Dr. Hermann Alex. Müller,
Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig,
1882
Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.
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Huntington - Ihlée.
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Hünten'
Anmerkung: Fortsetzung von Nummer 1)
Inhalts: Episode aus dem rheinischen Herbstmanöver des Jahrs 1877. Er ist ordentliches Mitglied der Akademie in Berlin.
2) Franz, Marinemaler, geb. 1822 zu Hamburg, war 1847-50 Schüler der Düsseldorfer Akademie und insbesondere Schirmers. Später bereiste er, um Kunststudien zu machen, die Küstengegenden sowohl der Nordsee und des Atlantischen Oceans wie die des Mittelländischen Meers und ließ sich dann in seiner Vaterstadt nieder. Seine Marinebilder sind besonders gelungen in der Darstellung des bewegten Wassers und der Physiognomie der Schiffe, z. B.: Küste bei Dunbar in Schottland, preußische Kriegsschiffe im Sturm, Fischerboote, Schiffe beim Kap St. Vincent und mehrere nur »Marine« betitelte.
Huntington (spr. hönntingt'n), Daniel, amerikan. Maler im historischen Genre, geb. 14. Okt. 1816 zu New York, besuchte dort bis 1834 das Hamilton College, wandte sich dann zur Malerei und wurde Schüler von Samuel Morse, dem berühmten Erfinder des Schreibtelegraphen, und später des Malers Henry Inman. 1839 ging er nach Florenz, wo er mehrere Genrebilder meist humoristischen Inhalts malte, und nach Rom, wo er ein bedeutendes Bild aus der Zeit der ersten Christenverfolgung schuf. Während eines zweiten Aufenthalts in Rom (1844) wandte er sich mehr den religiösen Darstellungen zu, die seitdem sein Hauptfach bilden, worin er sich mit tiefem Gefühl in schlichter, einfacher Weise bewegt. Dahin gehören: der ↔ Traum der Gnade, Christiana flieht mit ihren Kindern aus dem Thal des Todes, die Almosenspende, Frömmigkeit und Thorheit, die Samariterin am Brunnen und die Krankenkommunion. Aus der Zahl seiner übrigen Werke (auch Landschaften) erwähnen wir als die bedeutendsten: Heinrich VIII. und Katharina Parr, Philosophie und christliche Kunst (1869), Lady Jane Gray und Feckenham im Tower, Maria unterzeichnet das Todesurteil Jane Grays, Clemens VII. und Karl V. in Tizians Atelier (1874) und die Republik zur Zeit Washingtons. Daneben malte er zahlreiche Porträte berühmter amerikanischen Persönlichkeiten. 1840 wurde er Mitglied der Nationalakademie, 1862-69 zum erstenmal, 1877 zum zweitenmal Präsident derselben.
Huot (spr. ü-óh), Adolphe Joseph, franz. Kupferstecher, geb. 15. Nov. 1839 zu Paris, war in der Kupferstecherkunst Schüler von Henriquel-Dupont und in der Malerei von L. Cogniet, bildete sich 1858-62 in der École des beaux-arts und, nachdem er 1862 den großen römischen Preis erhalten hatte, 1863-67 in Rom aus. Seine bisher gestochenen Hauptblätter in Linienmanier sind: der Preis im Bogenschießen, nach van der Helst (im Louvre); der Violinspieler, nach Raffael (in der Gallerie Sciarra); die Vierge de la déliverance, nach Hébert, und der florentinische Dichter, nach Cabanel. 1878 erhielt er auf der internationalen Ausstellung die Ehrenmedaille und wurde Ritter der Ehrenlegion.
Idrac (spr. idráck), Jean Antoine Marie, junger franz. Bildhauer, geboren zu Toulouse, wurde in Paris Schüler von Guillaume, Cavelier und Falguière, gewann 1873 den Preis für Rom und stellte auf der internationalen Ausstellung von 1878 einen Amor und im Salon 1879 einen den Caduceus erfindenden Merkur aus, der lächelnd das Spiel der Schlangen belauscht, ehe er sie ↔ zum Symbol um seinen Stab fesselt. Das Werk erhielt die Medaille erster Klasse und wurde für das Museum des Luxembourg angekauft.
Ihlée, Eduard, Historienmaler, geb. 1813 zu Kassel, erhielt dort von Friedr. Müller den ersten künstlerischen Unterricht, bildete sich dann eine Zeitlang in Düsseldorf unter Wilhelm Schadow und in Frankfurt unter Veit aus, dessen Schwie-
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 274.