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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Eliasberg (in Nordamerika) - Eliot (Familie)

Berggipfeln an Stelle derjenigen des Helios getreten. Ein solcher E. ist der Gipfel (2409 m) des lakonischen Gebirges Taygetos (s. d.).

Eliasberg, engl. Mount-St. Elias, der höchste Gipfel Nordamerikas, erhebt sich unter 141°20' westl. L. von Greenwich, dem Grenzmeridian zwischen Alaska und Britisch-Nordamerika, zu 5520 m Hohe. Seit 1837 und 1847 ist an der wild zerrissenen Spitze des mit Schnee und Eis bedeckten Berges vulkanische Thätigkeit nicht beobachtet worden. Die dem E. entströmenden Gletscherwasser machen das Meereswasser trotz starker Strömung über 1 Meile seewärts noch trinkbar.

Elmsfeuer, s. Elmsfeuer.

Elidieren (lat.), ausstoßen, besonders einen Vokal (s. Elision).

Elie de Beaumont (spr. elih de bomóng), Jean Baptiste Armand Louis Léonce, franz. Geolog, geb. 25. Sept. 1798 zu Canon im Tepart. Calvados, machte seine Studien am College Heinrichs IV. und an der Polytechnischen Schule und widmete sich hierauf an der École des mines dem Bergfache. Bereits seit 1821 machte er im Auftrage der Regierung metallurgische Reisen, besonders nach England, über die er teils in den "Annales des mines", teils in der "Voyage métallurgique en Angleterre" (mit Dufrénoy, Par. 1827; 2. Aufl., 2 Bde., ebd. 1837-39, mit Atlas) Bericht erstattete. 1829 ward er Professor der Geologie an der Ècole des mines, 1832 am Collège de France, 1835 Mitglied der Akademie der Wissenschaften und 1853 beständiger Sekretär derselben. E. starb 22. Sept. 1874 auf seinem Schloß Canon bei Caen. Schon 1825 begann E. mit Dufrénoy die geolog. Durchforschung Frankreichs, deren Ergebnisse er in zahlreichen Abhandlungen sowie in einer Reihe selbständiger Werke niederlegte. Dahin gehören die "Observations gélogiques sur le différentes formations dans le système des Vosges" (Par. 1829) und die "Memoires pour servir à une description géologique de la France" (mit Dufrénoy, 4 Bde., ebd. 1830-38). Sein Hauptwerk jedoch bildet die "Explication de la carte géologique de la France" (mit Dufrénoy, Tl. 1, 6 Blatt, ebd. 1841; Tl. 2-4, ebd. 1848-78), die für die damalige Zeit ein Meisterwerk war. Besonders ist die Theorie der Erhebung der Gebirgszüge von ihm ausgebildet worden. Seine Ansichten darüber und über die verschiedene relative Erhebungszeit der hauptsächlichsten curop. Gebirgszüge, die er in 21 Erhebungssysteme teilt, hat er in mehrern Abhandlungen und auch in einer besondern Schrift: "Recherches sur quelques-unes de révolutions de la surface du globe" (Par. 1834) mitgeteilt. Seine spätern Ideen über die anscheinende Gesetzmäßigkeit in der Anordnung der Gebirgszüge auf der Erdoberfläche ("Notice sur le système des montagnes", 3 Bde., Par. 1852) arteten jedoch in Phantasien aus.

Elieser, der Obersklave und Hausverwalter Abrahams, den dieser vor der Geburt eines Sohnes zum Erben ausersehen, und wahrscheinlich derselbe, den er später für den Sohn Isaak als Brautwerber um Rebecca nach Mesopotamien sandte. Der Name bedeutet: Gott ist die Hilfe. - E. hieß auch der zweite Sohn Moses' von der Zippora.

Elieser ben Hyrcanos, in der Mischna gewöhnlich Rabbi Elieser genannt, Mischnalehrer im 1. Jahrh. Seine Frau war Enkelin des in der Apostelgeschichte erwähnten Gamaliel, er selbst Zeitgenosse der Zerstörung Jerusalems durch Titus. Das dem E. zugeschriebene Buch "Pirke R. Elieser" oder "Boraita de-Rabbi Elieser", das in allegorisch-mystischer Wcise die alte Geschichte behandelt und, wie es scheint, unvollendet geblieben ist, gehört frühestens dem 8. Jahrh. an. Es erschien in Konstantinopel 1519 u. ö.; mit lat. Übersetzung von Vorstius Leiden 1644; mit hebr. Kommentar Wilna 1838.

Eligieren (lat.), auswählen; eliglbel, wahlfähig, wählbar; Eligibilität, Wählbarkeit.

Eligius (frz. Eloi), der Heilige, Bischof von Noyon, geb. um 588 zu Chatelat bei Limoges, stammte aus römischer, altchristl. Familie, erlernte die Goldschmiedekunst (daher Schutzpatron der Goldschmiede, auch der Schmiede überhaupt, besonders der Hufschmiede), ging 610 nach Paris und gewann durch seine Kunstfertigkeit großen Einfluß auf König Chlothar II., besonders aber auf Dagobert I. (seit 628). Er baute Kirchen, begründete zahlreiche Klöster, sorgte für die Armen und steuerte manchem Übelstand. Wider seinen Willen von Chlodwig II. 641 zum Bischof von Noyon ernannt, machte er sich in diesem Amte namentlich um die Christianisierung der im Norden seines Sprengels wohnenden heidn. Flandrer, Friesen und Sueven verdient. Nach Chlodwigs Tod erhielt er wieder die frühere Vertrauensstellung am Hofe. Er starb 30. Nov. 658 oder 659. Der aus Bronze gefertigte sog. Stuhl Dagoberts (s. Faltstuhl) gilt als sein Werk. Sein Gedächtnistag ist der 1. Dez. Sein Leben schrieb Ardeon, Bischof von Rouen (gest. 683). - Vgl. Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit, 5. Lief. (Berl. 1849, von Abel).

Elihu Burrit, amerik. Philanthrop, s. Burrit.

Elimeia, antike Landschaft, s. Elimiotis.

Elimination (lat., "Tilgung"; s. Eliminieren), in der Algebra jedes Verfahren, durch das man eine Größe aus einer Gleichung entfernt. Sind n Gleichungen mit n Unbekannten aufzulösen, so hat man n -1 derselben zu eliminieren, um eine Endgleichung für die nte Unbekannte zu erhalten.

Eliminieren (lat.), entfernen, wegschaffen, streifen, tilgen, z. B. eine in mehrern mathem. Gleichungen vorkommende Größe, Namen aus einer Liste; davon das Substantivum Elimination (s. d.).

Elimiotis (Elimeia), antike Landschaft am obern und mittlern Haliakmon (jetzt Bistrica), von dem epirotischen Stamme der Elimeer bewohnt. Alexander I. von Macedonien unterwarf bald nach dem Perserkriege (um 478 v. Chr.) das Volk.

Eliot (spr. elliōtt), englische, schon im 15. Jahrh. in Devonshire ansässige Familie, die dann nach Cornwall übersiedelte, wo Richard E. die ehemalige Abtei St. Germans an sich brachte, die den Namen Port E. erhielt. Sein Sohn, John E., war einer der bedeutendsten Führer der Opposition unter Karl I. Er war 1592 geboren, saß zuerst unter Jakob I. im Unterhaus von 1614 und wurde 1618 zum Baronet erhoben; zu einer führenden Stellung kam er erst in den Parlamenten Karls I. Erbittert über die Mängel, die er in der Verwaltung erblickte, wurde er aus einem frühern Freunde des Ministers Buckingham dessen schärfster Widersacher. 1626 wegen der Maßlosigkeit seiner Angriffe in den Tower geworfen, mußte er auf Verlangen des Unterhauses bald wieder freigelassen werden. Nach dem Bruch mit dem Parlament 1629 ließ ihn der König vor Gericht stellen, und da E. hartnäckig dessen Zuständigkeit leugnete, so blieb er im Kerker, wo er hinsiechend nach 3½ Jahren, 1632, starb. E. war