Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Kaufmann'
feindlichen Hafen, General Sherman im Bivouak, Indianer einen Eisenbahnzug überfallend (Nachtstück), flüchtende Negersklaven der Unionsflagge zueilend. Daneben malte er auch häufig Porträte. 1871 gab er das »American painting-book« heraus.
Kaulbach, 1) Friedrich, Porträtmaler, geb. 1822 zu Arolsen, bildete sich von 1839 an im Atelier seines Oheims Wilhelm v. K. in München, blieb dort bis 1845 und bereiste dann Italien. Nach München zurückgekehrt, war sein erstes größeres Bild der von seinen Eltern gefundene erschlagene Abel, worauf er die Krönung Karls d. Gr. für das dortige Maximilianeum malte. Später erhielt er einen Ruf als Hofmaler nach Hannover und begann dort eine Reihe von Porträten fürstlicher Personen, die durch ihre frappante Ähnlichkeit und ihre elegante Ausführung Aufsehen erregten, z. B.: Familie des Königs von Hannover, Kaiserin von Österreich, Großherzogin von Mecklenburg, Prinzessin Alexandrine, Graf und Gräfin Stolberg, der deutsche Kronprinz, die Bildhauerin Elisabeth Ney, die Prinzessin Wilhelmine von Hessen-Philippsthal-Barchfeld. Besonders meisterhaft sind seine Damenporträte. Ebensowenig wie jener Abel gelangen ihm einige andre historische Süjets. Er ist Mitglied der Akademie von Berlin und Inhaber des Guelfenordens.
2) Friedrich August, Genre- und Porträtmaler, Sohn des vorigen, geb. 2. Juni 1850 zu Hannover, malte, in München ausgebildet, nicht nur trefflich aufgefaßte Porträte, in welchen er Hans Holbein nachstrebt, z. B. das meisterhafte weibliche Porträt von tiefster seelischer Auffassung (1877 in Düsseldorf), ebenso Porträt einer Frau mit ihrem Knaben in altertümlicher Farbenstimmung (1879) und das der Berliner Ausstellung 1880, sondern auch Genrebilder von sehr gemütvoller Auffassung und tiefem Gefühl, z. B.: Mutterfreude, die Lautenspielerin, Träumerei, der Spaziergang, der reiz- und poesievolle Maitag (für das Museum in Dresden erworben).
3) Hermann, Maler des historischen ↔ Genres, geb. 26. Juli 1846 zu München, Sohn Wilhelms v. K., widmete sich anfangs gelehrten Studien und besuchte die dortige Universität, ergriff aber dann die Malerei und wurde Schüler von Karl v. Piloty. Später bereiste er Italien. Seine Bilder sind gewöhnlich von brillanter Technik und besonders in den Details trefflich behandelt, die aber manchmal den Inhalt der Darstellungen beeinträchtigen, z. B.: Ludwig XI. und sein Barbier Olivier le Dain in Péronne (1869), die in den Kostümen brillant gemalte Kinderbeichte (1871), Hänsel und Gretel bei der Hexe (nach Grimms Märchen), aus dem Gelobten Land (1874) und die sowohl durch die Innigkeit der Empfindung als durch die Technik hervorragenden letzten Augenblicke Mozarts (1874), ferner Sebastian Bach bei Friedrich d. Gr. und Turmfalken (1879).
Kaupert, Gustav, Bildhauer, geb. 4. April 1819 zu Kassel, lernte bei seinem Vater gravieren und genoß den Unterricht im Zeichnen auf der dortigen Kunstschule, bis er auf Veranlassung des Malers Ruhl Henschel und Aubel zu Lehrern bekam. Erst 1844 konnte er nach München gehen und Schwanthalers Schüler werden, nach dessen Zeichnung er ein Relief für das Mozart-Denkmal modellierte. Nach Kassel zurückgekehrt, erhielt er für die Lösung einer Preisaufgabe ein Reisestipendium, vollendete in München die Marmorgruppe des Löwentöters und zog 1844 nach Rom, wo sein erstes durchschlagendes Werk die Gruppe eines Fauns und einer Bacchantin war. Dann gewann er mit einer Gruppe aus dem bethlehemitischen Kindermord den Preis der Akademie von San Luca, infolgedessen der Amerikaner Crawford ihn für die Modellierung der die Hauptfigur umgebenden Gestalten des Washington-Denkmals gewann. Von K. allein wurde für das Kapitol in Washington die kolossale Statue der Amerika und das Relief des Giebelfelds gearbeitet. Die meisten seiner übrigen Schöpfungen sind lyrischen, mythologischen oder allegorischen Inhalts, wie zunächst eine Marmorgruppe der Mutterliebe, eine Susanna im Bad, ein
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 295.