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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Coninck; Connelly; Conrad; Conräder

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Coninck - Conräder.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Comte'

franz. Maler des historischen Genres, geb. 23. April 1823 zu Lyon, wurde in Paris Schüler von Joseph Nicolas Robert-Fleury. 1847 brachte er sein erstes bedeutendes Bild: Lady Jane Gray (später öfter wiederholt), das große Erwartungen erregte, die er nachher in reichem Maß erfüllte, als er Heinrichs III. Begegnung mit dem Herzog von Guise (1855, Museum des Luxembourg) malte, das sein ganzes eigentümliches Talent bekundete. Weniger bedeutend ist das Gegenstück: die Gefangennahme des Kardinals von Guise und des Erzbischofs von Lyon, dem sich in den nächsten Jahren anschlossen: Karl IX. von seiner Mutter zum Beschluß der Pariser Bluthochzeit angetrieben (im Privatbesitz in Berlin) und das bedeutende Bild: Leonore von Este, Witwe des Herzogs von Guise, läßt ihren Sohn Heinrich schwören, den ermordeten Vater zu rächen (1864, Museum in Lyon). Dann brachte er noch eine Reihe nicht minder gelungener Scenen harmlosen Inhalts, historische Anekdoten oder bloße Zustände historischer Personen, z. B.: Besuch Franz' I. im Atelier Benvenuto Cellinis, Heinrich III. mit seiner Schwester Margarete und Hofgefolge bei seinen Affen und Papageien, Katharina von Medicis im Schloß Chaumont, Karls V. letzter Besuch im Schloß zu Gent nach seiner Abdankung u. a., die in jeder Hinsicht gelungen sind. Weniger ist dies der Fall mit den Bildern: Margarete von Schottland küßt den schlafenden Troubadour Alain Chartier auf den Sängermund (1859) und Jeanne d'Arc bei der Krönung Karls VII. (1861). Seine Bilder aus den letzten Jahren sind: der Winter, die Nichte Don Quichottes und die Karten. 1857 erhielt er das Ritterkreuz der Ehrenlegion.

Coninck (spr. konängk), Pierre Louis Joseph de, franz. Historien- und Genremaler, geb. 22. Nov. 1828 zu Méteren (Nord), Schüler von Cogniet, erhielt 1855 den zweiten römischen Preis für sein Bild: Cäsar in der Barke und brachte nachher mehrere geistvolle und naive Bilder verschiedener Art, z. B.: Badende in Capri (1863), die Strafe der Königin Brunhild, Christus segnet die Kinder ↔ (1865), die Jägerin und die zwei Freunde (1866, zwei seiner Hauptwerke), die Moccoli in Rom (1869), das Farniente, Ave Maria, die Freundin der kleinen Vögel (1875) und mehrere Porträte.

Connelly, Pierce Francis, amerikan. Maler und Bildhauer, geb. 1840 im Süden der Vereinigten Staaten, erhielt seine Erziehung in England, wo er ein großes künstlerisches Talent zeigte. Dann zeichnete und malte er in Paris, modellierte in der École des beaux-arts, ging nach Rom und wandte sich im Atelier von Hiram Powers in Florenz mit Entschiedenheit zur Plastik. Nachdem er dort einige Jahre gearbeitet hatte, sandte er mehrere seiner Werke nach England, wo sie großen Beifall fanden, z. B.: Statue der Herzogin von Northumberland und Büsten der Prinzessin Luise sowie des Herzogs von Northumberland u. a.; ebenso sehr gerühmt wurden in Amerika unter seinen idealen Gebilden von ausnehmender Weichheit und Grazie: eine Thetis, St. Martinus und der Bettler, Ophelia, Diana verwandelt den Aktäon, der Lebensfaden und mehrere Büsten. 1876 verließ er Florenz, brachte kurze Zeit in Amerika zu und ging nach Neuseeland, wo er sich wieder der Darstellung der dortigen Natur widmet.

Conrad, Albert, Genre- und Architekturmaler, geboren im Februar 1837 zu Torgau, ergriff anfangs den Beruf seines Vaters, der Bildhauer war, wandte sich aber in Berlin zur Malerei, worin er der Hauptsache nach Autodidakt ist. Infolge seiner Studienreisen in Tirol, Westfalen und den Rheingegenden widmete er sich neben dem Genrebild auch der Architekturmalerei, z. B. Brunnen im Schloßhof zu Merseburg und Hof des Schlosses Hartenfels bei Torgau. Seine gut ausgeführten Genrebilder sind meistens heitern, humoristischen Inhalts, z. B.: Versperrt, Erst bezahlen! Versteck, Gänsemarkt auf dem Dönhofsplatz. Seit einigen Jahren besucht er auch das Meisteratelier von Knaus in Berlin.

Conräder, Georg, Historienmaler, geb. 1838 zu München, bildete sich auf der dortigen Akademie und war Schüler

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 112.