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Widerstand gegen die Staatsgewalt - Widukind (Heerführer)
1/500 bis 1/600 des Wagengewichts. Derselbe vergrößert sich jedoch bedeutend durch den Luftwiderstand bei schneller Fahrt und steigt dadurch, sowie durch andere Umstände, als Schleifen der Spurkränze bei Krümmungen, Schienenstöße u. dgl. auf 1/100 und mehr.
Bei Wasserfahrzeugen ist der Bewegungswiderstand in viel höherm Maße von der Fahrgeschwindigkeit abhängig, ferner von der Größe und Form des eingetauchten Schiffsrumpfes und der Schraube. (S. Propellerschraube.) – Vgl. Bödecker, Die Wirkungen zwischen Rad und Schienen u. s. w. (Hannov. 1887).
Elektrischer W. ist der W., den ein Körper dem Durchgang eines elektrischen Stroms entgegensetzt. (S. Leitungswiderstand und Isolationswiderstand.) Als elektrischen W. bezeichnet man auch Leiter (meist Drähte) von bekanntem Leitungswiderstand, die man bei Rheostaten (s. d.) oder als Vorschaltwiderstand (s. d.) benutzt.
Über magnetischen W. s. Feld, magnetisches.
Widerstand gegen die Staatsgewalt, s. Widersetzlichkeit.
Widerstandsbank, Widerstandssäulen, s. Rheostaten.
Widerthon, Farnkrautart, s. Asplenium; Moos, s. Polytrichum und Tafel: Moose Ⅱ, Fig. 4.
Widmann, Georg Rudolf, aus Schwäbisch-Hall, hat das alte Volksbuch vom Dr. Faust so bearbeitet, daß Fausts wissenschaftlicher Erkenntnistrieb zurücktritt, dafür umfängliche antipapistische Dispute, gelehrte Erläuterungen und theol. Exkurse eingeführt sind (3 Bde., Hamb. 1599; neu gedruckt in Scheibles «Kloster» 2, 275, Stuttg. 1846).
Widmann, Jos. Victor, schweiz. Dichter, geb. 20. Febr. 1842 in Rennowitz in Mähren, studierte in Heidelberg und Jena Theologie, wurde 1866 Organist und Musikdirektor in Liestal, 1867 Pfarrhelfer in Thurgau, 1868 Direktor der Töchterschule in Bern, welche Stelle er 1880 niederlegte. Hierauf wurde er litterar. Redacteur des Berner «Bund». Außer mehrern Operntexten (für Herm. Götz, Brüll u. a.) schrieb W.: «Der geraubte Schleier. Dramatisiertes Märchen nach Musäus» (Winterthur 1864), «Iphigenie in Delphi. Ein Schauspiel» (ebd. 1865), «Buddha. Epische Dichtung» (Bern 1869), «Der Wunderbrunnen von Is. Epische Dichtung» (Frauenfeld 1871), «Mose und Zipora. Ein himmlisch-irdisches Idyll» (Berl. 1874), «An den Menschen ein Wohlgefallen. Pfarrhausidyll» (Zur. 1877), «Önone. Trauerspiel» (ebd. 1880), «Die Königin des Ostens. Schauspiel» (ebd. 1880), «Rektor Müslins ital. Reise» (ebd. 1881), «Spaziergänge in den Alpen» (Frauenfeld 1885; 3. Aufl. 1896), «Aus dem Fasse der Danaiden. Novellensammlung» (Zür. 1884), «Die Patricierin. Roman» (Bern 1888), «Jenseits des Gotthard. Reisebilder aus Italien» (2. Aufl., Frauenfeld 1897), «Gemütliche Geschichten. Novellen» (Berl. 1890), das Schauspiel «Jenseits von Gut und Böse» (Stuttg. 1893), «Jung und Alt», zwei Novellen in Romanzen (Lpz. 1894), «Die Weltverbesserer und andere Geschichten» (Wien 1896), «’Bin, der Schwärmer» (Frauenfeld 1896), «Maikäferkomödie» (ebd. 1897), «Sommerwanderungen und Winterfahrten» (ebd. 1897) u. a.
Widmanstättensche Figuren, s. Meteorsteine (Bd. 17) und Tafel: Meteorsteine, Fig. 8.
Widnes, Fabrikstadt in der engl. Grafschaft Lancashire, rechts vom Mersey, Station der London and North-Western-Bahn sowie der Cheshirebahnen, Runcorn gegenüber, hat (1891) 30011 E.; Eisenindustrie, Fabriken für Chemikalien und Düngerstoffe, Seifensiederei.
Widnmann, Maximilian, Bildhauer, geb. 16. Okt. 1812 zu Eichstätt, bildete sich seit 1828 auf der Akademie zu München besonders unter Eberhards und Schwanthalers Leitung und arbeitete dann im Atelier des letztern. Nachdem er seit 1836 zu seiner weitern Ausbildung einige Jahre in Rom verbracht hatte, kehrte er im Juli 1839 nach München zurück. Nach einigen klassischen Kompositionen begann er die Reihe seiner statuarischen Bildwerke mit dem Standbilde des Fürstbischofs Echter von Mespelbrunn für Würzburg (1845) und der Statue des Orlando di Lasso für München (1848), beide im Auftrag des Königs Ludwig Ⅰ. ausgeführt. Diesen Werken folgten das eherne Standbild des Geschichtschreibers Lorenz von Westenrieder zu München (1853), die Marmorbildsäulen Rauchs (1855), Casanovas (1856), Michelangelos und des Giovanni da Bologna (1861), in Nischen der Glyptothek aufgestellt; ferner das Reiterstandbild, welches die Stadt München dem König Ludwig errichtete (1857‒60); das eherne Standbild Christoph von Schmids für Dünkelsbühl (1858); Statuen Schillers zu München (1861), Ifflands zu Mannheim (1862), des Fürstbischofs Franz Ludwig von Erthal in Bamberg (1863), des Freiherrn von Dalberg in Mannheim (1864), des Architekten von Gärtner zu München (1866), des Bischofs Sailer in Regensburg (1867) und Goethes in München (1868). Von andern Werken der plastischen Kunst sind noch aus W.s Atelier hervorgegangen: eine Gipsgruppe, darstellend einen Jäger, der seine Familie gegen einen Panther beschützt (1850), eine liegende Statue der verstorbenen Großherzogin Mathilde von Hessen, in Marmor (1863‒64), die Victoria für das Maximilianeum in München (1863‒65), ein jugendlicher Hermes in Lebensgröße (1870), eine lebensgroße Gipsgruppe: Hercules und Hermes (1876), die zwei Reiterstatuen der Dioskuren für die Freitreppe und anderer plastischer Schmuck. W., der seit 1849 als Professor der Bildhauerkunst an der Akademie wirkte und mehrere Jahre vor dem Tode von dem Amte und der Kunst zurückgezogen in München lebte, starb 4. März 1895 in München.
Wido, König von Italien, s. Guido.
Widseme, s. Livland.
Widsy (Vidzy), Stadt im Kreis Nowoalexandrowsk des russ. Gouvernements Kowno, an der Marutscha, hat (1894) 5856 E., Post, Telegraph, russ., kath. Kirche, 7 israel. Bethäuser; Mühlen, Hausindustrie; in der Nähe Schwefelbäder.
Widukind, auch Wittekind, Heerführer der Sachsen gegen Karl d. Gr., war ein westfäl. Häuptling; genannt wird er zuerst 777, als die meisten sächs. Edelinge sich auf dem Reichstage zu Paderborn dem Kaiser unterwarfen, W. aber zu dem Dänenkönig Siegfried entfloh, dessen Schwester Geva ihm die Sage als Gemahlin giebt. Während Karl in Spanien war, fiel W. in das Rheinland ein (778), entzog sich dann der fränk. Übermacht wieder und hielt so den Kampf hin, bis er nach den großen Schlachten bei Detmold und an der Hase 783 und dem wiederholten längern Aufenthalt Karls mitten in Sachsen 785 den Widerstand aufgab. Von Nordalbingien aus sandte er mit seinem Genossen Albion (Abbion) Boten an Karl, und auf Grund eines Vertrags stellte er sich in Attigny und ließ sich taufen,