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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Pouvillon - Préault
des Gefäßes einen Streifen Bleizuckerpapier, so färbt sich dieser bei Gegenwart von Sulfiden schwarz. Eine mit kaltem, luftfreiem Wasser bereitete Lösung von P. entwickelt bei Gegenwart von Bicarbonat beim Erhitzen Gasblasen von Kohlensäure. Die quantita^e Untersuchung der P. beschränkt sich meist auf die Bestimmung der Alkalinität durch Titrieren mit Säure. Will man die übrigen Bestandteile quantitativ bestimmen, so verfährt man wie bei Soda.
Wenn man durch Titrieren die Gesamtalkalinität ermittelt hat und von dieser den Gehalt an Kaliumcarlwnat abzieht, so ergibt der auf Natriumcarbonat umgerechnete Rest den Gehalt der P. an Natriumcarbonat. Den Gehalt der P. an Kaliumcarbonat erhält man als Differenz, wenn man Chloride, Sulfate, Silikate und Phosphate einerseits, das Gesamtkali anderseits bestimmt, durch Berechnung.
"Pouvillon (spr. puwijöng), Emile, franz. Romanuno Novellenschriftsteller, geb. 1840 zu Montauban < Tarn-et-Garonne), wurde mit 29 Jahren Mitarbeiter an dem unter der Redaktion des bekannten So-Misten Jules Valles stehenden Journal »1.3. Ku6«, kehrte aber bald darauf in die Provinz zurück und schrieb von dort aus Novellen für Pariser litterarische Blätter, die unter dem Titel: »Nouv6ii68 r6^1i8t68<(Par. 1878) gesammelt erschienen und einen bedeutenden Erfolg erzielten. 1880 erschien von ihm im »^empl« der Roman »^686tt6«, ein bemerkenswertes Erzeugnis der zeitgenössischen französischen Dorfgeschichte, das von der Akademie mit dem Preis Lambert ausgezeichnet wurde. Es folgten: »I/inno <, ft Nt« (1884), ».I63.N ll6 .I63.MI6« (1886) UNd »1.6
Hkva! d1eu'< (1888). Zur Zeit lebt der Dichter in seiner Geburtsstadt als Redakteur eines Lokalblattes.
"Powverly (spr pauderl^, Terence Vincent, Generalarbeitermeister der »Ritter der Arbeit«, geb. 22. Jan. 1849 zu Carbondale (Pennsylvanien) als'elftes Kind eines kathol. irischen Tagelöhners, arbeitete seit seinem 13. Jahr im Dienste der Hudson-und Delaware-Kanalgesellschaft, ward 1866 Lehrling in deren Werkstätten, siedelte aber 1869 nach Scranton über, wo er in die Dienste einer Eisenbahngesellschaft trat und wiederholt als demokratischer Bewerber zum Manor gewählt wurde, aber zugleich seine Fertigkeiten und Kenntnisse durch eifrige Studien vermehrte. 1873 siedelte er nach Oil City über. Die Arbeiterfrage beschäftigte ihn früh. 1871 schloß er sich dem Maschinisten- und Grobschmiedeverein an, wurde bald dessen Präsident, und nachdem er sich 1874 dem Orden der Ritter der Arbeit angeschlossen hatte, bewirkte er auf der Nationalkonvention des Maschinisten- und Grobschmiedevereins in Louisville dessen Verschmelzung mit dem Bunde der »Ritter der Arbeit« (s.d., Bd. 13). Er erwarb sich um die Ausbreitung dieses Bundes grobe Verdienste und ward 1879 in St. Louis zum Oberhaupt desselben gewählt, welche Stellung er noch d'.-kleidc't. Der irischen Bewegung schloß er sich ebenfalls an und ward einer der Führer der Landliga in pemlsy-vanien. Auch schriftstellerisch war er außerordentlich thätig, verfaßte viele Artikel für das».Ioui'n?U ot llniteä I^dor« und schrieb: >1d6 arm^of tk O u^el^plo^eä« und »llistor)' ottliy ori^jn imä prin "Powell (!pr, pau-el oder poh-cl), John Wesley, Geolog und Ethnolog, geb. 24. März 1834 zu Mount Morris (New Dort), war zuerst Lehrer, besuchte dann das Oberlin College in Oberlin (Ohio) und legte auf mehreren großen Reisen bedeutende botanische, geo!og:sche uno andre Sammlungen an. In der Schlacht von Shiloh verlor er als Major seinen rechten Arm.
Nach dem Frieden wurde er Professor der Geologie an der Weslena'.l Nmoersitn, später an der Staatsnormalschule von Illinois. 1867 besuchte er die Coloradogebirge, 1868 den Grand River und White River 1869 den Green River. Auf Grund dieser Expeditionen subventionierte der Kongreß eine unter Powells Leitung auszuführende topographische und geologische Untersuchung des Colorado und seiner Nebenflüsse. Später wurde P. Direktor des neuerrichteten geologischen Bureaus in Washington und des ethnologischen Bureaus. Er schrieb: »Nxpioratiou ot tkß (^oiorg/ici Rivei'< (1875); »66o1«>A.v s»l tiis Di Ma Nounwins« (1876); »I.5uä3 ot^k aricl r6Fioii of tky Iluiteä 8tat68 < (1879); »Ii M'oäucticm to tk6 ntuä.v of inäi^n i5Mß'UÄA68<5 (1880); vkeporl 0N tli6 merlio Hs ok »ui'Vk.viuS tke publio äom^in'; »Or^anis Htiou auä plan ot tii^ I^nitsä stetes A6O lo^il'al 8arv^<.; »^.nnul^I rspoi't ok t^ß Lnrean ol
6tWi.'l0^)^ U. ll.
"Powers (spr. pauers), Hirattl, nordamerika N. Bildhauer, geb. 29. Juli 1805 zu Woodstock (Vermont), widmete sich dem Handel, war dann Uhrmacher, en lernte das Modellieren von einem Deutschen und ward endlich Direktor des Wachsfigurenkabinetts im Western Museum in Cincinnati, wo er sieben Jahre blieb.
1855 gin^ er nach Washington, modellierte daselbst die Büsten vieler hervorragender Männer und lebte seit 1837inFlorenz,woer27.Iuni1873starb. Unterseinen Werken wurden besonders eine Eva, eine griechische Sklavin, ein Fischerknabe, America, California und die Porträtstatue des Generals Webster gerühmt.
*Poynter, Edward John, engl. Maler, geb.
20. März 1836 zu Paris, machte seine ersten Studien in der Westminsterschule und in Ipswich, war 1856-1859 Schüler von Gleyre in Paris, bei welchem er sich in der Geschichts- und Genremalerei ausbildete, ließ sich 1860 in London nieder, wurde 1d69 Genosse der dortigen Akademie, 1871 Mitglied der Belgischen Gesellschaft der Aquarellisten und 1876 Mitglied der Akademie in London. Von seinen Ölgemälden und Aquarellen, welche sich durch eigenartige Erfindung, sichere Zeichnung und ein kräftiges Kolorit auszeichnen, aber Wärme der Empfindung vermissen lassen, sind die bedeutendsten: Israel in Ägypten (1867), die Katapulte (1868, aus der Belagerung Karthagos), treu bis zum Tod, Proserpina, Perseus und Andro^ meda (1872), die Wahrsagerin, Rhodope, das yoldene Zeitalter, die gefangene Königin Zenobia (1878), der Besuch bei Äskulap (1880)undDiadumene.DieKirch^-St. Stephan zu Dulwich schmückte er 1872 und 1873 mit Fresken, und für das Westminsterpalais schus er mehrere Allegorien für Mosaikausführung. Er schrieb: »Iftn I^tui^ on art« (Lond. 1879)/
"Prangins (ipr. pran Mang), Dorf im schweizer.
Kanton Waadt, Bezirk Nyon, unweit des Westufers des Genfer Sees, mit einem großen Schloß, das ehemals dem Exkönig von Spanien, Joseph Bonaparte, gehörte, und d^8) 726 Einw.
*Praz'inostöp (griech.), eine Art Zoetropls.Phällakistoskop, Bd. 12), in dessen Zentrum ein polygoner Spiegel befindlich ist, in welchem man die beweglichen Bilder sieht. I>ra.xm08eop6 ^^ pi-ojkotion, eine Ver bindung dieses Apparats mit einer Projektionsvorrichtung (s. Projektionskunst, Bd. 13), welche die beweglichen "'^er auf die Wand wirft.
"Pl äzlsionsglas, Jenaer Glas, s. Glas (Bd. 17).
"Preault <svr. preoh), Auguste, franz. Bildhauer, geb. 8. Okt. 1809 zu Paris, trat als Anhänger dei Romantik ins Atelier von David d'Angers em, blieb