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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Dorage - Dordogne
s>0rkliu8; Ia <:omt68361). ä'I. (Brüfs. 1863); Cecchetti,
j^idlio^rati". äeiia. pi-incip6883. I). ä'I. 1855 - 68
(Vened. 1868), später umgearbeitet u. d. T. v. 6 1a
P068I". 2.IdI.u686 (ebd. 1871); Cortambert, 1^63 Ml-
8tr68 V07HF6U868 (2. Aufl., Par. 1866); Driarte,
?0rtrHit8 008M0p0lit68 (ebd. 1870).
Dorage (frz., fpr. -rahfch'), Vergoldung.
Dorar el-Atik, Stadt in der pers. Provinz
Chusistan, 90 km östlich von Basra, am Dfcherahi,
von dem aus hier ein Kanal zum Karun und zum
Schatt el-Arab geht, hat etwa 6000 (5., ist schlecht
gebaut, von einem Erdwall umgeben und liegt
mitten in ungesunden Sümpfen, welche der Dsche-
rahi und der Karun während eines Teils des Jahres
nnter Wasser halten. Die Stadt ist Residenz eines
balb unabhängigen pers. Scheich, der mit 20000
Fußsoldaten und 5000 Reitern die Grenze gegen
Irak-Arabi zu schützen hat. Die infolge des Salz-
gehalts unergiebige Ebene heißt das Dorakistän
oder Kabän.
Dorakistän, s. Dorak el-Atik.
Doran, John, engl. Schriftsteller, geb. 11. März
1807 inLondon, empfing feine Erziehung in Deutsch-
land und Frankreich und schrieb schon 1824 das
Melodrama "^U8tie6, or t1i6 Veuetiini^e^v", das
am Surreytheater in London aufgeführt wurde. Er
war 1841-52 Redacteur der "(Hm-cii cmä 3wte
(7I.26U6", auch mehrmals des "^tkßuaknm". Sein
erstes größeres Werk war "lli3toi'^ 9,nä HntihuitieZ
l)k t1i6 dorouFQ and tmvn ol I^eaäiuF in Zeik-
8iiir6" (1835). Es folgten: "I^ilia 60101-033,, m6M0ii'8
ok t1i6 äue1^683 0k^nF0u1öm6" (mit Mrs. Roiner,
1852), "I.if6 0k Dr. Ncw. ^0unZ" (im 1. Bd. von
Joungs "^0r1i8", 1854), ttHaI)it8 auä inen" (1855),
"I^iv63 ok t1i6 l^U66Q8 0t NnFiauä of tilö 1l0U36 0t
Illuwver" (2 Bde., 1855; 4. Aufl. 1875), "XuiFiit8
anä tiisir 6^8" (1856), "N0n^i'c1i8 rLtireä t'iom
1'U8iuL88" (2 Bde., 1857), "^ 1ii8t0i')' 0l c0urt'k00i8"
(1858), "I<(^v picwi'68 a.nä oiä MN6I3" (1859),
c<^. doolc ok tli6 pi'ine63 0k ^V9.i68" (1860), "^ me-
M011- 0k tzu66U ^ä6l3>iä6" (1856), "11i6ir ^I^'63ti63'
80i-vaiit8)) (1864; neue Ausg., von Löwe, 1888),
eine Geschichte der engl. Vühne von Vetterton bis
Kcan, "8aiQt8 anä 8inu6i8" (1868), dann sein
anziehendstes Buch: "^. Ikä^ 0k tiis 1ll3t cLiiwi^
(Nr8.N1i2ll1)6t1iN0ntaZu6),i11u8ti'at6ä in derun^u-
I)1i3il6ä i6tt6i3u (1873),"I^0uä0u in ^acodite tini63"
(2 Bde., 1877-79), "N6ui0ir3 ok our Freat t0^vii3"
(1878), "Iu anä ildout vrui^ I^au6v (1881), welche
Werke große Velesenheit an den Tag legen, wenn-
schon der wissenschaftliche und litterar. Wert nicht
sehr hoch steht. Außerdem gab er "Iiw 1a8tMir-
n".i8 okUoracL^Vkipoik" (2Bde., 1859) und "^lann'
ll.nä maun6r8 kt tli6 court 0k Il"i0i'6uc6 1740-86"
(2 Bde., 1876), Sir Horace Manns Briefe an Wal-
pole, heraus und nahm an den vom Herzog von
Manchester geleiteten "Ximdoiton ?ap6i-8" teil.
1873-78 leitete D. die eigenartige vielgelesene
litterar. Wochenschrift "^0w3 anä "Hu6ri68". Er
starb 25. Jan. 1878 in London.
Dorant, f. ^utii-i-liwuin; weißerD., s. ^ckiliea.
Dora Riparia, s. Dora (Flüsse).
Dorat (spr. -rah), Claude Ios., franz. Dichter,
geb. 31. Dez. 1734 zu Paris, widmete sich anfangs
dem Rechtsstudium, dann dem Militärstande, bis
er sich ganz seinen dichterischen Neigungen überließ.
Er schrieb Trauerspiele, die aber wenig Beifall fan-
den; besser gelangen ihm kleine, feiner Zeit vielbe-
wunderte Erzählungen, Lieder und poet. Episteln.
Die didaktischen Gedichte der Engländer veranlaßten
ihn, die Theorie der Schauspielkunst in der Form
eines Lehrgedichts: "1.3, äöcwm^tion tüekti'kis"
(1771), zu entwickeln. Unter seinen Lustspielen
fanden "1^ ksinto pai- Hinour" (1733) und "1.6 c61i-
1)ataii'6" (1776) den meisten Beifall. D. war der
erste franz. Schriftsteller, der in feinem Werke "I.'iä66
äe 13. p063i6 aiiemkwäe" feine Landsleute auf die
deutsche Litteratur nachdrücklich aufmerkfam machte.
Mehrere Jahre war er Herausgeber des "^ournHi
ci68 Vam68'>. Er starb 29. April 1780 zu Paris.
Seine sämtlichen Werke erschienen in 20 Bänden
(Par. 1764-80); "(Nuvi'^ ekoi8i68" in 3 Bän-
den (ebd. 1786 u. ö.). - Vgl. Desnoiresterres, 1.6
cksvaiier <Ü1. D. 6t 168 P06t68 1"F6r8 au XVIII^
8i0cl0 (Par. 1887).
_l)'O?'d., bei naturwissenschaftlichen Namen Ab-
kürzung für den Paläontologen Alcide Desfalines
d'Orbigny (s. d.).
T>örböt, Stamm der Kalmücken (s. d.).
Dorchester (fpr. dortfchest'r), Hauptstadt der
engl. Grafschaft Dorsct, an dem in die Poolebai
des Kanals gehenden Frome, hat (1891) 7946 E.,
ein Mufeum mit röm. und brit. Altertinnern, Rui-
nen eines Schlosses; Tuchfabriken, Viehmärkte und
Handel mit Butter und Schafen, die auf den nahen
Hügeln in großer Zahl gehalten werden. 1889 ward
W. Barnes, dem Dichter von Dorsetshire, in D. ein
Standbild errichtet. In der Nähe Maumburg
Ring, ein vorzüglich erhaltenes röm.Amphitheater,
das 12000 Zuschauer faßte, und Maiden Castle,
ein verschanztes Lager aus brit. Zeit (vielleicht
das Dunium des Ptolemäus). - D., das kelt.
Durnovaria wurde von den Römern befestigt.-
Vgl. Case, 6niä6 to v. (ursprünglich vom Dlchter
Barnes verfaßt).
Dorchester (spr. dortschest'r), bis 1869 eine
selbständige Stadt im nordamerik. Staate Massachu-
setts, seitdem als 16. Bezirk in den Verband von
Boston (s. d.) aufgenommen, wurde 1630 von den
Puritanern gegründet und blühte befondcrs durch
den von ihnen zuerst betriebenen Stockfischfang.
Dordogne (spr. -dönnj, lat. I)ui-aniu8), rechter
Nebenfluß der Garonne, entsteht im franz. Depart.
Puy-dc-Döme in 1720 m Höhe am Puy-de-Sancy
aus der Vereinigung der Dore mit der 35 in hohen
Cascade du Serpent und des Höllenbachs, stießt an
den Mont-Dorc-Vädern (1047 ni) vorbei, tritt nach
Aufnahme der Nhue bei den Rninen des Schlosses
Madic in enge, zwischen 150-250 m hohen steilen
Wänden gelegene Felsschluchten ein. Diese erweitern
sich erst beim Eintritte der Maronne. Die D. bildet
erst die Grenze zwischen den Depart. Puy-de-Döme
und Cantal auf der einen und Corröze auf der andern
Seite, durchströmt dann in westl. Richtung die De-
part. Lot, Dordogne und Gironde und ergießt sich
nach einem 490 kin langen Laufe unterhalb Bourg,
1200 m breit, in die Garonne, die von hier ab den
Namen Gironde annimmt. Die D. ist 300 km weit
aufwärts bis Souillac fchiffbar, und Seeschiffe kön-
nen bis zur Stadt Libourne (43 kni weit) hinauf-
fahren. Sie nimmt rechts die Vözere mit der Cor-
reze und die Isle mit der Dronne (beide fchiffbar),
links die Ccre auf. Ihr oberes Thal (bis Lalinde)
ist sehr romantisch und schön, das untere außer-
ordentlich fruchtbar.
Dordogne (spr. -dönnj), Departement in Süd-
srankreich, nach dem Flusse D. benannt, besteht aus
der Landschaft Pe'rigord und Teilen von Agenois,