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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Marwitz - Matsumaye
list die englische Gesandtschaft zur Krönung des neuen ! Zaren, besuchte darauf den Kaukasus und das Kaspische Meer, wo er besonders die Erdölgegenden erforschte und auch.Handelsinteressen verfolgte. Von seinen weitern Schriften über Zentralasien und die anglo - russischen Verhältnisse, über die er in Verbindung mit H. Vambern auch öffentliche Vonräge hielt, nennen wir: »(^ro^eli M"» riäe t'rom 8aing.rl Huci to Her^t« (1880,2. Aufl. 1886); > N6rv, czueen
l»t tll6 ^^ 0ll(1 i Nili 80ON? F6 0ltIi6^UI00IN^N8 (1881);
»^1ie Rus8iiin8 ^Nki'v ÄNll llerat (1883); >^e' oimoitrin^ ^entra1-^.8ia.< (1884); »Region ol eternal üie: Petroleum re^ion ok tlie ^Ä8pi^uc (1884, neue Ausg. 1888); »^Iie Ku88il^n8 lit sne ßat6 ot' Her^t« (1885); »Ku88ia'8 power ok ^twc^inF Intim« (1886). Auch schrieb er eine Biographie des Fürsten Mich. Gortschakow (1887).
Marwitz, von der, märkische Adelsfamilie. In Anerkennung der Verdienste, welche sich das Geschlecht v. d. M. um das preußische Heer erworben (11 Generale sind aus demselben hervorgegangen), erhielt 1889 das 8. pommersche Infanterieregiment Nr. 61 den Namen Infanterieregiment v. d. M.
Mary-Üafon (spr -fona), Jean Bernard, franz.
Dichter und Historiker, geb. 26. Mai 1812 zu La Francaise (Tarn-et-Garonne), erhielt seine Bildung im College von Montauban, begann gegen 1830 sich in Paris mit litterarischen Arbeiten zu beschäftigen und wurde Bibliothekar in Montauban. Hier starb er 24. Juni 1884. Neben lyrischen Gedichten: »8v1vi6, ou 1e dcmäoir« (1835) und einem Roman (> I^ .jolie i'o^aÜ8t6«, 1836, 2 Bde.) schrieb er eine Reihe kultur- und litterargeschichtlicher Werke, von denen anzuführen sind: »Vertiauä cle Vain« (1833);
^Meau ä6 1a laii^ue provku^ie« (1841); 11i8toi) 6 ^oUti(iu6, i'6ii^i6U86 et littei^iie <in miäi äe !;5 I^^u^e< <1844, 4 Bde.); I^ome c U^ienne et uw> «leine (1852-54); "1^a8<Miw et ^I^i'toi io«, eine satirische Geschichte der Päpste (2. Aufl. 1876); »1.6 mlN'^dsi lie I^iclieiieu et in?.cl^iu6 äe 8aiiit-Vinc^eiit« (1862; 2. Aufl. u. d. T.: »1.68 clei'iiiei'68 ai'-M68 äe Nielieiieuc, 1865); - >I.^daiiä6mM6ii6U86 (1863); »I^a I?i'lM06 Äiioienne et M0ä6lne«(1864);
Iiistoire littei^ii e <w miäi äe la I^'nuce (1882) u. a. Auch einige Dramen veröffentlichte er (> I.e in Hi'e^Iuii ä6 ZIont1u6< ,, 1842; »I^e c^vaiier ä6 I^0mponu6 ^^ 1845; »I^'oueie (le^'oiin^ndie<-, 1846; »1.3. b6i1e 8<^ui'«, 1878, u. a.), endlich »Oinciuante >ni8 de vio 1itt6i-aire« (1882).
"Marzabotto, Ort in der ital. Provinz Bologna, Etation der Eisenbahnlinie Bologna-Pistoja, unweit des Reno, bekannt durch die Ruinen einer Etruskerstadt aus dem 5. Jahrh. v. Chr., welche schon im folgenden Jahrhundert untergegangen fein muß. 'Nachdem schon der in M. ansässige Graf Giujepue Aria seit 1831 und nach ihm sein Sohn Pompeo auf dem zum Reno hinziehenden Plateau Ausgrabungen veranstaltet und die in Steingräbern und der auf einem .Bügel belegenen Burg gefundenen Altertümer, wie Thongefäße, Schmucksachen 2c.^ im Museum ihres Schlosses aufgestellt hatten, ließ die italienische Regierung 1889 neue Ausgrabungen in großem Maßstab unternehmen. Dadurch sind drei große, von 5D. nach W. laufende Straßenzüge bloßgelegt, welche von einer Hauptstrafte und mehreren kleinen Straßen durchschnitten werden. Von den so gebildeten Häuserkarrees sind elf aufgedeckt, die fast alle eine Länge von 165 in und eine Breite von 30-40 m zeigen.
Längs der Häuser zogen sich Kanäle hin, zu welchen
Ab^ua>sa Mben aus den Häusern führten. Aus dem
Vergleich mit römischen Bauten ergibt sich, daß die Etrusker den Römern nicht allein bei der Anlage mancher Kolonien in Oberitalien, sondern auch bei dem Entwurf ihrer Privathäuser zum Vorbild gedient haben. Vgl. C. Brizio, Ilua?ump6i Htrusca^ Zilnx^otto nei 80I0TU686 (Bolog. 1887).
Maschinengeschützc, in England gebräuchliche Bezeichnung für Mitrailleusen und Schnellfeuergeschütze.
-Maschonalalld, dernordöstliche TeildesMatabelelandes in Südafrika, eine aus großen Hochebenen und offenen Flächen bestehende, sehr fruchtbare Landschaft, welche vom Nmniati und dessen Zuflüssen gut bewässert wird. Die Einwohner, Maschona, gehören zu den Kaffern und waren ehemals Herren des ganzen Gebiets zwischen Sambesi und Limpopo, wurden aber von den Matabele in ihre jetzigen Wohnsitze zurückgedrängt und befinden sich nun zwischen jenen und den Bamangwato in einer sehr Übeln Lage. Seit Jahren sind die östlichen Krale dieses Volkes das beliebteste Ziel der Raubzüge der Matabele, so daß die einst reichen Maschona, fast ganz ihrer Herden beraubt, zu einem großen Teil aus ihren fruchtbaren Thälern auf die Höhen vertrieben sind, wo sie sich zwischen den Felsen befestigte Dörfer gebaut oder in Felshöhlen Zuflucht gesucht haben. Sie bilden keinen zusammenhängenden Staat, sondern setzen sich aus lauter kleinen Gemeinschaften zusammen und können daher den Raubzügen ihrer Feinde, welche die Männer töten und Weiber und Kinder als Sklaven fortschleppen, keinen Widerstand entgegensetzen. Sie sind friedliebend und geschickte Schmiede, Korbflechter und Weber von Zeugen aus Baumwolle, welche sie viel bauen. Ihre Stammesgenossen jenseit des Sabiftusses sind aber verwegene Räuber. Das Land wurde wie Matabeleland gegen den Einspruch Portugals 13. Mär; 1889 als innerhalb der Sphäre des britischen Einflusses befindlich erklärt, da Lobengula, der Häuptling der Matabele, auch über M. herrsche.
"Masson, 4) Vietor, franz. Verlagsbuchhändler, geb. 1807 zu Beaune, übernahm, bei Hachette in Paris vorgebildet, 1846 die Crochardsche Buchhandlung, wurde 1857 Mitglied des I'riduiial äu 00mui6!'ce und 1862, wo er zum Ritter der Ehrenlegion ernannt ward, in die Jury der Londoner Weltausstellung gewählt. Er gehörte lange Zeit zum Vorstand des (^61'cie äe 1^ lidr^irie. Später zog er sich nach La Chassagne zurück, wo er 13. Mai 1879 starb.
Aus seinen: Verlag gingen besonders naturwissenschaftliche Werke hervor, so von Cuvier,De Candolle, d'Orbigny, Milne Edwards, Quatrefages u. a.
Mateba, Insel im untern Congostrom, halbwegs zwischen Boma und Ponta da Lenha, 15 km lang und 4 km breit, wurde 1885 vom Congostaat pachtweise einem belgischen Haus überlassen, welches auf der Insel Pflanzungen anzulegen beabsichtigte; die Ufer der Insel sind von üppiger Vegetation von Palmen und Bananen bedeckt, das Innere ist eben, der Boden vorzüglich und gut mit Bäumen bestanden. Die Einwohner gehören zum Stamm der Mussorongo, wohnen in 9 Dörfern und zählen etwa 700 Seelen. Die belgische Gesellschaft hat ihre Faktorei bci dem Dorf Bulu errichtet, wo kleine Dampfer delsilem anlegen können.
^Matsumaye, Stadt in derjavan. Provinz Oshima, am äußersten Sndenoe der Insel Jeso, an der westlichen Einfahrt der Meerenge von M. oder Tsugar, mit ii«84) 16,090 Einw. Die auf der Landseite befestigte Stadt war früher die bedeutendere der beiden Hauptstädte der Insel, hat eine unsichere Reede und ist in letzter Zeit namentlich infolge des Auf-