Dr. Hermann Alex. Müller,
Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig,
1882
Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.
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Hasenauer - Hassenpflug.
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Hase'
mit dem Sandstein, im Anfang der 60er Jahre die freilich nicht untadelige gotische Christuskirche daselbst und später die gotische Fassade des Gymnasium Andreanum in Hildesheim. Sein künstlerisch bedeutendstes, geistvollstes Werk ist das von ihm begonnene, von Oppler (gest. 1880) vollendete Schloß Marienburg, das unbedingt zu den schönsten Civilbauten gotischen Stils gehört. Neuerdings restaurierte er das spätgotische Rathaus in Hannover. Er ist Baurat, Professor am Polytechnikum in Hannover, Mitglied mehrerer Akademien, Inhaber des Guelfenordens und der Medaille für Kunst und Wissenschaft.
Hasenauer, Karl, Freiherr von, Architekt, geb. 1833 zu Wien, erhielt den ersten technischen Unterricht auf dem Collegium Carolinum in Braunschweig, besuchte 1850-55 die Akademie seiner Vaterstadt und bildete sich namentlich unter van der Nüll und Siccardsburg aus. Während dieser Zeit machte er Reisen nach Oberitalien, Paris und London und besuchte nach 1855 auf mehreren Reisen das südliche Frankreich, Italien, die Niederlande, England und Schottland. Nachdem er bei der Konkurrenz für das Wiener Opernhaus den dritten Preis und bei der für die Fassade des Doms in Florenz den zweiten Preis erhalten hatte, bewährte er sich in Wien als genialer Baumeister in dem Bau mehrerer größern Häuser und Villen, mehr aber noch in zwei großartigen Bauanlagen: erstens in den beiden nach seinen und Sempers Plänen aufgeführten Hofmuseen (1872 begonnen, 1879 im Äußern vollendet), die in der äußern Architektur einander vollkommen gleich, im edelsten Renaissancestil und mit einer dominierenden Kuppel gekrönt sind, zweitens in dem ebenfalls nach dem Plan beider noch im Entstehen begriffenen neuen Hofburgtheater am Franzensring, ein den Plänen zufolge mit üppiger Pracht ausgestatteter Monumentalbau im Hochrenaissancestil, ebenso originell in der Anlage wie reizvoll in den Motiven. 1866 wurde er Mitglied der Akademie in Wien, 1868 Ehrenmitglied des Instituts der britischen Architekten in London und Mitglied der Akademie in Berlin. ↔
Hasselhorst, Heinrich, Zeichner, Genre- und Porträtmaler, geb. 4. April 1825 zu Frankfurt a. M., wo er sich im Städelschen Institut ausbildete und sich zuerst 1848 durch seine Lithographien mehrerer damaligen Parlamentsmitglieder einen Namen machte. Nachdem er infolge eines Stipendiums 1851 Paris besucht hatte, malte er Genrebilder und verweilte 1852-57 in Italien, wo er viele Kopien nach alten Meistern und Scenen aus dem römischen Volksleben malte. 1860 wurde er Zeichenlehrer am Städelschen Institut und nahm später noch an einer Nordpolarexpedition teil, die ihm Stoff zu sehr originellen Bildern aus dem dortigen Natur- und Menschenleben bot.
Hasselriis, Louis, dän. Bildhauer, geb. 12. Jan. 1844 zu Hilleröd auf Seeland, war in Kopenhagen Schüler der Akademie 1859-65 und bildete sich unter der Leitung von Bissen. Nachdem er 1866 mit einer Porträtstatuette debütiert und dann einen David, der sich zum Kampf gegen Goliath rüstet, geschaffen hatte, ging er 1869 nach Rom und entwickelte seitdem eine erfolgreiche Thätigkeit in Porträtstatuen und Büsten von geistvoller Auffassung und geschickter Technik. Dahin gehören die Statue des schwedischen Dichters und Komponisten Bellmann, des Märchendichters Andersen für dessen Vaterstadt Odense auf Fünen, des Dichters Heinrich Heine mit der tragischen und komischen Maske (1874) und das Epitaphium des Künstlers Broch.
Hassenpflug, Karl, Bildhauer, geb. 5. Jan. 1824 zu Kassel als Sohn des nachmaligen kurhessischen Staatsministers H., besuchte in Berlin das Gymnasium, trat, um Bildhauer zu werden, in das Atelier von Wichmann und war 1844-1847 Schüler von Schaller in München, dem er bei der Modellierung der Herder-Statue in Weimar behülflich war. Als er sich zu seiner weitern Ausbildung 1848 bis 1850 in Rom aufhielt, modellierte er dort sein erstes bedeutenderes Werk: Simson und Delila, das seinen Namen vorteilhaft bekannt machte. Nachdem er dann eine Zeitlang in Hannover gearbeitet, eine Reise nach England gemacht und mehrere
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 242.