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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Deinninger; Deiters; Delaborde; Delaplanche

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Deinninger - Delaplanche.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Deiker'

Anmerkung: Fortsetzung von Nummer 2)

Schirmer, unter dessen Leitung sein erstes größeres Bild entstand, ein angeschossener, von drei Schweißhunden verbellter Hirsch (im Besitz des Großherzogs von Baden). 1859 machte er eine Studienreise nach dem Reinhardtswald und brachte als Frucht derselben eine Sauhatz (im Besitz des Großfürsten Michael von Rußland) und eine zweite, die in Besitz des Markgrafen Max von Baden kam. 1861 bezog er in Karlsruhe ein eignes Atelier, malte kämpfende Hirsche, eine Hetzjagd auf einen Edelhirsch und fertigte eine Reihe von Zeichnungen als Album für Jäger und Jagdliebhaber. 1864 verlegte er seinen Wohnsitz nach Düsseldorf, malte zahlreiche Jagdbilder, unter denen das bedeutendste, eine lebensgroße Sauhatz (1870), ins Museum zu Köln kam, lieferte viele Jagdzeichnungen für illustrierte Journale (»Gartenlaube« u. a.), Originalaquarelle in Farbendruck, z. B. »Der Hund und seine Jagd« (Text von Adolf und Karl Miller), ein »Jagdalbum« u. a.

Deinninger, Jakob Friedrich, Kupferstecher, geboren 24. März 1836 zu Nürnberg, war daselbst Schüler von Heinr. Ludw. Petersen, Reindel und Kreling und bildete sich dann in München unter Raab weiter aus. Seine sehr geschätzten Stiche in Linienmanier sind: Vorlesung im Park, nach A. v. Ramberg; Frühlingsboten, nach Salentin; falsche Spieler, nach Anton Seitz, und Gretchen im Kerker, nach Liezenmayer.

Deiters, Heinrich, Landschaftsmaler, geb. 5. Sept. 1840 zu Münster (Westfalen), bezog 1857 die Akademie in Düsseldorf und hatte dort Alex. Michelis (gest. 1868 in Weimar) zum Lehrer, wurde aber auch sehr durch A. Achenbach beeinflußt. Später machte er mehrere Studienreisen in Holland, Belgien, Frankreich und dem südlichen Deutschland, namentlich aber in Westfalen. Seine meistens den deutschen Mittelgebirgen und Wäldern, auch den Gegenden Hollands und Oberbayerns entnommenen Landschaften, häufig mit Viehstaffage oder mit Architektur, sind sowohl in Komposition wie in Zeichnung und Kolorit sehr schätzenswert. Dahin gehören mehrere aus Westfalen: ↔ nach dem Regen, die große deutsche Landschaft aus dem Jahr 1865, Dordrecht (1866), Waldinneres, Flußebene, Motiv aus Amsterdam, vor dem Gewitter (1868), Abendlandschaft u. v. a.

Delaborde (spr. dölabórd), Vicomte Henri, franz. Historienmaler und Kunstschriftsteller, geb. 2. Mai 1811 zu Rennes als Sohn eines Generals, erlernte in Paris die Malerei unter Delaroche und machte sich durch seine Historienbilder, mehr noch durch seine kunstwissenschaftlichen Arbeiten, einen geachteten Namen. Nachdem er 1836 mit dem Bild: Hagar in der Wüste begonnen hatte, dem bald nachher die Bekehrung des heil. Augustinus und der Tod der Monica folgten, brachte er Bilder aus der Profangeschichte, wie: die Einnahme von Damiette (1841), die Johanniterritter vor Jerusalem (1845), wiederum das Leiden Christi (1848, Kathedrale in Amiens) u. a. Besonders geschätzt sind seine litterarischen Arbeiten: »Études sur les beaux-arts en France et en Italie« (1864, 2 Bde.); »Lettres et pensées d'Hippolyte Flandrin« (1865); »Mélanges sur l'art contemporain« (1866); »Ingres, sa vie, ses travaux« (1870); seine Beiträge zur »Gazette des beaux-arts«, zur »Revue des Deux Mondes« und zur »Histoire des peintres de toutes les écoles«. 1858 wurde er Konservator des Kupferstichkabinetts der Nationalbibliothek, 1868 Mitglied der Akademie der schönen Künste und 1874 Sekretär derselben, 1860 Ritter und 1870 Offizier der Ehrenlegion.

Delaplanche (spr. dölaplángsch) Eugène, franz. Bildhauer, geb. 1836 zu Belleville (Paris), entwickelte als Schüler von Francisque Duret (gest. 1865) ein bedeutendes Talent. Nachdem er mit zwei ins Museum zu Marseille gekommenen Statuen debütiert und 1864 den großen römischen Preis davongetragen hatte, begründete er seinen eigentlichen Ruf 1870 durch eine Statue der Eva nach dem Sündenfall, die 1873 auf der Wiener Weltausstellung und 1876 in Paris als ein großartiges Werk von trefflichem Realismus anerkannt wurde und ins Museum des Luxembourg kam. Auch seine übrigen

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 131.