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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: h. l.; hl; H. L.; Hlavacek; Hlinka; Hlinsko; Hlubek; Hluboka; h. m.; H. M.; H-moll; H. M. P.; H. M. S.; Hnoss; Hoang-ho

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hl – Hoang-ho

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Hjort'

und wurde 1822 als Lektor der deutschen Sprache und Litteratur an der Akademie zu Sorö angestellt. Seit deren Aufhebung (1849) lebte H. als Privatgelehrter zu Kopenhagen. Seit 1847 gab er eine Reihe polit. Schriften in betreff Schleswig-Holsteins heraus, in denen er das Interesse des dän. Royalismus vertrat, und veröffentlichte einige Bände seines Briefwechsels. Er starb 11. Nov. 1871 zu Kopenhagen. In seinem «Digteren Ingemann og hans Vœrker» (1815) und in «Tolv Paragrapher om Jens Baggesen» (1816) verteidigte H. den Standpunkt der romantischen Schule. In deutscher Sprache gab er «Joh. Scotus Erigena» (1823), in dänischer «Lœren om Villjens Frihed, forsvaret imod en Mediciners Angreb» (1825) heraus. Ferner verfaßte er mehrere linguistische Schriften, so eine «Tydsk Grammatik for Dansktalende» (7. Aufl., Kopenh. 1858) und ein «Tydsk Lœsebog for Dansktalende» (5. Aufl., ebd. 1866). Sein treffliches Werk «Den Danske Börneven» (10. Aufl., in 2 Abteil., ebd. 1877–79) sowie die mit Umsicht ausgewählten «Gamle og Nye Psalmer» (3. Aufl., ebd. 1843) haben in Dänemark vielen Beifall gefunden. Aus K.s Nachlaß erschien «Udsigt over nyere dansk Literatur (ebd. 1872).

hl, Abkürzung für Hektoliter.

h. l., Abkürzung für hoc loco (s. d.).

H. L., in England gebräuchliche Abkürzung für House of Lords, das engl. Oberhaus.

Hlaváček (spr. -tscheck), Anton, Maler, geb. 7. Mai 1842 in Wien, besuchte seit 1858 die dortige Akademie. Eine Reihe bis 1864 entstandener österr. Landschaftsbilder erwarben ihm ein Staatsstipendium, das er zu einer Reise an den Rhein verwendete. In Köln führte er das größere Werk: Aus der Rheinpfalz aus, das mit einem andern Gemälde: Unter den Ahorn, in die kaiserl. Galerie zu Wien kam. 1869 nach Wien zurückgekehrt, schuf er die Bilder: Königssee (im Besitz des Kaisers von Österreich), Abend auf dem Kahlenberge mit Blick auf Klosterneuburg, Im Waldesgrün, Der Steinbruch St. Margarethen in Ungarn und Ausgrabungen prähistor. Gräber bei Sta. Lucia im Küstenlande (letztere beide für das Naturhistorische Museum). Ferner hat H. eine Anzahl von Aquarellen aus dem österr. Alpenlande gemalt.

Hlinka, Adalbert, czech. Novellist, geb. 17. April 1817 in Nekrasín bei Neuhaus, ist kath. Schloßkaplan in Hrádek, schrieb unter dem Pseudonym Franz Pravda eine große Reihe von Erzählungen, Novellen und Bildern aus dem böhm. Volksleben, die zum Teil den «Dorfgeschichten» Auerbachs an die Seite gestellt werden. Einige sind auch ins Deutsche übersetzt. Eine gesammelte Ausgabe erschien in Prag (4 Bde., 1871–77).

Hlinsko, Stadt in der österr. Bezirkshauptmannschaft Chrudim in Böhmen, an der Chrudimka, in 569 m Höhe, an der Linie Deutsch-Brod-Königgrätz der Österr. Nordwestbahn, Sitz eines Bezirksgerichts (172,64 qkm, 23 Gemeinden, 45 Ortschaften, 3039 Häuser, 19207 meist kath. czech. E., darunter 1829 Evangelische, 116 Israeliten), hat (1890) 3478 meist czech. E., Post, Telegraph, ein Bezirksmuseum und bedeutende Möbelstoff-, Weißwaren- und Teppichfabriken (von Haas in Wien). – H. gehörte früher zu den sog. schutzunterthänigen Städten. Der Name deutet auf hlina (d.h. Töpferthon) und steht mit dem Hafnergewerbe in Verbindung, das dort ehemals stark betrieben wurde. ↔

Hlubek, Franz Xaver Wilh. von, Agronom, geb. 11. Sept. 1802 in Chabitschau in Österreichisch-Schlesien, studierte zu Brünn Philosophie und hierauf in Wien Jurisprudenz, Chemie und Landwirtschaft. 1829 erhielt er eine Anstellung in Wien, wurde 1832 Professor der Landwirtschaft zu Lemberg und 1833 in gleicher Eigenschaft nach Laibach versetzt. H. wurde 1839 Professor der Land- und Forstwirtschaft zu Graz, Referent des Centralausschusses der steiermärk. Landwirtschaftsgesellschaft und Administrator des Versuchshofs und des Musterweingartens. 1870 ward H. in den Ritterstand erhoben. Er starb 10.Febr. 1880 in Graz. Als Begründer des Seidenbaues in Steiermark, als Teilnehmer an den agrarischen Kongressen hat H. eine unermüdliche Thätigkeit entfaltet, wie auch seine Gegnerschaft hinsichtlich der Liebigschen Lehre zur Klärung der letztern erheblich beigetragen hat. Er schrieb: «Die Ernährung der Pflanzen und die Statik des Landbaues» (gekrönte Preisschrift, Prag 1841), «Versuch einer neuen Charakteristik und Klassifikation der Rebsorten» (Graz 1841), «Beantwortung der wichtigsten Fragen des Ackerbaues» (ebd. 1842), «Die Landwirtschaft des Herzogtums Steiermark» (ebd. 1846), «Die Landwirtschaftslehre in ihrem ganzen Umfange» (2. Aufl., 2 Bde., Wien 1851–52), «Bericht über die engl. Landwirtschaft und die Londoner Ausstellung» (Graz 1852), «Die Betriebslehre der Landwirtschaft» (Wien 1853), «Die Bepflanzung des Karstes» (Graz 1858), «Ein treues Bild des Herzogtums Steiermark» (ebd. 1860), »Der Weinbau der österr. Monarchie» (ebd. 1864), «Die wichtigsten Lehren der Landwirtschaft» (ebd. 1867), «Maulbeerbaum und Seidenzucht» (1880) u.a.

Hluboká, czech. Name von Frauenberg (s. d.) in Böhmen.

h. m., Abkürzung für hujus mensis (lat., dieses Monats) oder für hoc mense (in diesem Monat).

H. M., in England gebräuchliche Abkürzung für His oder Her Majesty, Seine oder Ihre Majestät.

H-moll (ital. si minore; frz. si mineur; engl. B major), die Moll-Tonart, bei der zwei ♯ vorgezeichnet sind; parallele Dur-Tonart ist D-dur. (S. Ton und Tonarten.)

H. M. P., Abkürzung für hoc monumentum posuit (lat., hat dieses Denkmal errichtet).

H. M. S., in England gebräuchliche Abkürzung für His (oder Her) Majesty's Ship (Steamer oder Service), Seiner (oder Ihrer) Majestät Schiff (Dampfer oder Dienst).

Hnoss, Tochter der Freyja (s. d.).

Hoang-ho, Huang-ho oder Hwang-ho, d.h. Gelber Fluß, auch schlechtweg Ho, «der Fluß», genannt, nach dem Jang-tse-kiang der größte Fluß Chinas, entspringt zwischen 96 und 97° östl. L. von Greenwich und 35 und 36° nördl. Br. im Gebiete der Mongolen von Küke-nur, auf dem nördl. Abhange der Bajan-khara-Kette, durch die sein Quellgebiet von dem obern Laufe des Jang-tse-kiang getrennt wird. Sein mongol. Name ist Khara-müren («Schwarzer Strom»), auch Khatun-müren («Kaiserin-Strom»), Eke-müren («Mutterstrom»); tibetisch heißt er Ma-tschu. Er durchströmt die Landseen Tscha-ling und O-ling und bildet alsdann eine S-förmige Krümmung gegen Nordosten, nähert sich der großen Mauer, verläuft auf kurze Strecke innerhalb derselben, durchbricht sie bei Ning-Hia, umschreibt alsdann bogenförmig das Land der Ordo-Mongolen (Ho-thao, «Schlinge des Flusses»), durchbricht die Chinesische Mauer

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 223.