Schnellsuche:

Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Knigge; Knight; Knille

302

Knigge - Knille.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Knaus'

ateliers an der Akademie zu übernehmen. Seine Bilder zeugen von feinster Beobachtung der Seelenzustände, sind meisterhaft charakterisiert, oft voll von schlagendem Humor, von liebenswürdiger Heiterkeit und Gemütlichkeit und von glänzender Technik. Unter seinen ältern Bildern sind außer den oben erwähnten zu nennen: der Bauerntanz (1850), die falschen Spieler (1851, Gallerie in Düsseldorf und Museum in Leipzig), der Bienenvater, Alter schützt vor Thorheit nicht (1851), das Leichenbegängnis im Wald, die Gräfin von Helfenstein bittet für das Leben ihres Gemahls, der Taschendieb auf dem Jahrmarkt (1852), die Wochenstube, Passeier Raufer vor ihrem Seelsorger (1864), der Taschenspieler und Wie die Alten sungen, so zwitschern die Jungen (1869, Nationalgallerie in Berlin). Dazu kommen unter seinen Schöpfungen des letzten Jahrzehnts: Leichenbegängnis in einem hessischen Dorf (1871), Durchlaucht auf Reisen, Beratung Hauensteiner Bauern (1872), der Leierkastenmann, spielende Schusterjungen, eine heilige Familie (kein religiöses Bild, sondern nur eine ergreifende Darstellung des Mutterglücks), sodann 1876 die Wirtshausscene: auf schlechten Wegen, von erstaunlicher Kraft und Tiefe der Charakteristik, 1877 das widerspenstige Modell, 1878 Salomonische Weisheit (ein alter Trödler, der seine Enkel in das Geheimnis des Kleiderhandels einweiht) und das 1880 in Düsseldorf ausgestellte, höchst ergreifende Bild: ein Blick hinter die Kulissen in das geschminkte Elend einer wandernden Gauklergruppe (Museum in Dresden). Er ist Inhaber zahlreicher Medaillen, Ritter des Ordens pour le mérite und Mitglied der Akademien von Wien, München, Amsterdam, Antwerpen und Christiania.

Knigge, Albert Otto, Historien- und Porträtmaler und Kupferstecher, geb. 14. Dez. 1835 zu Berlin, wurde mit 17 Jahren Schüler von Lüderitz in der Schwarzkunstmanier, ging dann nach Paris, wo er Schüler von Paul Girardet war, und trat erst mit 30 Jahren, um Maler zu werden, in das Atelier von Couture. Diese Studien setzte er später in Berlin ↔ unter Oskar Begas fort. 1869 machte er eine Studienreise nach Italien, von wo ihn der Krieg 1870 zurückrief. Mit Hofrat Schneider stellte er im Auftrag des Kaisers sämtliche von Brandenburg und Preußen eroberte Fahnen mit geschichtlicher Erklärung dar. Seine durch Schönheit des bisweilen an Tizian erinnernden Kolorits sich auszeichnenden Hauptwerke sind eine Lorelei (in Breslau), Altarbilder in der Petrikirche zu Berlin, die Heilung des kranken Weibes als Altarbild der Kirche des Elisabeth-Krankenhauses, viele andre Kirchenbilder und sehr geschätzte Porträte. Seine jüngste Schöpfung ist: Joseph von Arimathia überbringt der Maria die Dornenkrone Christi. In der Schwarzkunstmanier des Kupferstichs brachte er mehrere Blätter nach Schrader, Karl Becker, Jordan u. a.

Knight (spr. neit), 1) Daniel Ridgeway, amerikan. Genremaler, geboren zu Philadelphia, begab sich 1873 nach Paris, wo er Schüler der École des beaux-arts wurde und unter Gleyre sowie 1876 unter Meissonier seine Studien machte. Zu seinen besten seit 1870 ausgestellten Bildern gehören: der Veteran, Othello im Haus des Brabantio, der Altertumsforscher, der alte Stutzer, die Teilung des Profits, französische Waschfrauen und Marktplatz in Poissy.

2) John Prescott, engl. Porträtmaler, geb. 1803 zu Stafford, widmete sich anfangs in London dem Kaufmannsstand, gab aber seiner Neigung zur Kunst nach, erlernte die Malerei unter Henry Saß und George Clinton und trat 1823 in die Akademie, wo er 1827 seine ersten Porträte in die Ausstellung brachte, die so viel Beifall fanden, daß er allmählich einer der beliebtesten Maler dieses Faches wurde. Wir nennen darunter nur die Bildnisse des Herzogs von Cambridge (im Christ-Hospital), des Gouverneurs der Bank von England und der Maler Sir Charles Eastlake und Edouard Frère. 1836 wurde er Genosse, 1844 Mitglied der Akademie, und 1847-73 war er Sekretär derselben. Er starb 28. März 1881.

Knille, Otto, Historienmaler, geb. 10. Sept. 1832 zu Osnabrück, war von 1848

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 303.