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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

Schlagworte auf dieser Seite: Cuyabá; Cuyahoga; Cuyo; Cuyp; Cuypers; Cuyuni; Cuzco; Cuzzoni; Cwt.; Cy; Cyan

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Cuyaba - Cyan.

gesammelt unter den Titeln: "Portraits politiques et révolutionnaires" (1851); "Études historiques et littéraires" (1854, 2 Bde.); "Voyages et voyageurs" (1854); "Nouvelles études" (1855); "Dernières études historiques et littéraires" (1859, 2 Bde.); "Historiens, poètes et romanciers" (1863, 2 Bde.); "Études et portraits" (1865-68, 2 Bde.); "Posthumes et revenants" (1879).

Cuyabá, Hauptstadt der brasil. Provinz Mato Grosso, am gleichnamigen schiffbaren Nebenfluß des São Lourenço, 65 m ü. M., ist Sitz der Provinzialbehörden und eines Bischofs und hat ein ganz ansehnliches, fast europäisches Äußere: breite, gut gepflasterte Straßen, hübsche Häuser, öfters mit zwei Stockwerken und Balkonen, eine Kathedrale und 4 andre Kirchen, ein bedeutendes Militärhospital, Theater, ein Kriegs- und ein Marinearsenal, ein bischöfliches Seminar und 8000 Einw. Besondere Gewerbthätigkeit ist nicht vorhanden. Die Stadt ist eine um 1720 von Goldgräbern aus São Paulo gegründete Niederlassung; 1746 wurde sie durch ein Erdbeben zerstört.

Cuyahoga, Fluß im nordamerikan. Staat Ohio, ergießt sich bei Cleveland in den Eriesee. Auch Name eines Zollbezirks.

Cuyo, ehemals eine Provinz des span. Vizekönigreichs Buenos Ayres, umfaßt jetzt die argentinischen Provinzen San Juan, Mendoza und San Luis.

Cuyp (spr. keup), Aalbert, holländ. Maler, geboren im August 1605 zu Dordrecht, Sohn des Porträtmalers Jakob Gerrits C. (1575 bis nach 1649), wohnte gewöhnlich in seinem Landhaus Dordwyk bei Dordrecht und starb im November 1691. Cuyps Malerei bewegte sich in verschiedenen Richtungen. In der Landschaft schloß er sich anfänglich der van Goyenschen Kunstweise an; später aber übte Rembrandt den bedeutendsten Einfluß auf ihn aus, ohne jedoch seiner Originalität Abbruch zu thun. Cuyps Landschaften der letztern Art zeichnen sich durch die sonnige, kräftige Beleuchtung und die satte Färbung aus; er stellt fast ausnahmslos die weit gedehnten holländischen Kanal- und Flußprospekte dar, an deren Ufern zahlreiches Vieh weidet. Öfters malte er eigentliche Pferdeporträte, hier und da treffliche Stillleben und Tierstücke, manchmal auch Bildnisse. Die meisten Bilder von ihm besitzt England; andre befinden sich in Dresden (ein Hauptwerk), Berlin, Gotha, München u. a. O.

Cuypers (spr. keu-), Peter J. H. ^[Josephus Hubertus], holländ. Architekt, geb. 1827 zu Roermonde, erbaute daselbst die katholische und die Liebfrauenkirche und die gotische Kirche in Eindhoven (Brabant), leitete seit 1875 die Restauration des Doms zu Mainz und begann 1877 den Bau des Reichsmuseums in Amsterdam, welches 1885 eröffnet wurde. Es ist bei vorwiegend gotischem Charakter in einem Mischstil ausgeführt, aber von großer monumentaler Wirkung, im Innern jedoch nicht zweckentsprechend. Er schrieb: "Der Dom zu Mainz. Baugeschichtliche Skizze" (1878).

Cuyuni (Cuyuwini), Fluß in Guayana (Südamerika), entspringt an der Sierra Rinocote, fließt nördlich, wendet sich nach Aufnahme des goldreichen Yuruari nach O., bildet nach Übertritt in britisches Gebiet die Wasserfälle von Waika und vereinigt sich kurz nach Aufnahme der Mazaruni mit dem Essequebo. Er ist 950 km lang und auf 750 km schiffbar.

Cuzco, ein Departement der südamerikan. Republik Peru, grenzt im N. und O. an die Montaña, im S. an Puno und Arequipa, im W. an Ayacucho, Apurimac und Junin und hat einen Flächeninhalt von 40,936 qkm (949,8 QMeilen). Die Oberfläche ist sehr gebirgig, da hier die beiden peruanischen Kordilleren sich zu einem großen Gebirgsknoten verbinden, auf dem sich hoch gelegene Ebenen ausbreiten, von Schneebergen überragt und von tiefen Schluchten zerschnitten. Das Land ist gut bewässert von dem Urubamba, dem Apurimac und andern großen Zuflüssen des Marañon. Da das Klima natürlich im einzelnen sehr verschieden ist, so ist auch die Vegetation sehr mannigfaltig; dabei haben die Berge Reichtum an Metallen (Silber, Kupfer, Blei). Die Zahl der Einwohner wird 1876 auf 238,455 angegeben; sie leben hauptsächlich von Viehzucht und Landbau, der Bergbau liegt ganz danieder. Das Departement zerfällt in den Bezirk der Hauptstadt und in 14 Provinzen. - Die Hauptstadt C. liegt 3488 m ü. M. auf den Trümmern der alten, 1533 von den Spaniern eroberten Hauptstadt des Inkareichs. Sie ist regelmäßig und gut gebaut und eine der schönsten Städte in Peru. Sie hat 19 Kirchen, unter denen die Kathedrale (1572-1654 in gutem Renaissancestil erbaut) und die frühere Jesuitenkirche, beide am Hauptplatz, sowie die an der Stelle des alten Sonnentempels 1532 erbaute Santo Domingokirche die bedeutendsten sind, dazu 8 Klöster. Sonst sind noch zu nennen das Stadthaus (Cabildo), die Münze und 2 Spitäler. C. hatte 1876: 18,370 Einw., die für gewerbfleißig gelten und vornehmlich Juwelier- und Posamentierarbeiten sowie Gewebe aus Wolle und Baumwolle liefern. Auch hat C. eine Zuckersiederei, eine Seifefabrik und Gerbereien. Die Stadt besitzt aus der spanischen Zeit noch manche wissenschaftliche Anstalten: eine Universität (1692 gegründet), ein bischöfliches Seminar, eine Bibliothek mit Museum und eine höhere Schule. Aus der alten peruanischen Zeit bestehen noch vielerlei Überreste, besonders aber die des alten Palastes der Inkas und die Festungswerke auf dem sie überragenden Felshügel von Sacsahuaman, nächstdem die Überreste der alten, aus Quadersteinen erbauten Straßen, die früher von der Stadt aus nach allen Provinzen des Staats gingen. Auch sonst sind im ganzen Departement Ruinen von Palästen, Tempeln und Festungswerken häufig. S. Karte "Peru etc."

Cuzzoni, Francesca, Opernsängerin, geb. 1700 zu Parma, ward, nachdem sie auf mehreren Bühnen Italiens gesungen, 1722 von Händel für seine Italienische Oper in London engagiert, wo sie vier Jahre lang einen unbeschreiblichen Enthusiasmus erregte, aber auch durch ihre Launenhaftigkeit und ihren Eigensinn Händel viel Verdruß bereitete. Sie bezog damals eine so enorme Gage, daß sie ein Engagement mit 60,000 Dukaten für eine Saison in Italien ausschlagen konnte. Als die berühmte Faustina Bordoni, die Gattin Hasses, neben ihr in London auftrat, bildeten sich für beide Sängerinnen Parteien, welche oft das Theater zum Schauplatz ihrer Streitigkeiten machten und Händel in nicht geringe Verlegenheit brachten. Die C. mußte endlich weichen und begab sich, nachdem sie sich 1726 mit dem Komponisten G. Sandoni verheiratet hatte, nach Wien, später nach Holland und 1748 abermals nach London, von wo sie jedoch noch in demselben Jahr nach Italien zurückkehrte. Ihr Glanz war dahin, und durch unsinnigen Aufwand war sie so tief in Schulden geraten, daß sie sich in Bologna zuletzt mit Handarbeiten ernähren mußte. Sie starb 1770.

Cwt., Abkürzung für Hundreweight (Hundredweight), den engl. Zentner.

Cy, in der Chemie Zeichen für Cyan.

Cyan CN oder Cy, eine gasförmige Verbindung von Kohlenstoff mit Stickstoff, findet sich nicht in der

^[Artikel, die unter C vermißt werden, sind unter K oder Z nachzuschlagen.]