Schnellsuche:

Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Innéß; Irmer; Isabey; Iselin

275

Inneß - Iselin.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Injalbert'

Dumont (gest. 1863), erhielt 1874 den großen römischen Preis für sein Bildwerk: der Schmerz des Orpheus und brachte nachher noch zwei gerühmte Arbeiten: die Versuchung (1877, Gipsrelief) und Christusstatue (1878, Gips). Für beide erhielt er Medaillen.

Innéß, George, amerikan. Landschaftsmaler, geb. 1825 in Newburg (New York), erlernte anfangs in New York die Kupferstecherkunst, vertauschte sie aber aus Gesundheitsrücksichten 1846 mit der Landschaftsmalerei, die er kurze Zeit unter dem damals dort lebenden Franzosen Regis Gignoux (s. d.) lernte. Dann machte er wiederholte Studienreisen in Europa und lebte 1871-75 in Italien. Zu den besten und bekanntesten seiner bisweilen mit zu großer Leichtfertigkeit, aber immer mit schlagender Wirkung gemalten Landschaften gehören: der Triumph des Lichts, Sonnenschein im Sommer, Sommernachmittag, die Villa Barberini, das Thal des Todesschattens, Sonnenuntergang, Dämmerung (1870), Ansicht bei Rom (1871), Partie bei Perugia, der Gebirgsfluß (1877) sowie die 1878 in Paris ausgestellten: Peterskirche in Rom und Ansicht von Medfield (Massachusetts) u. a. - Sein gleichnamiger Sohn, der im Atelier seines Vaters in New York arbeitet, hat sich in den letzten Jahren als geschickter Tiermaler hervorgethan.

Irmer, Karl, Landschaftsmaler, geb. 28. Aug. 1834 zu Babitz bei Wittstock, empfing den ersten künstlerischen Unterricht in Dessau bei dem Hofmaler August Becker und bezog 1855 die Akademie in Düsseldorf, wo Gude sein Lehrer wurde. Dann machte er mehrere Studienreisen in Deutschland sowie nach Wien, Paris und Brüssel und ließ sich in Düsseldorf nieder. Zu seinen besten Landschaften von trefflicher Stimmung gehören: Mondaufgang, Landschaft mit Kühen und namentlich sein Hauptbild: der Dicksee bei Gremsmühlen in Holstein (1876, Nationalgallerie in Berlin) u. a. Er ist herzoglich anhaltischer Hofmaler.

Isabey (spr. isabéh), Louis Gabriel Eugène, franz. Marinemaler, geb. 22. ↔ Juli 1804 zu Paris als Sohn des Miniaturmalers Jean Baptiste I. (gest. 1855), dessen Schüler er war. Nachdem er sich durch seine ersten Bilder: Strand von Honfleur, Orkan auf der Höhe von Dieppe u. a., einen Namen gemacht hatte, nahm er als königlicher Marinemaler 1830 an der Expedition nach Algier teil und brachte als Früchte dieser Reise mehrere Bilder. Seine Marinen wie seine sonstigen Figuren- und Ceremonienbilder sind geistreich aufgefaßt, kühn und kraftvoll in der Behandlung, aber auch oft flüchtig in der Ausführung. Besonders glänzend und flimmernd zeigt er sich in den Gewandstoffen und in den Details, aber trotz der flüchtigen Behandlung stets von ungemeiner Fertigkeit des Pinsels. Zu den bedeutendsten gehören: der Hafen von Dünkirchen, Kampf beim Texel (1839, Museum in Versailles), Ansicht von Boulogne (1844), Louis Philippe empfängt die Königin Victoria in Tréport und Abfahrt der Königin Victoria (1846), die mit besonderm Glanz gemalte Ceremonie in der Kirche zu Delft im 16. Jahrhundert, Einschiffung Ruyters und William de Witts (1850, Museum des Luxembourg), Brand des Dampfschiffs Austria (1859), Schiffbruch des Dreimasters Emily, Versuchung des heil. Antonius (1869). Nachdem er mehrere Medaillen erhalten hatte, wurde er 1832 Ritter und 1852 Offizier der Ehrenlegion.

Iselin (spr. is'läng), Henri Frédéric, franz. Bildhauer, geb. 1824 zu Clairegoutte (Haute-Saône), war Schüler von Rude. Sein Hauptfach sind die Porträtbüste und die Porträtstatue, von denen mehrere in die Sammlungen des Louvre und nach Versailles kamen; daneben schuf er auch allegorische Bildwerke. Die bedeutendsten derselben sind: Statue Jean Goujons (1852), Büste Murats (Gallerie in Versailles), die allegorische Büste: l'observation (1855), Genius des Feuers (1856, Gruppe im Neuen Louvre), Büste des Herzogs von Morny (1861), die besonders charakteristische Büste Napoleons III. für das Corps législatif, Büste des Generals Lamoricière (1875) u. a. Nachdem er in verschiedenen Ausstellungen

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 276.