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Brockhaus Konversationslexikon

Autorenkollektiv, F. A. Brockhaus in Leipzig, Berlin und Wien, 14. Auflage, 1894-1896

Schlagworte auf dieser Seite: Vogel; Vogel; Vogel; Vogel; Vogel; Vögel; Vogel, F. C. W.

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Vogel (Jakob) – Vögel

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Vogel, Hermann Wilhelm'

Bd. 4: «Photogr. Kunstlehre», Berl. 1890), «Die Fortschritte der Photographie seit 1879» (ebd. 1883), «Die chem. Wirkungen des Lichts und die Photographie» (2. Aufl., Lpz. 1883), «Die Photographie farbiger Gegenstände in den richtigen Tonverhältnissen» (Berl. 1885), «Praktische Spektralanalyse irdischer Stoffe» (2. Aufl., Tl. 1, ebd. 1889), «Aus der neuern Hexenküche. Skizze des Spiritistentreibens» (ebd. 1880), «Lichtbilder nach der Natur» (ebd. 1882).

Vogel, Jakob, gewöhnlich V. von Glarus genannt, schweiz. Dichter und Buchhändler, geb. 11. Dez. 1816 zu Glarus, begründete daselbst 1843 eine Buchdruckerei, mit der er später eine Verlagshandlung verband. Er ist einer der eifrigsten Sammler und gründlichsten Kenner der poet. Litteratur der Schweiz; er gab die Anregung zu dem von ihm verlegten, von dem schweiz. Dichter Robert Weber (geb. 5. Aug. 1824 in Rapperswyl, seit 1878 Leiter der von ihm begründeten Zeitschrift «Helvetia» in Basel) herausgegebenen Werk «Die poet. Nationallitteratur der deutschen Schweiz von Haller bis auf die Gegenwart» (4 Bde., 1866‒76; Bd. 1‒3 von Weber, Bd. 4 von Honegger). V. veröffentlichte: «Gedichte» (14. Aufl., Glarus 1890), «Bilder aus den Alpen» (Gedichte, ebd. 1874), «Stille Lieder» (ebd. 1875), «Erinnerung an das Klönthal» (1878; 8. Aufl. 1894), «Meine Heimat. Ausgewählte Naturlieder» (Glarus 1893); ferner «Schönheiten und Schrecknisse der schweiz. Alpenwelt» (ebd. 1868; 3. Aufl. 1870). Er hat sich auch mit Geschick auf dem Gebiete des Epigramms versucht.

Vogel, Joh. Friedr., Kupferstecher, geb. 17. Dez. 1829 zu Ansbach, war Schüler von Reindel in Nürnberg, seit 1852 thätig in Leipzig, Düsseldorf und Paris. Er ging 1869 nach München, wo er 1871 Ehrenmitglied der Akademie wurde und 13. Febr. 1895 starb. Bekannt sind seine Blätter: Die Spieler (1868) nach Knaus, Seni vor Wallensteins Leiche (1872) und Thusnelda im Triumphzug des Germanicus nach Piloty, Maria Louisa de Tassis (1875) nach van Dyck, Der Früchtekranz nach Rubens, Heilige Justina nach Moretto, Der Schwarze Peter nach Vautier.

Vogel von Vogelstein, Karl, Maler, s. Vogel von Vogelstein (S. 375 b).

Vogel, Karl, Kartograph, geb. 4. Mai 1828 in Hersfeld, bildete sich zum Geometer aus und wurde bei der topogr. Landesaufnahme des Kurfürstentums Hessen beschäftigt. 1852 siedelte er nach Gotha über, wo er Zeichner und später Vorstand des topogr. Bureau von Perthes’ Geographischer Anstalt wurde und 16. Juli 1897 starb. V. wandte sich ausschließlich der Darstellung europ. Länder, namentlich Süd- und Mitteleuropas, zu, deren ältere Karten er sowohl in den kleinern Atlanten des Perthesschen Verlags wie namentlich im Stielerschen Handatlas revidierte und nach und nach durch Neuzeichnungen ersetzte. Eine 27blätterige Karte des Deutschen Reichs, die tief nach Frankreich und Rußland hinübergreift und deren Zweck vorzugsweise ein militärischer ist, erschien 1891‒93. Auch war V. Mitarbeiter an «Petermanns Geogr. Mitteilungen».

Vogel, Otto, plattdeutscher Dialektdichter, geb. 3. Jan. 1838 zu Greifswald, studierte zu Greifswald, Berlin und Erlangen Theologie und Philologie, ward 1865 Lehrer und 1876 Direktor des Realgymnasiums zu Perleberg. In seinen plattdeutschen Dichtungen: «Pommernspeegel. Ut ollen Tiden» (Greifsw. 1869; 2. Aufl. 1873), «Russelbläder. En Strämel Plattdütsch» (Lpz. 1878), zeigt er Phantasie und Gemüt. Auch gab er hochdeutsch «Rügen. Ein Liederkranz» (Greifsw. 1887) heraus. ↔

Vogel, F. C. W., Verlagsbuchhandlung in Leipzig, gegründet 1730 von Joh. Mich. Teubner, ging 1764 an Siegfr. Leberecht Crusius über, 1808 an Friedr. Christ. Wilhelm Vogel, 1837 an des letztern Sohn Wilhelm Ferd. Theodor Vogel. Von letzterm übernahm sie 1862 ein Urenkel des obigen Crusius, Dr. jur. et med. Karl Lampe-Vischer, geb. 11. Aug. 1836 zu Leipzig. Teilhaber seit 1890 ist sein Sohn Karl Friedr. Lampe, geb. 24. Sept. 1864. Während der ältere Verlag vorwiegend theologisch und philologisch war (Werke von Christian Felix Weise, Basedow, Gesenius, Koberstein, Broeder, Matthiä, Passow, Salzmann, auch einiges von Schiller u. a.), ist der neuere (seit 1862) vorwiegend medizinisch: Werke von Birch-Hirschfeld, Curschmann, Erb, Flügge, Heubner, His, Hueter, Klebs, Lebert, E. Lesser, Oertel, Strümpell u. a., sie bilden zumeist Teile größerer Sammelwerke, wie das «Handbuch der Hygieine und Gewerbekrankheiten» (hg. von M. von Pettenkofer und H. von Ziemssen), das «Handbuch der speciellen Pathologie und Therapie» (hg. von Ziemssen), das «Handbuch der Physiologie» (hg. von L. Hermann), das «Handbuch der allgemeinen Therapie» (hg. von Ziemssen). Dazu kommen eine Reihe mediz. Fachzeitschriften.

Vögel (Aves), hartschalige Eier legende warmblütige Wirbeltiere mit hornigem Schnabel, befiedertem Körper, zwei als Füße fungierenden hintern und zwei zu Flügeln umgebildeten vordern Gliedmaßen. Sie sind von allen andern Wirbeltieren scharf gesondert durch einen in hohem Grade gleichförmigen Bau, der durch die gemeinsame Anpassung an die Flugbewegung bedingt ist. Infolge dieser Anpassung hat schon das Knochengerüst des Vogels, obgleich in seinen Bestandteilen wesentlich mit dem der Reptilien übereinstimmend, bedeutende Modifikationen. Die meisten Knochen sind innen hohl (pneumatisch), und diese Höhlen, die mit den Lungen durch dünnhäutige Luftsäcke in Verbindung stehen, also warme Luft enthalten, erstrecken sich um so weiter in die einzelnen Knochen, je besser der Vogel fliegen kann und je größer er zugleich ist; bei Pelikanen, Nashornvögeln u. s. w. sind alle Knochen des Körpers pneumatisch, mit Ausnahme des Jochbeins, das es bei keinem Vogel ist, beim Kiwi-Kiwi hingegen ist es kein einziger. Am Schädel der V. verwachsen die Knochen des Hirnteils sehr frühzeitig zu einer leichten Kapsel, mit der der Schnabelteil oft beweglich verbunden ist. Der ganze Schädel ist gegen die Wirbelsäule in hohem Grade beweglich. Zwischen Schädel und Unterkiefer ist ein meist auch sehr bewegliches Quadratbein eingeschaltet. Das schnelle Durchschneiden der Luft verlangt einen kahnförmig gebauten, fest konstruierten Rumpf. Daher ist die Rückenwirbelsäule beinahe unbeweglich, während der aus vielen beweglichen Wirbeln bestehende Hals dem Kopfe eine leichte allseitige Bewegung gestattet. Die Schultergegend wird durch Vereinigung beider Schlüsselbeine zu einem Stück, dem Gabelbein, verstärkt, und der Rabenschnabelfortsatz des Schulterblattes tritt in seiner ursprünglichen freien Form auf und bildet jederseits ein sog. zweites Schlüsselbein. Das Brustbein selbst ist, abgesehen von einigen weder fliegenden noch schwimmenden Laufformen, zum Ursprung der sehr entwickelten, den Flug vermittelnden Muskeln bedeutend verbreitert und nach vorn mit einem

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 371.