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Biographisches Künstler-Lexikon

Dr. Hermann Alex. Müller, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig, 1882

Die bekanntesten Zeitgenossen auf dem Gesamtgebiet der bildenden Künste aller Länder mit Angabe ihrer Werke.

Schlagworte auf dieser Seite: Geertz; Geiger

198

Geertz - Geiger.

Anmerkung: Fortsetzung des Artikels 'Geefs'

Anmerkung: Fortsetzung von Nummer 2)

lossalstatue des Königs der Belgier auf der Kongreßsäule daselbst, für die er auch zwei von den vier Eckfiguren, die Freiheit der Presse und die Freiheit des Unterrichts, schuf, und ganz neuerdings das 1880 enthüllte Denkmal Leopolds I. im Park von Laeken bei Brüssel. Andrer Art sind die Statuen der heil. Genoveva, die aus Holz geschnitzte Kanzel der Kathedrale in Lüttich mit ihren fünf Marmorbildern der Religion und der Heiligen Petrus, Paulus, Lambertus und Hubertus, die Statue Karls d. Gr. in der St. Servatiuskirche zu Maastricht, und an rein idealen Bildwerken die reizende Marmorgruppe des verliebten Löwen. In diesen idealen Arbeiten zeigt er oft einen feinen Formensinn und ein tiefes Gefühl für Schönheit, den Porträtstatuen dagegen fehlt es an der wahrhaft lebensvollen Gestaltung und an der Verwirklichung realistischer Motive. Er ist Mitglied der Akademie in Brüssel und seit 1844 Ritter der Ehrenlegion.

Geertz, Julius, Genremaler, geb. 21. April 1837 zu Hamburg, erhielt seinen ersten Unterricht in der Malerei von den dortigen Brüdern Günther und Martin Gensler, wurde dann Schüler von Descoudres in Karlsruhe und seit 1860 von Jordan in Düsseldorf. Nachdem er von 1864 an in Paris und in Holland die Meister des 17. Jahrh. studiert und eine Studienreise in die Bretagne gemacht hatte, ließ er sich in Düsseldorf nieder. Seine Bilder zeigen ein gründliches Beobachten des Lebens und Treibens der Jugend aus den niedern Ständen, sind von liebenswürdigem Humor, treffender Charakteristik und kräftigem Kolorit, z. B.: Mutterfreuden, der Studiosus (1867), störende Heimkehr, Wacht am Rhein (1870), Kriegsgefangene (1873), Folgen des Schularrestes, in der Menagerie, Cerniert (1876), der letzte Schmuck, Fliegenfänger, das Mädchen mit dem Vogelnest, der Bettelpfennig (1877) und das in der Charakteristik etwas zu sehr gesuchte: nach der Verurteilung. Mehrere dieser Bilder sind im Privatbesitz in Hamburg. G. ist auch als Porträtmaler thätig.

Geiger, 1) Peter Johann Nepomuk, Historienmaler der ältern Wiener Schule, ↔ geb. 11. Jan. 1805 zu Wien, war Schüler der Akademie und der unter Davids Einfluß stehenden Richtung und als solcher mehr Illustrator und Erzähler der österreichischen Geschichte als Historienmaler im strengen Sinn des Worts. Nachdem er 1850 mit dem Erzherzog Ferdinand Max eine Reise in den Orient gemacht hatte, wurde er 1853 Professor an der Akademie. Unter seinen größern monumentalen Arbeiten sind die bedeutendsten die Deckengemälde in der königlichen Burg zu Ofen, wo er die Taufe des heil. Stephan von Ungarn, den Einzug Kaiser Franz Josephs in Ofen und Maria Theresia vor den Ständen Ungarns ausführte. Später zog er sich mehr von den monumentalen Produktionen zurück und beschränkte sich auf historische Aquarellbilder sowie auf Kohle- und Kreidezeichnungen, z. B. die Kartons aus dem Leben Luthers und zu Grillparzers »Ahnfrau«. Für seine Beteiligung an dem vom Kaiser von Österreich dem Papst geschenkten Missale romanum erhielt er das Kommandeurkreuz des Gregor-Ordens. Er starb zu Wien 29. Okt. 1880.

2) Karl, Historienmaler, geb. 1824 zu Wien, bildete sich auf der dortigen Akademie unter Führich aus und erregte schon in seinem 13. Jahr durch sein Talent zur Komposition die Aufmerksamkeit der Kunstwelt. Später übten die Malereien Kaulbachs einen günstigen Einfluß auf ihn. Er beteiligte sich schon ziemlich jung bei den freilich etwas mißlungenen Fresken seines Lehrers Führich in der Kirche St. Johann von Nepomuk, malte später auch mehrere Bilder für den Stephansdom und die bedeutenden allegorischen Gemälde in den Palästen des Herzogs von Koburg, des Herzogs Philipp von Württemberg (jetzt Hôtel Impérial) und des Fürsten von Kinsky sowie den Vorhang des Carltheaters und beteiligte sich bei den Kartons für die Glasmalereien der Votivkirche. Er brachte auch manche treffliche Aquarelle und Zeichnungen in Sepia.

3) Nikolaus, Bildhauer, geb. 6. Dez. 1849 zu Lauingen (Bayern), war anfänglich bei einem Steinmetz, dann bei einem Bildhauer in Augsburg in der Lehre,

Anmerkung: Fortgesetzt auf Seite 199.