Dr. Hermann Alex. Müller,
Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig,
1882
Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.
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Dubourcq - Dubufe.
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Dubois-Pigalle'
besonders die beiden männlichen vortrefflich sind, und den Reliefs am Sockel. Seit mehreren Jahren hat er sich auch in der Zeichnung hervorgethan, namentlich in Kopien nach ältern italienischen Meistern und in Porträten, die er in wunderbarer Lebenswahrheit und meisterhafter Technik ausführt. Nach mehreren Medaillen und Auszeichnungen wurde er 1867 Ritter und 1874 Offizier der Ehrenlegion, 1876 Mitglied der Akademie und 1878 Direktor der École des beaux-arts.
Dubourcq (spr. dübŭ'rk), Pierre Louis, holländ. Landschaftsmaler und Radierer, geb. 25. April 1815 zu Amsterdam, Schüler von Jan van Ravenswaay in Hilversum und von Andreas Schelfhout im Haag, machte 1836 und 1837 Reisen in Belgien, Deutschland, der Schweiz, Oberitalien und Frankreich und in den 40er Jahren noch weitere Reisen nach Italien und Sicilien. Unter seinen sehr geschätzten Landschaften (in Öl und in Aquarell) nennen wir nur: Umgegend von Orléans, die Überschwemmung, der Albaner See, die römische Campagna, Partie von der Insel Jersey u. a. Er lieferte auch viele gelungene Radierungen nach der Natur.
Dubray (spr. dübréh), Gabriel Vital, franz. Bildhauer, geb. 27. Febr. 1818, erlernte seine Kunst unter Ramey, trat zuerst in der Ausstellung von 1840 mit einer Büste auf und brachte später namentlich im Fach der monumentalen Porträtstatue für Paris und andre Städte, aber auch im idealen und allegorischen Fach eine große Reihe von Schöpfungen, die, wenn auch nicht immer wegen ihrer geistigen Bedeutung, doch in technischer Beziehung Anerkennung fanden und ihm 1857 das Ritter- und 1865 das Offizierkreuz der Ehrenlegion eintrugen. Zu den ältern derselben gehören: die heil. Philomene (1842), der predigende Johannes der Täufer, der heil. Sebastian, Spontini mit dem Genius der Musik (1846), der verlorne Sohn, Statue Napoleons III., des Staatsmanns Eugène Rouher, die besonders gerühmte Bronzegruppe eines siegreichen Amor (1853), die Kaiserin Josephine (Museum zu Versailles), der ↔ Kardinal Fesch (1857, in Ajaccio), die große Reiterstatue Napoleons I. für Rouen (1865), Ödipus und die Sphinx (1868), der schöne Todesengel für eine Kapelle in der Stadt Kanton zum Andenken an die im Feldzug in China gebliebenen französischen Soldaten (1876), die Bronzereliefs am Postament der Statue der Jeanne d'Arc in Orléans (Begebenheiten aus ihrem Leben), der heil. Benedikt in der Kirche St. Etienne du Mont, die Statuen am Giebelfeld des Theaters de la Gaieté (1864) und zahlreiche Porträtbüsten. - D. hat zwei Töchter, die, von ihm unterrichtet, dieselbe Kunst ausüben. Die ältere, Charlotte Gabrielle, brachte seit 1869 mehrere wohlgelungene Büsten auf die Ausstellungen und 1876 eine Gipsstatue der Tochter Jephthas (später in Marmor); die jüngere, Eugénie Giovanna, seit 1875 eine Statue der Dido, eine vornehme Dame des 15. Jahrh. und In hoc signo vinces (1878).
Dubufe (spr. dübü'f), Louis Edouard, franz. Porträtmaler, geb. 30. März 1820 zu Paris, Schüler seines Vaters, des Malers Claude Marie D. (gest. 1864), und später Paul Delaroches, trat zuerst, als er noch meistens biblische Gegenstände malte, 1839 mit einer Verkündigung der Maria auf, der dann in den nächsten Jahren das Rosenwunder, die drei theologischen Tugenden, Bathseba u. a. folgten. Schon 1845 aber warf er sich, wie sein Vater, auf das Porträt und machte hierin durch die Glätte und Eleganz der weiblichen Erscheinungen, denen es aber an wahrer künstlerischer Auffassung gebricht, großes Glück; z. B.: Kaiserin Eugenie, Madame Rouher, Rosa Bonheur. Hierin wurde er mit Aufträgen überschüttet und versorgte fast jede Ausstellung. Dahin gehört auch 1857 sein großes Kollektivporträt des Pariser Kongresses. 1867 erschien sein Bild des verlornen Sohns, im Geschmack des Paolo Veronese, mit Figuren im Kostüm des 16. Jahrh., freilich geschickt in der Gruppierung und geschmackvoll in den Farben, aber eine reine Theaterscene. Kein Wunder, daß ihm dies Bild noch andre Porträte aus der vornehmen Welt verschaffte, unter denen wir nur als
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 146.