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Meyers Konversationslexikon

Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892

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Michailowsk - Midnapur
das gemeine deutsche Privatrecht (Tü'bing. 1819,1 3. Aufl. 1847); »Darstellung des öffentlichen Rechts des Deutschen Bundes^und der deutschen Bundesstaaten« (das. 1820); »Übersicht des gemeinen deutschen und des württembergischen Lehnrechts« (das 1827, 2. Aufl. 1845); »Grundrih des württembergischen Privatrechts (das. 1829,2.Aufl.1853); »Grundriß der deutschen Staats- und Rechtsgeschichte« (das.
IH35>)- "Die staatsrechtlichen Verhältnisse der Fürsten und Grafen von Schönburg« (Gieß. 1861).
Michailowst, kleine Ortschaft und Militärposten im Kreis Krasnowodsk der transkaspischen Provinz des russischen Generalgouvernements Turkistan, an der Michailowskischen Bucht des Kaspischen Meers, wichtig als Ausgangspunkt der Transkaspischen Bahn, deren Stationen von hier aus mit Trinkwasser (durch einen Apparat gewonnen) versorgt werden.
Michelis, 2) Alexander, Maler, geb. 25. Dez.
1823 zu Münster, Bruder des Theologen Friedrich M., bildete sich seit 1843 auf der Akademie in Düsseldorf unter I.W. Schirmerund eröffnete 1850 ein Privatatelier. Im gesellschaftlichen Leben der Düsseldorfer Künstler nahm er eine hervorragende Stelle ein und gehörte 1844 zu den Gründern des »Vereins Düsseldorfer Künstler zu gegenseitiger Unterstützung und Hilfen, dessen Sekretär er sieben Jahre war, des Vereins »Malkasten« (1848) sowie der »Deutschen Kunstgenossenschaft'. 1863 folgte er einem Ruf an die Kunstschule zu Weimar, wo er 23. Jan. 1868 starb. Seine Landschaften zeichnen sich durch poetische Auffassung, malerische Wirkung und große Naturtreue aus Er komponierte mit größter Leichtigkeit; seine Kraft erlahmte jedoch häufig an der Durchbildung des einzelnen, weshalb viele seiner Werke unvollendet geblieben sind. Hervorzuheben sind: meh. rere westfälische Landschaften, ein Heidebild (im Prager Museum), Schlachtfeld bei Gewitterstimmung, verschiedene Motive aus Ungarn, ein großer Urwald, ein phantastischer Elfenreigen im Mondschein(1861), die zerstörte Schanze und einige Winterlandschaften.
Auch in Kohlezeichnungen und Aquarellen leistete er
Treffliches.
Michelozzi (spr. miw), Michelozzo, ital. Architekt und Bildhauer, geb. 1391 zu Florenz, bildete sich nach Doliacello, erbaute den Palast Riccardi in Florenz (um 1440 vollendet), bei welchem er zuerst die Rustika auf alle drei Geschosse ausdehnte, und dessen von einer Säulenhalle umgebener Hof das erste Beispiel einer künstlerischen Ausbildung von Hofanlagen ist, die Villa Ricasoli bei Fiesole, die Kreuzgänge am Kloster San Marco, den vordern Hof des Palazzo vecchio, die Kapelle Medici in Santa Croce in Florenz u. a. m.
Seit 1456 war er in Mailand thätig, wo von seinen Bauten noch die Kapelle Portinari an Sant' Eustorgio vorhanden ist. Als Bildhauer arbeitete er während der ersten Hälfte seines Lebens in Gemeinschaft mit Ghibertf', Donatello und Luca della Robbia. Allein führte er unter anderm die silberne Figur Johannes des Täufers in der Opera des Doms zu Florenz (1452) und eine überlebensgroße Thonfigur desselben Heiligen (im zweiten Hof neben der Annunziata)aus.
Er starb 1472.
»MicheKrn, 2) Konrad, Schulmann, geb. 14. Mai 1804 zu Satrup in Schleswig, studierte seit 1826 in Kiel und Berlin Theologie und Philologie, wurde Lehrer an der Gelehrtenschule zu 5,>adersleben und wirkte zugleich als Prediger. 1850 von den Dänen seines Amtes entsetzt, fand er Zuflucht auf Bergfeld bei Eutin und widmete sich hier der Landwirtschaft, die er schon früher praktisch er lernt hatte. In dieser Zeit schrieb er: »Die Arbeitsschulen der Landgemeinden in ihrem vollberechtigten Zusammenwirken nnt den Lehrschulen« (Eutin 1851).
1852 wurde er Inspektor des Lehrerseminars zu Alfeld in .vannover, ging aber schon 1855 nach Hildesheim uud gründete hier 1858 eine landwirtschaftliche Lehranstalt im Charakter einer theoretischen Fachschule mit bestimmt begrenztem Gebiet, die in der Folge die Musteranstalt sür alle später errichteten Landwirtschaftsschulen des In- u. Auslandes wurde.
M. starb 16. Mai 1862 in Hildesheim. Er schrieb: Philosophie der Grammatik < (Verl. 1843); »Wie nimmt die Schule teil am Kampf gegen den Pauperismus?« (Hildesh. 1854; 2. Aufl.'von E. Michelsen u. d. T.: »Lehr- und Arbeitsschule zu Alfeld«, 1881); »Katechismus der deutschen Sprachlehre« (Leipz.
1857; 3. Aufl. von E. Michelsen, 1878); »Andreas Treu, Bauermeister in Welfendorf« (Hildesh. 1858 bis 1861, 3 Tle.; neue Ausg. von Burgtorf und E.
Michelsen u. o. T.: »Landwirtschaft. Lebensfragen«, 1864); »Buchführung auf kleinern landwirtschaftlichen Besitzungen« (das. 1860, 4. Aufl. 1882); »Katechismus der Stilistik« (2. Aufl., Leipz. 1889); auch begründete er das »Hannöversche land- undforstwirtschaftl. Vereinsblatt« (Hildesh. 1862 ff.).- Sein Sohn Eduard, geb. 11. Sept. 1838 zu vadersleben, studierte Theologie und Philosophie in Halle, Kiel und Erlangen und führte nach des Vaters Tode die Schule in dessen Sinn und Geist weiter. Er setzte auch die Schriften des Vaters fort und schrieb außerdem: »Mitteilungen über das landwirtschaftliche Unterrichtswesen« (1865 - 66, 4 Hefte); »Geschichte der deutschen Landwirtschaft« (2. Aufl., Berl. 1882); »Die Ölkuchen und ihre Verfälschung« (Leipz. 1878).
Micticwicz, Adam, poln. Dichter. Seine Biogrc^ phie ( ^.äam N., n^ vik 6t. 8ou mnvr6«, Par. 188^) schrieb sein Sohn Ladislas M., geb. 1838 zu Paris.
Micklitz, Robert, forstwirtschaftl. Schriftsteller, geb. 24. Febr. 1818 zu Deutsch-Paulowitz (Österreich isch-Schlesien), studierte in Prag und auf der Forstlehranstalt zu Mariabrunn, war bis 1852 als Oberförster und Forstmeister thätig, folgte dann einem Ruf als Professor der Forstwissenschaft an die Forstschule zu Aussee, wurde 1855Direktor der böhmischen Forstschule zu Weißwasser und 1859 Direktor der mährisch-sch lesischen Forstschule in Eulenberg. 1872 trat er als Oberlandforstmeister und forsttechnischer Chef in das österreichische Ackerbauministerium ein.
Daneben übernahm er 1875 auf kurze Zeit eine Professur der Forstwissenschaft an der Hochschule für Bodenkultur in Wien. Ende 1884 trat er in den Ruhestand. Er schrieb: »Forstliche Haushaltungskunde« (Wien 1859, neu bearbeitet 1880) und »Beleuchtung der Grundsätze und Regeln des rationellen Waldwirts von Preßler«(Olmütz 1861, mit seinem Bruder Julius M., gest. 1885 als fürstbischöflicher Oberforstmeister in Freiwaldau). Seit 1875 redigierte er das von ihm begründete Wiener »Zentralblatt für das gesamte Forstwesen« (seit 1878fortges. von Hempel u.a.).
Midian, die arab. Küstenlandschaft im NO. des Roten Meers mit dem.Hafenort El Wedsch, ist schon gegen Ende 1887 von Ägypten geräumt und von den Türken besetzt worden. Der englische Kapitän Conyers Surtees, welcher 1888 M. bereiste, glaubt nicht an die Existenz von goldhaltigem Quarz, den N. Burton dort vermutet; doch ist Petroleum vorhanden, und die Thäler des Landes könnten bei tz^ordneten Verhältnissen eine ansehnliche Bevölkerung
ernähren.
Midnapur, Distrikt der Division Vurdwcm in