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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

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Montrose Burghs - Monumenta Germaniae historica

ist Douglas Graham, fünfter Herzog von M., geb. 7. Nov. 1852, General der königlich-schott. Garde-Bogenschützen.

Montrose Burghs (spr. -rohs börgs), Gruppe schott. Städte (Arbroath, Brechin, Forfar, Inverbervie, Montrose), die gemeinsam ein Parlamentsmitglied wählen.

Montrouge (spr. mongruhsch), Vorort von Paris, im franz. Depart. Seine, Arrondissement Sceaux, an der Bièvre, 3 km südlich von der Hauptstadt, Station der Pariser Gürtelbahn, mit (1891) 11 992 E.; Fabrikation von Chemikalien, Leder, Bleistiften und Cichorien; dabei das Fort M.

Monts, Alexander, Graf von, deutscher Marineoffizier, geb. 9. Aug. 1832 zu Berlin, trat 1849 in die preuß. Marine und wurde 1856 Lieutenant zur See. In diese Zeit fällt eine Kommandierung zur Dienstleistung in der engl. Marine, um deren Einrichtungen kennen zu lernen. 1864 zum Kapitänlieutenant befördert, war er drei Jahre Adjutant beim damaligen Oberkommando der Marine. Seit 1868 Korvettenkapitän, war M. Mitglied der Sektion für Marine- und Küstenangelegenheiten. Schon während des Krieges 1870-71 war er mit der Oberleitung der Hafensperre betraut und wurde nachher Inspecteur des Torpedowesens und Commandeur des Artillerieschulschiffs Renown. Im Kriege gegen Dänemark 1864 war M. Kommandant der Loreley und machte als solcher das Gefecht bei Jasmund mit. Er wurde 1874 Kapitän zur See, machte 1875-77 als Commandeur der Vineta eine Reise um die Erde und kommandierte den Großen Kurfürst, als dieser 1878 unterging. M. wurde 1881 Konteradmiral, als welcher er von 1883 ab den Posten des Chefs der Marinestation der Nordsee innehatte, und 1884 Viceadmiral. Kaiser Wilhelm II. berief ihn im Juli 1888 unter Ernennung zum kommandierenden Admiral zur Stellvertretung des Chefs der Admiralität. M. starb 19. Jan. 1889 in Berlin.

Mont-Saint-Amand (spr. mong ßängtamáng), Vorort von Gent (s. d.).

Mont-Saint-Jean (spr. mong ßäng schang), Dorf in der belg. Provinz Südbrabant. 18 km südlich von Brüssel; nach M. benennen die Franzosen die Schlacht bei Belle-Alliance oder Waterloo (s. d.).

Mont-Salvage (spr. mong ßalwahsch'), der Berg, auf welchem der heil. Gral (s. d.) verwahrt ist.

Montserrado, Kap, s. Mesurado.

Montserrat, berühmte Benediktinerabtei in der span. Provinz Catalonien, jetzt größtenteils in Ruinen liegend, steht auf der halben Höhe des 1237 m hohen M. (des "gesägten Bergs"), welcher den Raum zwischen den tief eingeschnittenen Thälern des Besos, Llobregat und der Noyn erfüllt und namentlich gegen den Llobregat in zerrissenen Wänden abstürzt. Sifredo el Velloso, Graf von Barcelona, ließ hier, wo ein wunderthätiges Marienbild gefunden wurde, 880 das Kloster erbauen. Benediktiner waren bereits 976 hierher versetzt worden, deren große Bibliothek nebst allen Kostbarkeiten bei der Zerstörung durch die Franzosen 1814 verbrannte. Nach der Restauration Ferdinands VII. begann der Bau von neuem, hörte aber auf, als die Mönche während der karlistischen Unruhen vertrieben wurden.

Montserrat, eine der Kleinen Antillen in brit. Besitz, zwischen Guadeloupe und Nevis, 82 qkm groß, mit (1891) 11 762 E., besteht nur aus Trachyt, ist durchaus vulkanisch und nach der Ähnlichkeit mit dem catalonischen Berge M. von Columbus 1493 benannt. M. hat steile Höhen (bis 900 mj. ist gut bewässert, fruchtbar, und führt hauptsächlich Zucker (1892: 50 000 engl. Pfund) und Citronensaft aus. Der Wert der Ausfuhr beträgt 31 614, der der Einfuhr 10 228 Pfd. St. Der Hauptort Plymouth hat 1400 E.

Mont-sur-Marchienne (spr. mong ßür marschĭénn), Ort in der belg. Provinz Hennegau, durch Dampftrambahn mit Charleroi im NO. (3,5 km) verbunden, hat (1890) 6752 E., Steinkohlengruben, Hochöfen und Eisenindustrie.

Mont-Tendre (spr. mong tangr), Bergrücken (1680 m) im Schweizer Jura, zwischen Genfer See und Jouxthal.

Mont-Terglou, s. Triglav.

Montur, s. Bekleidung.

Mont-Valerien (spr.mong walerĭäng), Hügel (136 m) im W. von Paris, auf dem linken Ufer der Seine, war während der Belagerung von Paris 1870/71 von dem stärksten Fort gekrönt. Vom M. aus wurde St. Cloud in Brand geschossen und die Porzellanfabrik von Sèvres zerstört, um den Deutschen die Unterkunft daselbst zu rauben. Am 21. Okt. machte Vinoy einen Ausfall mit 12 Bataillonen und 40 Geschützen gegen das preuß. 5. Korps und die Garde-Landwehr; 19. Jan. 1871 erfolgte südlich vom M. der letzte große Ausfall gegen das 5. preuß. Armeekorps. Das preuß. Korps hatte mit seinen Vortruppen die Linien Malmaison-Bougival-Garches-St. Cloud und die sog. Montretout-Schanze besetzt. Die 9. Division bildete den rechten, die 10. den linken Flügel. Erstere wurde zeitweilig zur Aufgabe der Montretout-Schanze und von St. Cloud gezwungen, hielt aber ihre Hauptverteidigungsfront bei Garches fest. Diese war durch Feldbefestigungen wesentlich verstärkt. Gegen die Vorposten der 10. Division ging eine volle franz. Division in erster Linie vor, von starken Reserven gefolgt, ohne irgendwie Terrain zu gewinnen. Der Angriff geriet bald ins Stocken unter dem Feuer der bei St. Michel stehenden deutschen Batterien, die vom andern Ufer der Seine durch die Artillerie des 4. preuß. Korps unterstützt wurden. Nachdem gegen 2 Uhr nachmittags die Reserven des 5. Korps herangezogen waren, erfolgte der deutsche Gegenstoß gegen St. Cloud und die Montretout-Schanze, die gegen Abend wieder genommen wurden. Der Feind zog 20. Jan. nach Paris ab. Während der Commune war der M. im Besitz der deutschen Truppen.

Montwey, Oberlauf der Netze (s. d.).

Montyon, s. Monthyon.

Monument (lat. monumentum, "Erinnerungszeichen"), Denkmal, ein von Menschenhänden zur dauernden Erinnerung an Gott, an Menschen oder an Vorgänge aufgerichtetes Werk. Im weitern Sinne gehören zu den M. auch die sog. Monumentalbauten, wie Tempel, Kirchen, Prachtbauwerke, ferner Triumphbögen, Grabdenkmäler (s. Grabmal), Ehrensäulen (s. d.), Denksäulen (s. Columna), Obelisken u. s. w.; im engern Sinne dagegen nur diejenigen, welche in der bildlichen Darstellung einer oder mehrerer Personen oder Figuren ihre Bedeutung suchen, wie die Bildsäulen in übernatürlicher Größe (s. Koloß), die Sieges- und Kriegerdenkmäler, Reiterstatuen (s. Statue), Standbilder zu Fuß (s. Statue), Büsten auf Sockeln (s. auch Hermen), Denksteine mit Medaillonbildnissen u. dgl.

Monumenta Germaniae historica, die von der "Gesellschaft für Deutschlands ältere Geschichtskunde" herausgegebene kritische Sammlung