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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Körner; Koskull; Kotsch

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Körner - Kotsch.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Kornek'

11. Jan. 1813 zu Breslau, sollte anfangs Geistlicher werden, folgte aber 1831 seiner früh entwickelten Neigung zur Kunst und erwarb sich durch Porträtzeichnen so viel, daß er zwei Jahre nachher die Akademie in Berlin besuchen und bei v. Klöber das Ölmalen lernen konnte. Drei Jahre später ging er nach Düsseldorf, wo er Schüler der Akademie wurde und unter Karl Sohn seine Studien fortsetzte. Dort entstanden seine ersten, ganz im Geiste der damaligen Düsseldorfer Historienmalerei ausgeführten Bilder: Fausts Gretchen, Jakob und Rahel und eine heil. Familie. 1840 nach Berlin zurückgekehrt, war er zunächst als Lehrer und Porträtmaler beschäftigt und erhielt in letzterer Eigenschaft auch in andern Städten zahlreiche Aufträge. Außerdem malte er Bilder religiösen Inhalts, unter denen wir nur eine heil. Anna mit ihrer Tochter Maria, eine heil. Cäcilie, eine heil. Familie für den Fürstbischof von Breslau, Italienerin mit ihren Kindern vor einem Madonnenbild und dazu das Genrebild: die neueste Depesche nennen. In den letzten Jahren schuf er fast nur Porträte und Genrebilder.

Körner, Ernst Karl Eugen, Landschafts- und Marinemaler, geb. 3. Nov. 1846 zu Stibbe (Regierungsbezirk Marienwerder), besuchte ein Berliner Gymnasium, aber zugleich das Atelier von Eschke, dem er seine Hauptausbildung verdankt. Später arbeitete er auch bei Steffeck und Gottl. Biermann. Dann machte er Studienreisen an den Küsten der Nord- und Ostsee, im Harz, im nördlichen Frankreich (1868), in Italien, in England und Schottland (1872) und mit noch größerm Erfolg nach Ägypten und dem ganzen Orient (1873 und 1874). Infolge dieser letztern Reisen, von denen er zahlreiche Aquarellstudien von feiner Beobachtung und glänzender Technik heimbrachte, lenkte er eine Zeitlang in die Richtung Ed. Hildebrandts ein und ergab sich dem reinen Farbenzauber, kehrte aber neuerdings wieder zu einer strengern Formengebung zurück. Zu seinen besten Bildern gehören: das Goldne Horn (1873, im Besitz des deutschen Kronprinzen), Suez (1874, Museum in Stettin), Mahmudiehkanal (1885), Baalbek am Libanon, die ↔ See vor Alexandrien und die koloristischen Bravourstücke: Memnonskolosse bei Sonnenuntergang, Siut in Oberägypten im Abendrot.

Koskull, Anders Gustav, schwed. Genremaler, geb. 27. Nov. 1831 zu Stockholm, ging nach den ersten Kunststudien in seinem Vaterland 1852 nach Düsseldorf, war hier Schüler von Karl Sohn und hatte auf der Akademie besonders Tidemand zum Lehrer. Während seines dortigen achtjährigen Aufenthalts machte er Ausflüge nach Paris und arbeitete eine Zeitlang unter Couture. 1860 kehrte er in seine Vaterstadt zurück, bereiste 1862 mit einem Staatsstipendium Deutschland und studierte in den Gallerien von Berlin und Dresden. Unter seinen Genrebildern von geschickter Komposition und gesättigtem Kolorit sind die bekanntesten: Bettlerfamilie, Gebetstunde in der Kirche, die Kollekte des Küsters, der Morgen nach dem Ball, Haushaltungsverrichtungen (Nationalmuseum in Stockholm), der Savoyarde im Gefängnis etc. Seit 1868 ist er Mitglied der dortigen Akademie.

Kotsch, Theodor, Landschaftsmaler, geb. 1818 zu Hannover, bildete sich dort im Zeichnen nach der Antike aus und ging 1839 nach München, wo er sich ohne eigentlichen Lehrer weiter bildete. Nach einigen Studienreisen im Harz und im Solling bei Hannover ging er auf mehrere Jahre nach Karlsruhe, wo er durch den Verkehr mit Schirmer besondere Anregungen bekam. Seine fast ausnahmlos den deutschen Wäldern und Mittelgebirgen entlehnten Landschaften sind von sehr ansprechender Komposition, oft recht poetisch, großenteils meisterhaft im Laub der Bäume (namentlich der Eichen) und überaus kräftig und frisch im Kolorit; z. B.: Weserlandschaft, Landschaft aus dem Harz (1861), unter hohen Bäumen (1863, Hauptbild), später Abend (1865), der Regenstein im Harz (1866), Kloster Michelstein im Harz, Bäume am Wasser bei Sonnenuntergang, der Abend, Eichenhügel mit dem Blick auf den Ammersee, deutsche Waldlandschaft u. a. Die meisten seiner Bilder kamen in Privatsammlungen Norddeutschlands.