Dr. Hermann Alex. Müller,
Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig,
1882
Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.
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Jeanniot - Jenkins.
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Janssen'
Anmerkung: Fortsetzung von Nummer 1)
land. Nachdem er 1869 sein erstes größeres Bild: die Verleugnung Petri, gebracht hatte, das von einem bedeutenden Talent zeugte, malte er infolge einer Konkurrenz für den Rathaussaal in Krefeld einen Cyklus von Darstellungen aus der frühesten deutschen Geschichte, nämlich Scene aus der Hermannsschlacht, Thusnelda beim Triumphzug des Germanicus, Totenfeier Hermanns und einige kleinere Bilder. 1872 schuf er im untern Saal der Börse zu Bremen in Wachsmalerei die Kolonisation der Ostseeprovinzen, ein Bild von edler, reicher Komposition, aber allzu matter, trockner Farbe. Eins seiner wenigen bis jetzt gemalten Ölbilder: Gebet der Schweizer vor der Schlacht bei Sempach, war von trefflichem Realismus und überaus feierlicher Stimmung. Bei der Ausschmückung der Nationalgallerie in Berlin beteiligte er sich im zweiten Cornelius-Saal durch Bilder in Wachsfarbe aus dem Mythus des Prometheus, die reich an poetischer Erfindung, von trefflicher Zeichnung und kräftiger Modellierung, aber ebenfalls zu nüchterner Farbe sind. Seine neueste, noch unvollendete Arbeit ist ein Cyklus historischer Bilder für den Rathaussaal in Erfurt, enthaltend die in vielen Punkten mit der allgemeinen deutschen Geschichte zusammenfallenden Hauptmomente aus der Geschichte der Stadt. 1877 wurde er Professor an der Akademie zu Düsseldorf und 1880 Direktor derselben.
2) Theodor, Kupferstecher, geb. 21. Juni 1817 zu Jübberde in Ostfriesland, erlernte seine Kunst unter Joseph v. Keller in Düsseldorf und brachte 1851 seinen ersten meisterhaften Linienstich: das Examen des Iobs (nach Hasenclever), der ihm die große goldne Medaille einbrachte. Ebenso meisterhaft sind andre Stiche nach Bildern der Düsseldorfer Schule: Luther verbrennt die päpstliche Bulle, nach Lessing (1861); die Rettung aus dem Schiffbruch, nach Jordan; Christus den Jüngern ein Kind vorstellend, nach Roland Risse (1864); die entzweiten Spieler, nach Hasenclever, und dieser letztere an der Staffelei, nach dessen Selbstporträt.
Jeanniot (spr. schannĭó), Pierre Alexandre, franz. Landschafts- und Porträtmaler, ↔ geb. 28. Mai 1826 zu Champlitte (Haute-Saône), wurde in der Kunstschule zu Dijon ausgebildet, ging 1847 nach der Schweiz und setzte in Genf seine Studien unter Diday und dessen Schüler Calame fort. Die Motive zu seinen Bildern, die selten auf die Ausstellungen nach Paris kamen, entnimmt er meistens aus der Umgegend von Genf und aus Savoyen oder auch aus Burgund und den benachbarten Departements. Ebensowenig wurden seine sehr gerühmten Bildnisse in weitern Kreisen bekannt. Er ist Direktor der Kunstschule in Dijon.
Jebens, Adolf, Porträtmaler, geb. 19. März 1819 zu Elbing, besuchte die Akademie in Berlin, war 1836-39 in Paris Schüler von Delaroche, besuchte nachher Paris zum zweitenmal und hielt sich in Italien auf. 1845-63 war er in Petersburg für Kaiser Nikolaus und nach dessen Tod für den jetzigen Kaiser Alexander II. mit größern militärischen Porträtbildern beschäftigt, die eins seiner Hauptwerke ausmachen. Infolgedessen wurde er Mitglied der dortigen Akademie der Künste, seit 1863 lebt er als geschätzter Porträtmaler in Berlin.
Jehotte (spr. schö-ótt), Louis, belg. Bildhauer, geb. 7. Nov. 1803 als Sohn des Münzgraveurs Leonard J., machte seine Studien in Paris, Florenz und Rom, bildete sich in letzterer Stadt unter seinem damals dort lebenden Landsmann Matthias Kessels und unter Thorwaldsen aus und erhielt 1824 den Preis der Akademie von San Luca. Seine Hauptwerke sind: das prächtige marmorne Mausoleum des Fürstbischofs de Méan von Lüttich in der Kirche St. Romuald zu Mecheln, die Statue des Prinzen Karl von Lothringen vor dem Palais de l'Industrie in Brüssel (1846), die eherne Reiterstatue Karls d. Gr. in Lüttich und eine Bronzestatue Kains (1805). Er ist Mitglied der Kunstakademie zu Brüssel.
Jenkins (spr. dschén-), Joseph John, engl. Aquarellist, geb. 1811 zu London, wurde von seinem Vater im Porträtfach unterrichtet, gab aber 1839 dieses Fach aus Gesundheitsrücksichten wieder auf u. widmete sich der Illustration und der Aquarell-
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 282.