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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Flegel; Flickel; Flinzer; Flüggen; Fontána

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Flegel - Fontana.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Flandrin'

Christi und im Hôtel de Ville (jetzt verschwunden) Ansichten aus der Umgegend von Paris. 1852 erhielt er das Kreuz der Ehrenlegion.

Flegel, Joh. Gottfried, Holzschneider, geb. 1815 zu Leipzig, wo er sich seiner Kunst als Autodidakt widmete und ein Atelier gründete, aus welchem in der Folge zahlreiche schätzbare Holzschnitte hervorgingen. Die bedeutendsten sind: »Hymnen für Kinder von Th. v. Gumpert«, nach Ludw. Richter (1846); Totentanz für alle Stände, nach K. Merkel (1850); zu Hebels »Alemannischen Gedichten«, nach L. Richter (1850); zu »Erbauliches und Beschauliches«, nach demselben (1851); zum »Leben des Herzogs Ernst des Frommen«, nach H. J. (Anmerkung des Editors: Heinrich Justus) Schneider (1854); zu Overbecks »Pompeji« und dessen »Geschichte der griechischen Plastik«, zu Schnorrs »Bilderbibel« und namentlich zu der Weigelschen Sammlung berühmter Holzschnitte in treuen Kopien (1851 ff.). Neuerdings lieferte er viele anatomische Abbildungen zu medizinischen Werken.

Flickel, Paul Franz, Landschaftsmaler, geb. 8. April 1852 zu Berlin, besuchte drei Jahre lang die Kunstschule in Weimar unter Th. Hagen, ging dann 1874 nach Düsseldorf, wo er selbständig arbeitete, und ließ sich 1876 in Berlin nieder. Seinen frühern in Deutschland und Österreich gemachten Studienreisen fügte er 1877 noch eine Reise nach Italien hinzu. Seine flott gemalten Landschaften, in denen er die ungebrochenen Lokalfarben liebt, besonders die italienischen Bilder, z. B. Garten bei Neapel, Villa d'Este, Neapel vom Capodimonte aus gesehen, geben die Lichteffekte des Südens mit großem malerischen Geschick.

Flinzer, Fedor, Tiermaler und Illustrator, geb. 1832 zu Reichenbach im Voigtland, war 1849-59 Schüler der Akademie in Dresden, wo er sich unter Schnorr der Historienmalerei widmete. Später wurde er Zeichenlehrer an der Realschule zu Chemnitz und ward Mitbegründer der »Kunsthütte« daselbst. Er malte humoristische Tierbilder in Öl und in Aquarell, lieferte zahlreiche Illustrationen zu den »Monatsheften für die deutsche Jugend« und für die ↔ Zeitschrift »Daheim«, gab auch ein »Lehrbuch des Zeichenunterrichts« (2. Aufl., Leipz. 1879) heraus.

Flüggen, Joseph, Porträt- und Historienmaler, geb. 1842 zu München als Sohn des bekannten Genremalers Gisbert F. (gest. 1859), besuchte die dortige Akademie und bildete sich namentlich im Kolorit unter Karl v. Piloty aus. Um weitere Studien zu machen, reiste er 1866 nach Paris, London, Brüssel und Antwerpen, wo er vieles von der altertümelnden Richtung des Malers Leys annahm. Seine im ganzen wenig in die Öffentlichkeit gekommenen Bildnisse sind von lebensvoller Auffassung und korrekter Modellierung der Gestalten. Bekannt wurde er zuerst 1867 durch das Bild: Elisabeth von Thüringen auf der Flucht, das mehr durch seine harmonische Färbung und Stimmung als durch Form und Zeichnung Beifall fand. In jeder Hinsicht ausgezeichnet war: der Wirtin Töchterlein, nach Uhland (1869), durch die Tiefe der Empfindung und den glücklichen Ausdruck des Schmerzes die gelungenste Illustration des Gedichts. Weniger glücklich war er mit einem umfangreichen Bild: Familienglück, wie mit dem spätern: am Strand von Genua; dagegen wurden das recht jugendliche schmollende Liebespaar, Milton das »Verlorne Paradies« diktierend und die Landgräfin Margarete von ihren Kindern Abschied nehmend sehr gerühmt. 1877 stellte er aus: Regina Imhof (spätere Gemahlin Georg Fuggers) die Brautgeschenke empfangend, ein Bild, das bei allen seinen allzu zarten und schwächlichen Gestalten doch eine echt deutsche Gemütlichkeit und Innigkeit atmet. Einen unglücklichen, weil historisch bedeutungslosen Gegenstand behandelte er in der Taufe des Kaisers Maximilian I. (1879).

Fontána, Roberto, ital. Genremaler, geboren um 1844 zu Mailand, wollte anfangs Advokat werden, ging aber zur Kunst über und wurde Schüler der dortigen Akademie. Seine historischen und sonstigen Genrebilder werden wegen ihres treffenden Ausdrucks und Kolorits sehr gerühmt; z. B.: die Anrufung der Seele aus »Robert dem Teufel«, die zwar im Sujet widerliche,

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 179.