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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Knabl; Knackfuß; Knaus

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Knabl - Knaus.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Knab'

manischer Klosterhof, Überreste eines römischen Palastbaus, Schloßruine aus der Renaissancezeit, Grabmal in der römischen Campagna (später mit Veränderungen wiederholt), eine meisterhafte römische Landschaft (1872), das feierlich gestimmte Bild aus einem römischen Garten (1878), römische Thermen und korinthische Ruine in der Campagna. Er ist königlicher Hofmaler.

Knabl, Joseph, Bildhauer und Bildschnitzer, geb. 17. Juli 1819 zu Fließ im Oberinnthal, übte sich schon, als er in seinem Dorf das Vieh hütete, im Bildschnitzen, wurde 1834 Schüler des Bildschnitzers Renn zu Imst, des Schöpfers der neuern Holzbildhauerei, und war 1837-43 in den Ateliers von Entres und von Sickinger. Von 1843 an arbeitete er selbstständig, bereiste einen Teil Deutschlands und begann dann eine umfassende Thätigkeit, die sich vornehmlich auf kirchliche Bildwerke in Holz und in Stein erstreckte. Seit 1852 entstanden: eine Kolossalgruppe der Taufe Christi für Mergentheim in Württemberg, Heiligenstatuen für einen Altar im Dom zu Augsburg (1854), 13 lebensgroße Figuren Christi und der Apostel für die Pfarrkirche zu Velden bei Landshut (1855) und eine Anbetung der Könige für die fürstlich von der Leyensche Kapelle zu Waal (1856). Bald nachher wurde er Lehrer im Modellieren an der Gewerkschule in München, setzte aber daneben seine praktische Thätigkeit fort, schuf noch drei Marienstatuen für verschiedene Besitzer, 1858 für eine Kirche im Vintschgau eine Statue des heil. Benedikt und eine unbefleckte Empfängnis der Maria, eine heil. Anna für den Dom in Eichstätt und eine Krönung der Maria für den Bischof in Passau, die sich besondern Beifalls erfreute und die Vorläuferin seines Hauptwerks für die bald nachher restaurierte Frauenkirche in München ward. Es ist der prachtvolle Hochaltar mit der Krönung der Maria, die zu den Füßen des Vaters und des Sohns kniet, welche im Begriff sind, ihr die Krone aufs Haupt zu setzen, über ihnen schwebt der Heilige Geist, eine Gruppe von wunderbarer Schönheit und hohem Adel der Gestalten. ↔ Es folgten dann noch der Hochaltar mit der Taufe Christi in der Pfarrkirche Haidhausen und an der Außenseite derselben in Marmor eine Kreuzigung mit Maria und Johannes. Er ist Professor an der Akademie in München und Inhaber des bayr. Ordens vom heil. Michael.

Knackfuß, Hermann, Historienmaler, geboren zu Wissen an der Sieg, besuchte die Akademie in Düsseldorf, wo er Bendemanns Schüler war, und trat 1870 mit einem Karton: Brunhild auf dem Scheiterhaufen Siegfrieds, auf, der zu großen, nachher in Erfüllung gegangenen Hoffnungen berechtigte. 1870 machte er den Feldzug als Husar mit und brachte von daher eine Reihe von sehr lebendig aufgefaßten Kriegsscenen. Mit einem Reisestipendium begab er sich 1875 nach Rom und malte dort sein erstes durchschlagendes Bild: Attilas Gemahlin erhält Geschenke von den byzantinischen Gesandten, das in Charakteristik der Gestalten und im Kolorit fast an Alma-Tadema erinnerte. Ebenso meisterhaft war sein Entwurf zur Ausschmückung des Kaiserhauses in Goslar, weniger gelungen im Kolorit ein kleines Genrebild: die Erstlingsfrüchte. 1880 folgte er einem Ruf als Lehrer an der Kunstakademie zu Kassel.

Knaus, Ludwig, der bedeutendste Genremaler Deutschlands, eins der Häupter der jüngern Düsseldorfer Schule, geb. 10. Okt. 1829 zu Wiesbaden, bezog 1846 die Akademie in Düsseldorf, wo er sich bis 1852 unter Sohn und Schadow ausbildete. Dann ging er nach Paris, wo er, abgesehen von einem einjährigen Aufenthalt in Italien (1857-58), acht Jahre verweilte, die ganze Technik der modernen französischen Maler studierte und sich zu einer hohen, auch von den Franzosen anerkannten Meisterschaft emporschwang. Dort entstanden die ersten Bilder, die auch in Deutschland seinen Ruf begründeten: die goldne Hochzeit (1858), die Taufe (1859) und der Morgen nach der Kirchweih. 1860 kehrte er zurück, verweilte ein Jahr in seiner Vaterstadt, lebte 1861-66 in Berlin, dann in Düsseldorf und kam von da 1874 nach Berlin, um die Leitung eines Meister-

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 302.