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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Crespy - Creuse (Fluß)
(1870; 2. Aufl. 1875) und "Xocwrn08" (1882). Sie
sind ausgezeichnet durch Reinheit der Ausführung,
durch tiefe Empfindung, Reichtum und Kraft der
Sprache. In Gemeinschaft mit seiner Gattin D.
Maria Amalia Vaz de Carvalho, die selbst eine be-
deutende Schriftstellerin ist, verfaßte er Erzählun-
gen für die kleine Welt: "(^ontoZ Mra 08 us)8803
Ü1Q08" (1882). Erwähnenswert sind von ihren selb-
ständigen Werten die u. d. T. "^r3.d68008" zusammen-
gefaßten litterarhistor. Studien (Lissab. 1880), ein
Werk üb er Erziehung "(^artas g. I^ni^H" (1886) und ein
Band Gedichte "Ilnia. zn-iniHVOra, äs mu11i6r" (1872).
Crespy, s. Crchy.
Erefsy, Ort im franz. Depart. Somme, s.Cre'cy.
Ercst, Hauptstadt zweier Kantone, Crest-Nord
(308,44 ^m, 16Gemeinden, 13244 E.) und Crest-Sud
(240,65 <illin, 14 Gemeinden, 8518 E.) im Arron-
dissement Die des franz. Depart. Dröme, in 190 m
Höhe, an der Dröme, am Fuße eines Hahnenkamm-
artig (ci'i3tH) gezähnten Bergs, an der Linie Livron-
C.-Die der Franz. Mittelmeerbahn, hat (1891) 3957,
als Gemeinde 5569 E., Post, Telegraph, Seiden-
spinnereien, Tuch- und Deckenfabriken, Papiermüh-
len, Gerbereien und Handel mit Wein und Trüf-
feln. Der alte Donjon aus dem 12. Jahrh, von
eigentümlichem Van, jetzt Militärgefängnis, war
bis 1789 Staatsgcfängnis für die Protestanten,
dann polit. Gefängnis bis 1852.
Ercsta, Hauptort des Thales Avers (s. d.).
Crestien de Troyes, s. Cbre'tien de Troyes.
Crestola, s. Monte-Crestola.
Crefton, Stadt im County Nnion des nord-
amerik. Staates Iowa, südwestlich von Des Moines,
hat (1890) 7200 E. und Werkstätten der Chicago-
Burlington and Quincy-Bahn.
vrsta. (lat.), Kreide.
Eretacische (Cretace'ische) Formation, so-
viel wie Kreidcformation (s. d.).
Ercte (frz., spr. kräht) oderKamm, die nach oben
gerichtete Kante, in der zwei Böschungen zusammen-
stoßen. Bei Brustwehren unterscheidet man eine in-
nere C. an dem Zusammenstoß der Vrustwebrkrone
mit der innern, und eine äußere C., am Zusammen-
stoß der Brustwehrkrone.mit der äußern Brustwchr-
böschung.
Cret'lcus, s. Kretischer Versfuß.
Cretineau-Ioly (spr. -noh scholih), Jacques,
franz. Schriftsteller ultramontaner Richtung, geb.
23. Sept. 1803 zu Fontenay in der Venöse, bereiste
nach Studien im Seminar St. Sulpice zu Paris
Italien und Deutschland, wurde 1837 Leiter der
"NuropL uiouÄi-eliiciuO" und starb 1. Jan. 1875 in
Paris. C. veröffentlichte zuerst religiös gefärbte
Gedichte, wie die "01i3.iit3 i0n^in8" (1826), "1^68
1iappi8t68') (Angouleme 1828), "1ii8pirHtioii81>06-
ti<iut53" (ebd. 1829). Nach der Iulircvoluüon war
C. Redacteur legitimistischer Journale in der Pro-
vinz und schrieb mehrere Wcrtc über die Kämpfe in
derVmde'c. Dahin gehören: "i3pi8<)668 äo" AN6ri-68
66 Ia Vttuäoo" (1834), "HiäwirO 663 FLusr^ux
6t 6"8 oiiei'8 v6Qä66Q8" (1838), "Ni8t0ii6 66 lg.
Veiiäes uiilitairL" (4 Bde., 1840 - 41; 2. Aufl.
1843). Ferner veröffentlichte er: "Ii^toire 668
trkit68 äe 1815 6t äs Isur exseution" (Par. 1842),
"Ilistoiiß r6UZi6N36, P0iiti<iu6 st 1itt6rHii6 ä6 1a
emnMLnw ä6 Z68U8" (6 Bde., 1844-46; 3. Aufl.
1851; sein bekanntestes, im Auftrag des Ordens
verfaßtes Werk), "1.6 ?^6 0i6ui6iit XIV" (1853),
"3c6Q6ä ä'It3.1i6 6t ä6 V6nä66" (1853), "I^'I^1i86
I'0m5l.iii6 611 tacs ä6 1a r6v0iuti0Q" (2 Bde., 1859),
"1Ii8t0ii'6 ä6 1^01118 ?Iii1ipp6 ä'OllsauZ 6t äs 1'Ol'
l6ÄQi8ui6" (2 Bde., 1863), "N6lli0ii-63 äu OaräiiiHi
(^0U83.1vi" (2 Bde., 1864), "Hi8toir6 ä68 troi8 ä6r-
ni6r3 priiic:68 66 1a. mai80n 66 O01166" (2 Bde.,
1866), "1l0NHp3,rt6,16 conco^Ht 66 1801 6t 16 lüai'-
6iu^I 00Q3Hivi)) (1869). - Vgl. Maynard, ,1. 0., 8a
vi6 pnliti<iu6, ro1i^ittU86 6t litt^rHii^ (Par. 1875).
Orotio hieß im ältern röm. Rechte eine ausdrück-
liche Erklärung, die Erbschaft anzutreten. Häusiger
schrieb der Erblasser eine ö. vor, welche an eine her-
kömmlich einhundert Tage betragende Frist seit Kennt-
nis von der Vernfung gebnnden war (dann sprach
man von cr6ti() vu1g'ü.i-i8), aber auch unmittelbar von
dem Tode des Erblassers an bestimmt sein konnte
(c!'6tio ooutWüH). Zur Zeit der christl. Kaiser wurde
die 0. beseitigt.
Cretius, Konstantin, Maler, geb. 6. Jan. 1814
zn Vrieg, kam 1835 nach Berlin, wo er in das
Atelier von Wach eintrat. 1838 errang er mit Ja-
kobs Trauer um Joseph den großen akademischen
Preis. Der 1839 gemalte Labetrunk (Berliner Na-
tionalgalerie) verrät das Studium von Dou und
Mieris. Nachdem C. 1839-42 Paris und Rom
besucht hatte, ging er 1846 im Anftrage des Königs
Friedrich Wilhelm IV. nach Konstantinopel, wo er
für den Sultan Abd ul-Medschid verschiedene Por-
träte ansführte. Nach Berlin zurückgekehrt, malte
er meist Sittenbilder aus dem Voltsleben des südl.
Europa; hierher gehören: Türk. Strahcnschreiber,
Neapolitanerin am Strande (Stettin, Museum),
Aue Maria ital. Landleute (1851), Tabulettkrämer
am Burgthore. Von seinen hiftor. Gemälden sinö
hervorzuheben: Ludwig XIV. und Maria Mancini
beim Schachspiel (1859), Kurprinz Friedrich Wil-
helm im Haag (1860), Der Einzng der Salzburger
Auswanderer in Berlin (1864), 1^'Nt^t e'68t moi.
Mit Vorliebe malte er auch Scenen aus der engl.
Revolution: Cromwell in einer Versammlung von
Independenten, Gefangene Kavaliere vor Cromwell
(1867; Berliner Nationalgalerie), und Cromwell wird
1637 an der Auswanderung gehindert. Für den
Rittersaal des Iobanniterordens in Sonnenburg
schuf er drei Gemälde: den Ritterschlag des Prin-
zen Albrecht, die Thätigkeit des Ordens im Feld-
zuge in Schleswig, die Unterstützung der Christen
in Syrien (1865).
Cretonne sspr. -tönn), eine Art Leinwand, die
in der Normandie hergestellt wird; auch ein kräftiger
Baumwollstosf, der, meist mit großen Mustern be-
druckt, zu Vorhängen und Möbelbekleidungen be-
nutzt wird.
Creus oder Creux, Cabo de, das äußerste
Nordostkap Spaniens, in 42° 19^ 14" nördl. Br.
und 3° 1i^ 23" östlich von Greenwich, trägt einen
Leuchtturm. Im Altertum hieß es ^pQro6i8ium.
Creuse (spr. kröhs'; lat. <>03o), Fluß im Innern
Frankreichs, entsteht nördlich von dem Plateau de
Millevache, nahe bei Feniers, am Fuße des 954 m
hohen Odouze, flieht nordwestlich durch malerische
Schluchten über Felletin, Aubusson (428 m) und Le
Montier d'Ahun l340 m), gcht dann unter dem 56 m
hohen Viadukt der Eisenbahn von Montlucon nach
Limoges hindurch und nimmt bei Fresselines' von O.
her die Petite C. auf, durchfließt das Depart. Indre,
trennt die Depart. Vienne und Indre-et-Loire und
mündet nach 235 kin nordwestl. Laufs unterhalb
La Haye-Descartes in den Loirezustuh Vienne, nur
auf der letzten Strecke (etwa 8 km) schiffbar.
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