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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Baaßen - Bacmeister

B.

Baaßen * (Felsö-Bajom, Bázna), Bad im ungar. Komitat Kleinkokelburg, bei Mediasch, mit jod- und bromnatriumhaltigen Kochsalzquellen.

Babenhausen, in Hessen, (1885) 2389 Einw.

Babeuf, Francois Noël. Vgl. Advielle, Histoire de Gracchus B. (Par. 1885).

Baccarat, (1886) 5305 Einw.

Bacharach, (1885) 1844 Einw.

Bache und Blake-Expedition * (1872-74), s. Maritime wissenschaftliche Expeditionen (Bd. 11).

Bachmann *, 2) Adolf. Geschichtsforscher, geb. 27. Jan. 1849 zu Kulsam bei Eger, habilitierte sich 1874 als Privatdozent der Geschichte an der Universität Prag und wurde 1880 außerordentlicher, 1885 ordentlicher Professor der österreichischen Geschichte an der deutschen Universität daselbst. Er schrieb: »Georgs von Podiebrad Wahl, Krönung und Anerkennung« (Wien 1876), »Die Einwanderung der Baiern« (das. 1878); »Albrecht I.«, Volksschrift (das. 1880); »Böhmen und seine Nachbarländer unter Georg v. Podiebrad 1458-61« (Prag 1878), »Die Wiedervereinigung der Lausitz mit Böhmen« (Wien 1882), »Deutsche Reichsgeschichte im Zeitalter Friedrichs III. u. Max I.« (Leipz. 1884 ff.) und zahlreiche Aufsätze in Zeitschriften, auch gab er mehrere Quellen in den »Fontes rerum austriacarum« heraus.

Bachofen *, Johann Jakob, Rechtshistoriker, geb. 22. Dez. 1815 zu Basel, studierte daselbst, in Berlin und Göttingen und begab sich nach seiner 1837 erfolgten Promotion zu weiterer Ausbildung nach Paris und Oxford. 1841 als Professor nach Basel berufen, gab er bereits nach zwei Jahren dieses Lehramt wieder auf und lebte, nachdem er eine Reihe von Jahren Mitglied, bez. Statthalter des Appellationsgerichts Basel gewesen war, fortan, ausschließlich seinen Studien ergeben, in seiner Vaterstadt bis zu seinem 25. Nov. 1887 erfolgten Tod. B. ist durch seine Schrift »Das Mutterrecht, eine Untersuchung über die Gynäkokratie der alten Welt nach ihrer religiösen und rechtlichen Natur« (Stuttg. 1861), deren Bedeutung erst infolge der ihr durch die neuern ethnographischen Forschungen gewordenen Bestätigungen (vgl. Mutterrecht, Bd. 11) zu voller Anerkennung gelangt ist, einer der Bahnbrecher der vergleichenden Rechtswissenschaft und der auf die Rechtsgeschichte der Urzeit bezüglichen Studien geworden. Aber auch auf dem Gebiet des Rechts historischer Zeit hat B. die Wissenschaft durch eine Reihe achtungswerter Werke bereichert (»Das Nexum, die Nexi und die Lex Petillia«, Basel 1843; »Die Lex Voconia und die mit ihr zusammenhängenden Rechtsinstitute«, das. 1843; »Das römische Pfandrecht«, Bd. 1, das. 1847; »Ausgewählte Lehren des römischen Zivilrechts«, Bonn 1849). Unter seinen übrigen, mehr dem Gebiet der Kulturgeschichte angehörenden Arbeiten sind zu nennen: »Versuch über die Gräbersymbolik der Alten« (Basel 1859); »Das lykische Volk und seine Bedeutung für die Entwickelung des Altertums« (Freib. i. Br. 1862); »Der Bär in den Religionen des Altertums« (Basel 1863); »Die Sage von Tanaquil, eine Untersuchung über den Orientalismus in Rom und Italien« (Freiburg 1870); »Antiquarische Briefe vornehmlich zur Kenntnis der ältesten Verwandtschaftsbegriffe« (Straßb. 1881-86, 2 Bde.). Von der mit F.D.Gerlach veröffentlichten »Geschichte der Römer« ist nur der erste Band (Basel 1851) erschienen.

Bächtold *, Jakob, schweizer. Litterarhistoriker, geb. 27. Jan. 1848 zu Schleitheim (Kanton Schaffhausen), studierte in Heidelberg u. München deutsche Philologie, setzte seine Studien 1872-73 in Paris und London fort, wurde 1873 Professor an der Kantonsschule in Solothurn und 1878 am Lehrerinnenseminar in Zürich. Seit 1880 Privatdozent, wurde er 1887 zum außerordentlichen und 1888 zum ordentlichen Professor für deutsche Sprache und Litteratur an der Universität Zürich ernannt. Unter seinen zahlreichen litterarhistorischen Arbeiten sind hervorzuheben: »Der Lanzelet des Ulrich von Zatzikhoven« (Frauenf. 1870); »Der Minorit Georg König von Soloturn« (Soloth. 1874-75); »Hans Salat, ein schweizer. Chronist u. Dichter« (Basel 1877); »Die Verdienste der Zürcher um die deutsche Philologie und Litteraturgeschichte« (Zürich 1880); »Aus dem Herderschen Hause« (Berl. 1881); »Josua Maler« (das. 1884). Sein Hauptwerk ist die vortreffliche »Geschichte der deutschen Litteratur in der Schweiz« (Frauenf. 1887). In der von ihm begründeten »Bibliothek älterer Schriftwerke der deutschen Schweiz« (Frauenf. 1877ff.) gab er die »Stretlinger Chronik« (1877) und »Niklaus Manuel« (1878) heraus; außerdem veröffentlichte er: »Goethes Götz von Berlichingen in dreifacher Gestalt« (2. Aufl. Freiburg 1887), »Goethes Iphigenie auf Tauris in vierfacher Gestalt« (2. Aufl., das. 1887), die Gedichte Heinrich Leutholds (3. Aufl., Frauenf. 1884), die Biographie Joh. Kaspar Schweizers von D. Heß (Berl. 1884) und den »Briefwechsel zwischen Hermann Kurz und Eduard Mörike« (Stuttg. 1885).

Backergandsch * (Backergunge), Distrikt der britisch-ind. Provinz Bengalen, der südlichste Teil der Dacca-Division, 9450 qkm (171,6 QM.) groß mit (1881) 1,9^0,889 ^[?] Einw. Der Distrikt ist von den vereinigten Strömen Ganges, Brahmaputra und Meghna durchzogen, welche große Sümpfe bilden, der südliche Teil des Distrikts wird von den Sunderbands erfüllt. Hauptprodukte sind: Reis, Kokosnüsse und Betelnüsse. Hauptort war früher der gleichnamige Ort (7060 Einw.), jetzt ist es Barisal mit 13,186 Einw.

Backnang, (1885) 6003 Einw.

Bäckström *, Per Johan Edvard, schwed. Dichter, geb. 12. Okt. 1841 zu Stockholm, studierte in Upsala und widmete sich in der Folge vornehmlich litterarischer Thätigkeit, besonders der dramatischen Dichtung. Von seinen mit Beifall aufgenommenen Stücken nennen wir, abgesehen von Übersetzungen einzelner Dramen von Ponsard, de Bornier, Victor Hugo und Ibsen: »Eine Krone« (1868), »Evas Schwester« (1869), »Der erste Mai« (1870), »Gefangen auf Kallö ^[?]« (1870), »Carinas Licht« (1871), »Die Unterdrückten« (1872) und sein Hauptwerk, das Trauerspiel »Dagvard Frey« (1877; deutsch von Attinghausen, Dorpat 1879). Außerdem veröffentlichte er mehrere Bände Gedichte, die sich, wie seine Dramen, durch Lebendigkeit, kühne Konflikte und kräftige Sprache auszeichnen: »Skaldeförsök« (»Dichterische Versuche«, 1860), »Lyriska dikter«, »Sänger och berättelser ^[?]« (1876). Er gab mehrere Zeitschriften heraus, seit 1878 »Post och Inrikes Tidningar«, und starb 12. Febr. 1886 in Stockholm.

Bacmeister, 2) Adolf, Schriftsteller. Aus seinem Nachlaß erschienen noch »Abhandlungen und Gedichte« (hrsg. von Hartmann u. a., Stuttg. 1886).