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Georgsthaler - Gephyreen.
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Georgsorden'
Anmerkung: Fortsetzung von Nummer 2)
im Knopfloch. Dem Orden affiliiert ist die "Auszeichnung des Militärordens", ebenfalls in vier Klassen, für
Unteroffiziere und Gemeine. Im Krieg können Marschälle und Generale den vierten und fünften Grad des Ordens
verleihen. Das Ordensfest ist 25. Nov. (7. Dez.). -
3) Hannöverscher Orden, gestiftet 1. Jan. 1839 von König Ernst August
sowohl als Hoforden wie auch zur Belohnung des Verdienstes, wurde 1866 aufgehoben. -
4) Sizilischer Militärverdienstorden des heil. Georg, der Wiedervereinigung,
nach einigen gestiftet 1806 von Joseph Napoleon, von Murat und Ferdinand IV. beibehalten, nach andern
erst 1. Jan. 1819 von diesem gestiftet und wegen der Wiedervereinigung Siziliens und Neapels
"della riunione" genannt, wurde 1861 aufgehoben.
5) Orden des heil. Georg in England, s.
Hosenbandorden.
Georgsthaler, thalerförmige Silbermünzen mit dem Bilde des Ritters St. Georg im Kampf mit dem Lindwurm. Man hat
päpstliche, mantuanische, Lütticher, Fuggersche, Friedberger, Leuchtenbergsche, schwedische, russische
sowie mansfeldische und ungarische G., von welchen die beiden letztern aus dem 16. und 17. Jahrh. häufig als
Amulette getragen wurden, um hieb-, schuß- und stoßfest zu machen. Als Schmuck sind Nachahmungen der G. in
neuerer Zeit wieder in Aufnahme gekommen.
Georgswalde (Alt-G.), Stadt in der böhm. Bezirkshauptmannschaft Schluckenau, hart an der sächsischen Grenze,
Endpunkt der Böhmischen Nordbahn, hat ein Hauptzollamt, eine schöne Pfarrkirche, ein Spital, eine Mineralquelle
mit Badeeinrichtung und (1880) 5604 Einw., welche hauptsächlich Weberei (Rumburger Leinwand) betreiben.
Dabei das seit 1868 wegen eines angeblich wunderthätigen Marienbildes vielbesuchte Philippsdorf.
Geoskopīe (griech., "Erdschau"), Beobachtung von Vorgängen unter der Erdoberfläche, z. B. Druck, Temperatur,
Magnetismus etc.
Geostátik (griech., "Erdgleichgewichtslehre"), die Lehre vom Gleichgewicht der festen Körper, gleichbedeutend
mit Statik schlechthin; auch die Lehre von der Befruchtung, Erschöpfung und Tragfähigkeit des Bodens.
Geostĕreoplástik (griech.), Reliefdarstellung von Teilen der Erdoberfläche.
Geotektónik (griech.), die Lehre von den Lagerungsverhältnissen der Gebirgsglieder und den Störungen,
welche der ursprüngliche Bau der Erdkruste erlitten hat. Neuerdings wird in den Lehrbüchern das betreffende
Kapitel meist als architektonische Geologie bezeichnet.
Geothérmik (griech.), Lehre von den Temperaturverhältnissen des Erdkörpers.
Vgl. Erde.
Geothermische Tiefenstufe, diejenige Tiefendifferenz, bei welcher unter Voraussetzung einer gleichmäßigen
Zunahme die Temperatur in der festen Erdrinde um 1° steigt. Näheres s. Erde, S. 746.
Geothermometer (griech., "Erdwärmemesser"), Thermometer zum Messen der Bodentemperatur,
s. Thermometer.
Geotropismus (griech., von gē, Erde,
und trópos, Wendung), die Eigenschaft vieler lebender Pflanzenteile,
durch den Einfluß der Schwerkraft bestimmte Richtungen, vertikal aufrechte oder vertikal abwärts gehende
oder auch horizontale, anzunehmen vermöge besonderer in Krümmungen bestehender Bewegungen. Weiteres s.
Pflanzenbewegungen und
Heliotropismus.
Geozentrisch (griech.), auf den Mittelpunkt der Erde bezüglich, von diesem aus gerechnet, z. B.
geozentrischer Ort (vgl. Ort), geozentrische Breite (vgl.
Breite). Der geozentrische
Ort steht im
Gegensatz einesteils zu dem von der Erdoberfläche aus beobachteten, andernteils zum heliozentrischen, d. h.
dem vom Sonnenzentrum aus beobachteten; doch ist der erstere Unterschied nur beim Mond erheblich, und bei den
Fixsternen ist auch der letztere nur in wenig Fällen meßbar (vgl.
Parallaxe).
Gepäck, im Militärwesen die Gegenstände, welche der Soldat unmittelbar bei sich hat, außer Kleidung und
Waffen. Der Fußsoldat trägt sein G., bestehend aus dem mit den unentbehrlichsten kleinen Sachen etc. gefüllten
Tornister, Kochgeschirr, Mantel, Brotbeutel, Feldflasche, Beil oder Spaten und dem eisernen Bestand an
Lebensmitteln. Beim Reiter treten die Packtaschen an Stelle des Tornisters und wird das G., zu dem auch
Pferdefutter gehört, auf dem Pferd am Sattelzeug befestigt; bei der Feldartillerie wird der Tornister jetzt am
Geschütz, das G. der Fahrer auf den Handpferden fortgeschafft. Gegenwärtig tragt der Soldat im Feld einschließlich
Gewehr und Munition (7½ kg) u. Ausrüstung in: Deutschland 28,25, Frankreich 27,75, England 28,305,
Österreich 27,72, Italien 30,54, Rußland 31,268, Schweiz 34,405 kg. Das G. der altrömischen Infanterie wog
dagegen an 50 kg.
Gepard (Jagdleopard,
Jagdtiger,
Cynailurus Wagl.),
Untergattung der Raubtiergattung Katze
(Felis L.),
gewissermaßen den Übergang zu den Hunden bildend, Tiere mit katzenartigem Kopf und Schwanz, hohen,
hundeartigen Beinen, nicht ganz zurückziehbaren, daher sich abnutzenden Krallen, rauhem, struppigem, buntem
Pelz mit mähnenartig verlängertem Haar am Nacken und Vorderrücken und bis auf die zusammengedrückten Eckzähne
katzenartigem Gebiß. Der Tschitah
(Cynailurus jubatus Schreb.),
mit sehr kleinem, fast hundeartig gestrecktem
Kopf, licht gelblichgrauem, schwarz und braun gestecktem, namentlich auf dem Rücken langem und struppigem
Pelz, wird 1 m lang, mit 65 cm langem Schwanz, über 60 cm hoch. Der
afrikanische G. (Fahhad,
C. guttatus Herrm.)
ist mähnenlos, orangegelb, am Bauch weiß und ungefleckt, etwas hochbeiniger als der vorige. Er findet sich
in Afrika, während der Tschitah das ganze südwestliche Asien bewohnt; er ist ein echtes Steppentier, zeigt in
seinem Wesen fast so viel Ähnlichkeit mit den Hunden wie mit den Katzen und nährt sich von mittelgroßen und
kleinen Wiederkäuern, welche er durch List erbeutet. Man hat ihn für die Jagd abgerichtet und benutzt ihn in
Persien und Ostindien allgemein, oft in zahlreichen Meuten. Der deutsche Kaiser Leopold I. jagte mit zwei
Geparden, die er vom türkischen Sultan erhalten hatte. Auch in Abessinien wurde der G. früher als Jagdtier
benutzt, und noch jetzt thun dies die Araber der nördlichen Sahara. Die Zähmung macht so gut wie keine Mühe,
das Tier ist gemütlich wie ein Hund und wird ungemein zahm. Man setzt dem G. zur Jagd eine Haube auf und
führt ihn auf einem zweiräderigen Karren, auch wohl auf dem Pferd, mit sich, bis man in die Nähe eines Rudels
Wild gekommen ist, auf welches dann der enthaubte G. losgelassen wird. In den zoologischen Gärten hält er sich
selten längere Zeit, er verkümmert selbst bei bester Pflege.
Gephyreen
(Gephyrea Quatref.,
Sipunculacea Brandt) oder
Sternwürmer, Klasse der Würmer,
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 153.