Schnellsuche:

Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Bache; Bachelin; Bacon

21

Bache - Bacon.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Bach'

2) Hermann, Bildhauer, geb. 11. Okt. 1842 zu Stuttgart, bildete sich auf der dortigen Kunstschule unter Theod. v. Wagner und setzte dann 1868-70 seine Studien in Rom fort. Er schuf bis jetzt die Marmorstatue einer Spinnerin, einen Pifferaro, eine Madonna für eine Kirche in Württemberg, eine Gipsstatue Schillers für das Polytechnikum in Stuttgart und eine kolossale Mosesgruppe (Moses betend in der Schlacht gegen die Amalekiter) für den Turm des Münsters in Ulm.

Bache, Otto, dän. Tier- und Genremaler, geb. 21. Aug. 1839 zu Roeskilde, zog mit seinem Vater schon 1844 nach Kopenhagen, wo er mit zehn Jahren Schüler der Akademie wurde und den Genremaler Marstrand zum Lehrer hatte. Nachdem er für einige Genrebilder 1856 und 1857 akademische Preise erlangt hatte, erhielt er 1866 das große Reisestipendium der Akademie und vervollkommnete sich zu Paris in der Technik und namentlich im Kolorit, worin er fast alle jetzigen dänischen Maler übertrifft. Wie in der Genremalerei, so ist er auch im Porträt und in der Darstellung der Tiere ausgezeichnet, die er mit Sicherheit und Schärfe der Beobachtung zu charakterisieren weiß. Dahin gehören unter den ältern Bildern: die Fahrt zur Kirmes (1863), Haustiere beim Bauern, Karrengäule, und aus denen des letzten Decenniums: die Hundefütterung (1871), Daniel in der Löwengrube, Kindbettbesuch (1874) und nach der Eberjagd (1877, Schloß Christiansborg).

Bachelin (spr. basch'läng), Auguste, Genre-, Historien- und Landschaftsmaler, geb. 27. Sept. 1830 zu Neuenburg in der Schweiz, erlernte die Anfangsgründe der Kunst in seiner Vaterstadt und ging nach Paris, wo er sich einige Monate unter Gleyre und dann längere Zeit unter Couture ausbildete. Zunächst beschränkte er sich auf Genre und Landschaft und beschickte die Ausstellung seiner Heimat 1855 mit sechs landschaftlichen Genrebildern, die wenigstens ein originelles Talent verrieten. Auf das ihm mehr zusagende Gebiet des militärischen Genres kam er 1856 und mehr noch 1859, als er bei den Freischaren der Alpenjäger unter Garibaldi ↔ war, so daß er durch dergleichen Darstellungen zum beliebten Maler der Tagesgeschichte wurde. Später bereiste er mehrere Teile Frankreichs, lebte den Winter 1864-65 in Italien und brachte auch von diesen Reisen einige Bilder aus dem dortigen Volksleben; aber am meisten hielt er sich an die Stoffe aus der Geschichte und dem Volk seiner Heimat, die er voll Pathos und Schwung sowohl in heitern wie in tragischen Scenen mit meisterhafter Behandlung der Landschaft darstellt, z. B. 1860 eins seiner Hauptbilder: der Marsch eines schweizerischen Infanteriebataillons zur Besetzung der Grenze 1857. Als er am Krieg von 1870/71 teilnahm, stellte er das Hauptereignis der dortigen Gegend, den Übergang der Armee Bourbakis auf schweizerisches Gebiet, in einem großen, sehr wirkungsvollen Winterbild dar. Andre Bilder nationaler Begebenheiten sind: eine Scene aus der Verteidigung der innern Schweiz gegen die Truppen der französischen Republik und der Tod des Fähnrichs v. Montmollin, der in der Schweizergarde Ludwigs XVI. bei der Verteidigung der Tuilerien 1792 fiel (Museum in Neuenburg). 1879 stellte er zwei geschickt komponierte, lebensvolle Bilder der jetzigen schweizerischen Miliz aus. Außerdem brachte er mehrere Scenen aus dem Jagdleben und den Volksfesten der Schweiz, z. B.: Wildheuer von Uri und das 1867 auf der Pariser Ausstellung fesselnde Schwingfest, sowie zwei merkwürdige Phantasiebilder aus der Zeit der schweizerischen Pfahlbauten. Als Schriftsteller lieferte er viele durch Zeichnungen illustrierte Artikel aus Geschichte, Kunst und Altertum seines Vaterlands und illustrierende Skizzen aus der Geschichte Neuenburgs für mehrere Albums. Hauptwerke dieser Art sind: »L'armée suisse«, »Aux frontières« (Juli 1873), mit vielen interessanten Zügen aus der Zeit des deutsch-französischen Kriegs, und »Album de l'est en Suisse 1871«, das die bunten Typen der aus allen Waffengattungen gemischten Armee Bourbakis enthält.

Bacon (spr. béhk'n), 1) Frederick, engl. Kupferstecher, geb. 1803 zu London, Schü-

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 22.