadurch, daß man beim Färben und Zurichten des farbigen Leders neue verbesserte Methoden in Anwendung brachte, die eine größere Haltbarkeit der Farben garantierten und gleichzeitig die Widerstandsfähigkeit des Leders gegen Schmutz und Nässe erhöhten.

2. Dadurch, daß man an Stelle der hellen empfindlichen Farben dunklere, sattere Farbennuancen, welche Schmutzflecken auf dem Leder weniger leicht erkennen lassen, anwendete.

3. Dadurch, daß man geeignete Appreturen erfand, welche es ermöglichen, beschmutzte Schuhe zu jeder Zeit auf einfache Weise wieder aufzufrischen, so daß die ursprüngliche reine und lebhafte Farbe und das frühere Aussehen fast vollständig wieder hergestellt werden können.

Gerade in letzter Beziehung sind die Fortschritte, die gemacht wurden, ganz außerordentliche, und damit ist der hauptsächlichste Uebelstand, den farbige Schuhe ausweisen konnten, zum guten Teil beseitigt.

Aus diesem Grunde und in Anbetracht der fortgesetzten Bemühungen, weitere Verbesserungen in der Schuhindustrie zu erreichen, dürfte, wie schon oben erwähnt wurde, ein Rückgang in der Mode der farbigen Schuhe vorläufig ausgeschlossen sein, und eher die Annahme Berechtigung haben, daß sich diese Mode in der nächsten Zukunft noch weiter verbreiten wird.

("Schuh und Leder.")

Das Bügeln der Manschetten.

Die Grundform der Manschetten ist verschieden und es muß deshalb die Ausführung des Bügelns auch eine verschiedene sein. Die einteilige Manschette ist wegen ihrer gleichmäßigen Form leichter zu bügeln als die zweiteilige, da letztere aus zwei hohlrund geschnittenen, zusammengesetzten Hälften besteht, die durch ihren eigentümlichen Zuschnitt und ihre Verbindung, der Manschette in der Mitte eine engere Rundung geben, die das Bügeln erschwert. Beim Bügeln dieser Manschetten hat man zu beachten, daß der eine Teil, welcher dem andern Teil übernäht ist, zuerst gebügelt werden muß, und daß der andere Teil dabei nicht von dem Eisen berührt werden darf, da bei dem oberflächlichen Berühren des heißen Eisens mit gestärkter Wäsche, wenn demselben nicht ein vollständiges Bügeln sofort folgt, die Wirkung der Stärke in hohem Grade beeinflußt wird. Nachdem der eine Teil dieser Manschette gebügelt ist, muß, bevor man mit dem Bügeln des andern Teils beginnt, das Rändern besorgt werden, da es sonst doppelte Arbeit verursachen würde. (Das Rändern jedes Wäschegegenstandes erfolgt unmittelbar nach dem Bügeln und zwar durch Ansetzen und Hinziehen des Eisens auf einer ihrer Seitenkanten von links nach rechts, wobei die Spitze des Eisens sich immer links befinden muß. Bei einiger Uebung lassen sich darin noch Vorteile erringen, die das Rändern wesentlich er-vereinfachen).

Der Anfang des Bügelns der Manschetten besteht in dem Bügeln der Rückseite, da erfahrungsgemäß genugsam festgestellt ist, daß man, da die Manschetten aus Oberzeug und Futter bestehen, das Bilden etwaiger Falten an der Oberfläche, die in der Verschiedenheit des Futterstoffs mit dem Ueberzug, auch in ungleichförmigem Zuschnitt ihren Grund haben können, auf diese Weise am besten verhindern kann. Jedoch darf die Rückseite der Manschetten nicht vollständig trocken gebügelt werden, bevor man nicht die rechte Seite vollständig glatt und faltenlos gebügelt hat. Es ist ratsam, die Manschetten beim Bügeln öfter zu wenden, wobei man das Bilden der Falten durchs Bügeln am besten beseitigen kann.

Nachdem die Manschetten trocken gebügelt sind, müssen sie nochmals angefeuchtet und trocken gebügelt werden.

Aus "Praktische Anleitung zur Glanz- und Kunstplätterei" von Rosa von Gichenfels.

Eingesandt.

Das Sterilisieren.

(System Weck.)

Dem Sterilisieren oder dem Selbsterstellen von Konserven im Haushalte wird stets mehr Aufmerksamkeit zugewendet und dies mit Recht. Selbsthergestellte Konserven sind frei von chemischen Zusätzen und deshalb wohlbekömmlich. Nur darf die Hausfrau nicht gar so sparsam sein, d. h. so wenig sterilisieren, daß nur hie und da ein Glas Früchte oder Gemüse serviert werden kann. In der obst- und gemüsearmen Zeit sollten täglich selbstbereitete Konserven auf dem Tische sein; erst da merkt man, welche Bereicherung des Tisches sie sind.

Viele glauben noch immer, das Sterilisieren verursache im günstigsten Falle viel Mühe, es komme aber wenig dabei heraus. Früher mögen solche Bedenken Grund gehabt haben, aber nachdem sich hervorragende Fachleute eingehend mit dem Wesen des Sterilisierens beschäftigten und Einrichtungen schafften, die allen Anforderungen der Wissenschaft und Neuzeit entsprechen, dürften alle Bedenken gehoben sein.

Alles braucht Zeit zur Entwicklung. Als vor einem Jahrzehnt die Weck'schen Konservengläser erschienen, staunte man über deren Einfachheit; man prüfte, fand sie zuverlässig und sie stehen heute im Vordergrund des Interesses.