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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Ixelles; Ixĭa; Ixil; Ixile; Ixīon; Ixōdes; Ixodīden; Ixōra; Iyngĭdae; Iynx; Izalco; Ized; Iztaccihuatl; Izvěstija; J,

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Ixelles - J (Jod)

Ixelles (spr. ißéll), bedeutende Vorstadt im SSO. von Brüssel, mit (1890) 44497 E. (S. den Plan zum Artikel Brüssel.)

Ixĭa L., Pflanzengattung aus der Familie der Iridaceen (s. d.). Man kennt gegen 25 Arten, die namentlich im südl. Afrika vorkommen. Es sind schönblühende Zwiebelgewächse mit schwert- oder linienförmigen Blättern. Die Blumen stehen in größerer oder geringerer Zahl in einer Ähre auf einem Schaft, der meistens höher ist als die Blätter. Bei I. crocata L. sind die Blumen hochorangefarbig, am Grunde der Perigonblätter mit einem schwarzbraunen, durchscheinenden Flecken; bei I. crispa. Thbg. sind sie blau, hellviolett, weiß, rosa u. s. w., und die Blätter am Rande zierlich gekräuselt; I. grandiflora Delar. hat sehr große purpurschwarze, gelb konturierte, I. maculata L. blaue, blaßblaue, purpurrote, rosenrote, violette, oft gefleckte, I. viridiflora Lam. kupferig-grüne, im Grunde mit einem sammetschwarzen Flecken verzierte Blumen. Die im Oktober ganz flach und zu mehrern in Töpfe zu pflanzenden Zwiebeln unterhält man in einem temperierten Raum bei mäßigem Begießen und giebt ihnen zur Zeit des besten Wachstums einen recht sonnigen Platz und nach der Blüte im April, Mai und Juni einen trocknen, gegen Regen geschützten Ort im Freien. Vermehrung geschieht durch Brutzwiebeln.

Ixil, ein Stamm der Maya (s. d.).

Ixile, s. Fischbeinfabrikation.

Ixīon, König der Lapithen in Thessalien, ein Sohn des Phlegyas oder des Antion oder auch des Ares, heiratete Dia, des Deïoneus Tochter, die ihm den Peirithoos gebar. Er versprach seinem Schwiegervater reiche Brautgeschenke und stürzte diesen, der ihn zur Erfüllung seines Versprechens anhalten wollte, in eine mit feurigen Kohlen gefüllte Grube. Darum wird er von den Dichtern der erste Mörder genannt, der, wegen seiner Blutschuld mit Wahnsinn geschlagen, vergebens Götter und Menschen um Sühnung bittet, bis endlich Zeus selbst ihn vom Morde reinigt und ihn am eigenen Herde als Gast aufnimmt. Hier entbrannte er für Hera; von dieser getäuscht, umarmte er statt ihrer eine Wolke (Nephele), aus welcher Umarmung Kentauros entsprangen. Zeus ließ ihn mit Schlangen an ein glühendes Rad fesseln, das im ewigen Wirbel um die Erde kreist. Erst von der spätern Sage wurde der auf das Rad geflochtene I. zu andern Büßenden in die Unterwelt versetzt. Die Fesselung an das geflügelte Rad ist auf einem attischen Vasenbilde, auch auf Sarkophagen aus späterer Zeit dargestellt.

Ixōdes, s. Holzbock.

Ixodīden, s. Zecken.

Ixōra L., Pflanzengattung aus der Familie der Rubiaceen (s. d.) mit gegen 100 Arten, die namentlich in den Tropen vorkommen. Es sind schöne, immergrüne Ziersträucher mit gegenständigen Blättern, zugespitzten oder in eine Granne ausgehenden Afterblättern und zierlichen scharlachroten, rosenroten, blaßroten, weißen oder bunten, oft wohlriechenden Blüten in endständigen, oft dreiteiligen Doldentrauben. Eine der beliebtesten Arten ist I. coccinea L., in Indien Feuerbrand und Buschflamme genannt, mit prächtig zinnoberroten, langröhrigen, kugelig-doldig gesammelten Blüten und roten Stengeln. Die Handelsgärten führen eine Anzahl reichblühender Arten und Formen, unter diesen I. crocata Lindl., I. grandiflora Ker. I. hybrida splendens und Duchess of Teck u. a., welche letztere den Vorzug besitzt, schon als kleine Pflanze zu blühen. Man kultiviert diese prächtigen Pflanzen in Warmhäusern bei +12 bis 15° C., hält sie von Staub, Schmutz und Insekten rein, sorgt im März und April nach dem Verpflanzen und auch im Sommer für feuchte Wärme und giebt ihnen bei warmer Witterung reichlich Luft und bei heißer Sonne Schatten. Alle Arten lassen sich leicht durch Stecklinge unter Glocken und im Warmbeet vermehren.

Iyngĭdae, Iynx, s. Wendehals.

Iynx, die Tochter des Pan und der Echo oder der Peitho, Dienerin der Io, wurde von der Hera in einen Vogel, den sog. Wendehals (s. d.), verwandelt, weil sie Zeus zu dem Liebeshandel mit Io verführt hatte. Nach dem Vorgange Iasons, der auf Aphrodites Rat Medeia dadurch für sich gewonnen haben sollte, daß er die I. mit Füßen und Flügeln auf ein vierspeichiges Rad band und dieses unter Aussprechung von Zauberformeln umdrehte, gebrauchte man diesen Vogel in der angegebenen Weise als Mittel, jemand verliebt zu machen; daher der Vogel als Symbol für Liebesqualen galt.

Izalco, Vulkan in Salvador, s. Isalco.

Ized, im jüngern Avesta Iazata, d. h. verehrungswürdig, ein Beiwort verschiedener guter Wesen, dann eine allgemeine Bezeichnung der guten Geister, die neben den Amschaspands (s. d.) im Dienst des Ormuzd stehen. (S. auch Dämonen.) Die meisten von ihnen sind erst aus der Volksreligion in das spätere Zoroastrische System aufgenommen worden (s. Zendavesta). Der Plural des Wortes (jazdân) bedeutet im Mittel- und Neupersischen Gott.

Iztaccihuatl (spr. -takßigwáttl, d. h. Weiße Frau), Berg im SO. des Thals von Mexiko, in 19° 10' nördl. Br. und 98° 35' westl. L., ist ein Vulkan ohne Krater, von langgestreckter Form, besteht ausschließlich aus Amphibolandesit und ist auf den Flanken von den Auswürflingen des benachbarten thätigen Popocatepetl (s. d.) bedeckt. Die Höhenangaben schwanken zwischen 4786 und 5207 m.

Izvěstija (russ., spr. iswje-), s. Iswjestija.

Jod.

J, Jod (nach dem hebr. jod) oder Jot (vom grch. iota), der zehnte Buchstabe unsers Alphabets, falls er überhaupt, was oft nicht geschieht, als besonderer Buchstabe neben dem Vokal I (s. d.) mit aufgezählt wird, ist seiner Gestalt nach eine Abart des letztern, seinem Laute nach diesem gleich und unterscheidet sich, rein ausgesprochen, von ihm nur dadurch, daß Jod nicht Träger des Silbenaccents, also nicht Sonant, sondern Konsonant ist. (S. Konsonant, Sonant und Laut.) In den neuern Alphabeten, die das Zeichen j besitzen, ist es indes Ausdruck sehr verschiedener Laute: in den slaw. Spra-^[folgende Seite]