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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Königsbriefe - Königshütte
und Telegraphenamtes von Unna, eine kohlen-
säurereiche Kochsalzquelle (34° (^.) und ein Vade-
haus (1893:1703 Kurgäste). Die Saline, jetzt die
bedeutendste Westfalens, mit 3000 m langen Gra-
dierhäusern und 31 Siedepfannen, erzeugt jährlich
ctwa 16000 t Salz.
Königsbriefe, s. Bohnenkönigsfest.
Königsbronn, Dorf im Oberamt Heidenheim
des württemb. Iagstkreises, nahe der Quelle der
Brenz, an der Linie Aalen-Ulm (Brenzbahn) der
Württcmb. Staatsbahnen, hat (1890) 1282 E., Post,
Telegraph, ein königl. Eisenhüttenwerk mit elektri-
scher Kraftübertragung, chem. Fabrik, Dampfziegelei
und ein großes Wasserwerk für 40 Ortschaften.
Königsbrück, Stadt in der Amtshauptmann-
sHaft Kamenz der sachs. Kreishauptmannschaft
Vautzen, an der Pulsnitz in hügeliger Gegend, an
der Nebenlinie Klotzsche-K. (19,5 km) der Sächf.
Staatsbahnen, Sitz eines Amtsgerichts (Land-
gericht Bautzen) und Untersteueramtes, hat (1890)
2414 E., darunter 53 Katholiken; in Garnison
die reitende Abteilung des Feldartillerieregiments
Nr. 12, Post, Telegraph, zwei Kirchen, Rathaus,
schönes Schloß, Eisenquelle mit Bade- und Logier-
haus, Kasernement für denInfanteriegefechtsschieß-
platz in den Laußnitzer Forsten, Vorschußverein,
elektrische Straßenbeleuchtung; Emaillierwerk, be-
deutende Töpfereien, Porzellanöfenfabriken, Han-
delsmühle, Schuhmacherei, Granitsteinbrüche und
wird als Kurort besucht (1893: 165 Kurgäste). In
der Nähe der Keulen- oder Augustusberg (409 m)
mit einem Obelisken zum Andenken an König Fried-
rich August II. - K. wird urkundlich zuerst 1268,
als Stadt 1331 genannt.
Königsbrunnen, s. Königstein 1. ^217 a).
Königschinarinde, s. Chinarinde (Bd. 4, S.
Königsdorf-Iastrzemb, Dorf im Kreis Ryb-
nik des preuh. Reg.-Bez. Oppeln, beim Dorfe Ober-
Iastrzemb, hat (1890) 376 E.und eine jod- und
bromhaltige Kochsalzquelle mit Kurhaus (1893:
673 Kurgäste). - Vgl. Gscheidlen, Analyse der
Quelle zu K. (Bresl. 1877); Weihenberg, Das jod-
und bromhaltige Solbad K. in Oberschlesien, seine
Kurmittel und Wirkungen (Berl. 1879).
Königsee. 1) Landratsamtsbczirt im Fürsten-
tum Schwarzburg-Rudolstadt (Oberherrschaft), hat
268,72 hkiu, (1890) 29182 (13838 männl., 15344
weibl.) E., darunter 69 Katholiken; 53 Gemeinden
und umfaßt die Amtsgerichtsbezirke K. und Ober-
weißbach. - 2) K. in Tbüringen, Kreisstadt im
Landratsamt K., an der zur Schwarza gehenden
Rinne, in 385 m Höhe, am Fuße des Thüringer-
waldes , Sitz des Landratsamtes und eines Amts-
gerichts (Landgericht Rudolstadt), Rent- und Steuer-
amtes, hat (1890) 2706 evang. E., Post zweiter Klasse,
Telegraph, Krankenhaus und Hospital, Vorschuß-
verein, Sparkasse; Thüringer Kunstfärberei, Fabri-
kation von Vleiweiß, Schläuchen, Oblaten, Stroh-
und Puppenhüten, Schuhwaren und den sog. König-
seer Waren (Salben, Tinkturen u. a. Arzneien),
die früher durch sog. Balsamträger vertrieben wur-
den; ferner große Gerbereien, zwei Brauereien,
Dampfschneidemühlen, Gipsbrüche und -Mühlen so-
wie große Porzellansandgruben.
Königseichhorn (3cwru3 inäicuL ^^.), das
größte Eichhörnchen (s. o.). ^s. Eiderente.
Königseiderente, soviel wie Prachteiderente,
Königsfarn, s. Osinnnäa.
Königsfasan, s. Fasanen.
Artikel, die man unter K vermiet, sind unter (l aufzusuchen.
Königsfelden, Heilanstalt für Geisteskranke,
im Bezirk Vrugg des schweiz. Kantons Aargau,
ehemals Abtei, 1 ^ui südöstlich von Brugg, in 364 m
Höhe, 1872 an der Stelle eines alten Klosters er-
richtet. Die Abtei (Klarissinnen- und Minoriten-
kloster) wurde 1310 von Elisabeth von Österreich
an der Stelle errichtet, wo 1308 König Albrecht 1.
ermordet worden war. Von dem Kloster ist nur die
Kirche und die Wohnung der Königin Agnes er-
halten. Der Chor der Kirche, mit prachtvollen
Glasgemälden (14. Jahrh.), diente bis vor kurzem
zum Gottesdienst.
Königsfifcher, soviel wie Riesensischer, s. Eis-
vogel und Baumlieste.
Königsgeier, s. Kondor.
Königsgelb, s. Auripigment.
Königsgesetz, dänisches, vom König Fried-
rich III. 14. Nov. 1665 unterzeichnetes Grundgesetz.
(S. Dänemark, Bd. 4, S. 767 d.)
Königsgrün, s. Schweinfurter Grün.
Königshöfen. 1) Bezirksamt im bayr. Reg.-
Bez. Unterfranken, hat 559,14 t^m, (1890) 29026
(13935 männl., 15091 weibl.) E., 74 Gemeinden
mit 177 Ortschaften, darunter 2 Städte. - 2) K.
im Grabfeld, Bezirksstadt im Bezirksamt K., nahe
der meining. Grenze, an der Fränkischen Saale und
der Nebenlinie K.-Neustadt a. S. (23,31cm) der Bayr.
Staatsbahnen, Sitz des Bezirksamtes, eines Amts-
gerichts (Landgericht Schweinsurt), Rentamtes und
einer Auffchlageinnehmerei, hat (1890) 1710 E., dar-
unter 115 Evangelifche und 81 Israeliten, Posterpe-
dition, Telegraph und Fernsprechverbindung. -
K. hatte schon 770 eine eigene Pfarrei, gehörte im
11. Jahrh, den Gaugrafen von Henneberg; 1245
kam es an Coburg, wurde im 14. Jahrh, befestigt,
kam 1354 an Württemberg, fpäter an das Stift
Würzburg. 1631 wurde die Stadt von den Schwe-
den, später von den Kaiserlichen, 1796 von den
Franzosen erobert. Die Festungswerke wurden 1830
abgetragen. Vgl. Rost, Beschreibung der Stadt
und Festung K. - 3) K. in Baden, Stadt im
Amtsbezirk Tauberbischofsheim des bad. Kreises
Mosbach, an der Tauber und den Linien Heidel-
berg-Würzburg und Wertheim-Mergenthcim der
Bad. Staatsbahnen, hat (1890) 1434 E., darunter
32 Katholiken; Post, Telegraph; Hopfen-, Tabat-
und Weinbau. Hier siegten 2. Juni 1525 die Trup-
pen des Schwäbischen Bundes über die Bauern. -
4) Vorort von Straßburg im Elsaß, früher Dorf,
ist bekannt durch den Abschluß der Kapitulation von
Straßburg, 28. Sept. 1870.
Königsholz, s. Eisenholz.
Königshütte, Stadt im Kreis Beuthen des
preuß. Reg.-Bez. Oppeln, 11 Kin von der russischen
und 15 km von der österr.
^ Grenze entfernt, 1869 durch
Zusammenlegung mehrerer Ge-
meinden gebildet, an der Linie
Veuthen-Schwientochlowitz der
Preuß. Etaatsbahnen, ist Sitz
eines Amtsgerichts (Landge-
richt Beuthen) und einer Vcrg-
inspektion, hatte 1871: 19536,
1880:27 522 und 1890: 36502
(18075 männl., 18427 weibl.) E., darunter 4354
Evangelische und 832 Israeliten, Postamt erster
Klasse, Telegraph, Anschluß an das oberschles. Fern-
sprechnetz, evang. Kirche (1844), zwei kath. Kirchen,
St. Barbara (1852) und St. Hcdwig (1873), Syna-