Dr. Hermann Alex. Müller,
Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig,
1882
Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.
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Hughes - Humbert.
Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Hude'
Nachdem er in Holland, England und Frankreich Studienreisen gemacht hatte, war er 1860-62 im Finanzministerium beschäftigt, etablierte sich mit Jul. Hennicke als Privatarchitekt und führte in Berlin viele namhafte Privathäuser und Villen aus, z. B. die Villa Markwald (Ziegelrohbau mit italienischen Renaissancemotiven) und namentlich das Hotel Kaiserhof. Eine seiner Hauptbauten außerhalb Berlins ist (in Gemeinschaft mit Schirrmacher) die Kunsthalle in Hamburg (1863-69).
Hughes (spr. juhs), Arthur, engl. Genre- und Porträtmaler, geb. 1832 zu London, Schüler der dortigen Akademie, neigt sich in der Auffassung und Behandlung seiner Gegenstände den englischen Präraffaeliten zu, ist aber weniger streng als diese, sondern zart und graziös in der Behandlung, bisweilen aber auch süßlich und monoton. Seine Genrebilder sind oft in eine liebliche, fein gestimmte Landschaft versetzt, seine Porträte zwar ausdrucksvoll, aber mehr zart als energisch durchgeführt. Zu seinen bedeutendsten Leistungen gehören: die erste Liebe (1854), die musikalische Gesellschaft, der Sonnenstrahl in der Kirche, Silber und Gold (1865), der Schnitter, gute Nacht, Sir Galahad, Endymion (1870), die Dame von Shalott (1873), Eitelkeit, Ungewißheit (1878).
Hulme (spr. hölm), Frederick William, engl. Landschaftsmaler, geb. 1816 zu Swinton (Yorkshire) als Sohn eines Kunsttöpfers, an dessen Geschäft er anfangs teilnahm, während er nebenbei auch Landschaften aus seiner nächsten Umgebung malte. Da eine derselben glücklichen Erfolg hatte, so zog er 1844 nach London, stellte in der Akademie einige Bilder aus und beschäftigte sich namentlich mit Illustrationen für Buchhändler. Seine Dorflandschaften, Heidegegenden und Gebirgslandschaften aus Wales, die er seit 1860 regelmäßig in der Akademie ausstellte, sind von sehr naturwahrem Kolorit, besonders glücklicher Behandlung der Luft und der Wolken, aber im Laub der Bäume allzu detailliert und kleinlich; z. B.: die liebliche Sommerzeit (1860), Sonntagsnachmittag ↔ (1862), englische Idylle (1865), Herbstzeit (1867), das Ende des Tags (1869), bei Ripley in Surreyshire (1870), die Rast (1873), Snowdon in Nordwales (1877) u. a.
Hultzsch, Hermann, Bildhauer, geb. 1837 zu Dresden, zeigte schon in früher Jugend Talent zur Bildhauerkunst, modellierte mit 15 Jahren das Porträt eines Freundes und bald nachher für den Grafen Einsiedel die Büste der Stifterin der Gießerei Lauchhammer. Dann trat er in das Atelier Rietschels, nach dessen bald darauf erfolgtem Tod (1861) er zwei von diesem gezeichnete Medaillons für die Lessing-Statue ausführte. Eine Statue des Sommers verschaffte ihm 1865 ein Reisestipendium nach Rom, wo er für das Mausoleum des Prinzen Albert im Windsorpark acht Marmorreliefs und eine große Marmorstatue des Propheten Ezechiel schuf. Nach zwei Jahren kehrte er nach Dresden zurück und arbeitete hier, abgesehen von vielen kleinern Aufträgen, für die Fassade der Kreuzschule die Statuen Luthers und Melanchthons und als seine bis jetzt bedeutendste Schöpfung die höchst imposante Erzstatue des Herzogs Albrecht des Beherzten im Burghof zu Meißen. Seine neueste Arbeit (1879) ist eine Büste Th. Corners auf dessen Grab in Wöbbelin.
Humbert (spr. öngbähr), Ferdinand, franz. Historienmaler, geb. 8. Okt. 1842 zu Paris, Schüler von Picot, Cabanel und Fromentin, debütierte erfolgreich 1865 mit einer Flucht des Nero und brachte in den folgenden Jahren mehrere geistvolle Bilder aus der biblischen Geschichte, aus der griechischen Mythologie und Geschichte und einige Porträte. Zu den bedeutendsten gehören: Ödipus und Antigone finden die Leichen des Eteokles und Polynikes (1866, Museum in Aurillac), die Entführung (1867, Museum in Autun), Ambroise Paré fleht das Mitleid des Herzogs von Nemours an (1868), die Kartenschlägerin (1872), die heil. Jungfrau mit dem Kind und Johannes dem Täufer (1874, Museum des Luxembourg), Christus an der Martersäule (1875, Museum in Orléans), die Ehebrecherin (1877) und Raub der Dejanira
Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 271.